Vorwort
Nachdem ich vor Jahren das Buch Traumtouren von Ulrich Stanciu in die Finger bekam, ließ mich der Gedanke nicht mehr los auch irgendwann einmal eine Transalp zu fahren. Irgendwann fing ich dann mit der Planung an. Damals hatte ich noch vor, die Tour mit meinem Trekking-Bike zu fahren. Außerdem waren für mich folgende Kriterien wichtig:
- Es sollte eine klassische Route sein, also von Mittenwald an den Gardasee
- Die Route sollte möglichst auf gut befahrbaren Forst- und Feldwegen oder wenig befahrenen Straßen liegen. Da ich auch bis heute noch kein hartgesottener Mountainbiker bin wollte ich möglichst auf irgendwelche halsbrecherischen Single-Trails verzichten
- Es sollten sowenig wie möglich Schiebe- oder Tragepassagen dabei sein
- Die Etappen sollten für mich als absoluten Tour-Novizen gut machbar sein, also eher zu kurz als zu lang
- Da ich gerne gut esse und Südtirol ja gespickt ist mit Spitzenrestaurants, sollte am Ende eines anstrengenden Tages schon ein Gourmet-Menü als Belohnung auf mich warten
- Außerdem wollte ich nicht auf irgendwelchen romantischen Hütten in Mehrbettzimmern übernachten, sonden es sollte schon ein Hotel sein, das mindestens ein Entmüdungsbecken (Whirpool) hat
- Österreich wollte ich so schnell wie möglich durchquert haben, da es kulinarisch Diaspora ist. Der Guide Michelin für Österreich wurde mangels Qualität schon eingestellt
Also hatte ich folgende Etappen geplant:
- Von Mittenwald nach Maurach am Achensee
- Von Maurach nach Ramsau im Zillertal: www.gps-tour.info/de/touren/detail.133984.html
- Von Ramsau über das Pfitscherjoch nach Klausen: www.gps-tour.info/de/touren/detail.133986.html
- Von Klausen nach Sarnthein: www.gps-tour.info/de/touren/detail.134002.html
- Von Sarnthein nach St. Nikolaus im Ultental: www.gps-tour.info/de/touren/detail.134003.html
- Von St. Nikolaus über das Rabbi-Joch nach Madonna di Campiglio: www.gps-tour.info/de/touren/detail.134004.html
- Von Madonna nach Malcesine: www.gps-tour.info/de/touren/detail.134005.html
Als ich ein paar Freunden Ende letzten Jahres von meiner Idee erzählt habe, hatte ich plötzlich noch zwei Verrückte gefunden, die mitfahren wollten. Also wurde es jetzt ernst! Da die beiden Andern ein Mountainbike hatten, legte ich mir an Ostern auch eines zu und fing zu trainieren an.
Vorbereitung
An Ostern habe ich ein paar Tage in Tremosine über dem Gardasee verbracht und bin dort gleich einmal die Runde durch das Val di Bondo über den Passo Nota gefahren (www.gps-tour.info/de/touren/detail.107266.html). Das ging ohne jedes Training vorher schon ganz gut. Dann habe ich versucht mindestens zweimal in der Woche eine 40 km Trainingstour zu fahren (www.gps-tour.info/de/touren/detail.132223.html). Vor dem Start der Tour hatte ich somit 650 km auf meinem Tacho.
Das Team
Wir waren drei Herren, alle über 50 und alle absolute Mountainbike-Novizen. Vorher ist von uns keiner eine derartige mehrtägige Tour gefahren. Nachdem die Tour mit den Unterkünften und Restaurants fertig geplant war wollten plötzlich unsere Frauen als Tourbegleitung mit dem Auto mitfahren. Somit war der Gepäcktransport für uns erledigt und wir konnten mit einem kleinen Tagesrucksack fahren.
Das Equipment
Ich hatte mir ein sehr leichtes (10,7 kg) voll-gefedertes Carbonrad zugelegt, einer ist mit einem E-Mountainbike gefahren, der Dritte mit einem voll-gefederten Alubike. Als Verpflegung für Unterwegs hatte ich pro Tag einen Powerriegel eines schwäbischen Müsliproduzenten dabei und Wasser. Für den Hintern hatte ich mir eine Creme besorgt, mit der ich jeden Tage meine Hose eingeschmiert habe. Ich weiß nicht ob das notwendig war, ich hatte auf jeden Fall keine Scheuerstellen.
Start der Tour
Wir hatten die Tour vom 26.07 bis 01.08.2014 eingeplant um möglicht gutes Wetter und keinen Schnee auf den Pässen zu haben. Die Hotels und Restaurants hatte ich alle vorgebucht. Wir mussten also die geplanten Etappen schaffen. Um es gleich vorweg zu nehmen, jeder von uns hat die Tour ohne irgendwelche Probleme geschafft und es war ein unvergessliches Erlebnis.
Erste Etappe
Wir haben uns am Tag vor dem Start bei einem von uns in der Nähe von Mittenwald getroffen und uns am nächsten Tag zum Start der Tour nach Wallgau fahren lassen. Von dort ging es dann zuerst gemütlich durch das Karwendel bis zum Anstieg zum Plumsjoch. Zuerst fährt man auf einem Schotterweg später dann auf der deutschen Alpenstraße auf Asphalt. An einer Stelle muss man bei einem kleinen Wehr das Rad über zwei Treppen ab- und auftragen um den Fischbach zu überqueren. Dann beginnt der erste anstrenged Anstieg zum Plumsjoch (1630 m). Der Weg ist allerdings sehr gut fahrbar und oben wartet das Mittagessen in der Plumsjochhütte. Nachdem wir nach einer deftig Brotzeit wieder aufbrachen, fing es zu regnen an, was die anschließende Abfahrt nach Maurach am Achensee zur Herausforderung werden ließ. Der feine Kiesel wurde sehr tief und ich bin trotz vorsichtiger Fahrweise einmal über den Lenker abgestiegen. Als wir unten auf der Teerstraße ankamen schüttete es wie aus Kübeln. Dann haben wir auch noch den Abzweig zu unserem Hotel verpasst und noch einen kleinen Umweg eingelegt (aus dem Track entfernt).
Im Wellnessbereich des Hotels Vier Jahreszeiten (www.4jahreszeiten.at/) konnten wir uns danach Gott sei Dank wieder aufwärmen. Die grösste Herasuforderung war dann unsere Sachen wieder trocken zu bekommen. Das Hotel hat uns dazu leider keinen Service geboten, so dass wir die Föhns heißlaufen ließen.
Für das Abendessen hatte ich ein Überrschungsmenü in den Michl Stuben des Hotels (15 Punkte im Gault Millau) gebucht. Dabei wurden uns folgende Gänge kredenzt:
- Süßkartoffelstrudel mit Steinpilzen und Junglauch, Ananas-Minz-Wan Tan auf Orange-Pflaumensalat mit Sesamöl
- Duett vom Achenseesaibling: Konfiert in Nußbutter mit Pak Choi und geräucherten Paprika, Tatar mit Schalotten und Lauchstroh
- Petersilienwurzelschaumsuppe mit Kalbscarpaccio, Waldkräutern und Pfifferlingen
- Surf und Tarf von Rinderfilet mit Garnelen, Karotten-Orangenmousseline, Gelbe Rüben-Vanillemousseline, Kartoffel-Mandelecken und Kartoffelpüree, Thymianglace und Garnelenbisqueschaum
- Texturen von der Marille: Marillen-Safransorbet, Marillentarte, Marillenknödel
Kurzdaten der Etappe:
- Start in Wallgau am 26.07.2014 um 10:45 Uhr
- Ankunft Plumsjochhütte: 15:00 Uhr
- Abfahrt Plumsjochhütte: 15:45
- Ankunft in Maurach: 17:45
- Strecke: Wallgau (866) - Isartal (791) - Rißbachtal - Hinterriß (928) - Garberlalm (982) - Kreuzbrücke (992) - Hagelhütte (1077) - Plumsalm (1423) - Plumsjochhütte (1630) - Gernalm (1166) - Pletzachalm (1031) - Pertisau (952) - Maurach (970)
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