Gedanken an Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ mögen aufkommen bei dieser Tour. Der Bereich der „Hohen Schulter“ (941 Meter) ist sicherlich nicht der Mittelpunkt der Erde, aber er gilt immerhin als geografischer Mittelpunkt des Allgäus. Das ist in der Tat eine Radtour wert. Denn auf dieser durchaus einsamen Höhe bietet sich an klaren Tagen ein geradezu grandioser Blick auf die Alpenkette. Die „Hohe Schulter“ liegt am Nordrand des Kempter Waldes, der das vielen bekannte „klassische“ Allgäu mit Orten wie Oberstdorf, Nesselwang oder Pfronten von dem für viele unbekannten nördlichen (manche sagen: reizvolleren) Allgäu trennt.
Unsere Tour beginnen wir unweit des Unterallgäuer Wallfahrtsortes Maria Baumgärtle. Mit rund 125 Kilometern ist die Strecke durchaus lang. Wem das noch zu wenig sein sollte, kann die Runde beispielsweise über Obergünzburg und nördlich an Markt Rettenbach vorbei auf über 130 Kilometer verlängern. Wer in Krumbach startet, kommt auf rund 160 Kilometer. Das wäre dann wirklich sozusagen der Spagat vom Herz Mittelschwabens ins Herz des Allgäus.
Am Wegesrand oder nur wenige Kilometer von der Strecke entfernt liegen Höhepunkte wie die Basilika Ottobeuren, deren Ursprünge bis ins Jahr 764 zurückreichen, ferner Stephansried, der Geburtsort von Pfarrer Sebastian Kneipp (1821 bis 1897), dazu die Naturtherme Bedernau. Dort können wir uns nach der Tour gegebenenfalls noch ein erholsames Bad gönnen. Zudem gibt es an klaren Tagen gleich drei grandiose Aussichtsplattformen für Bergblicke: Der Bocksberg (721 Meter) bei Ottobeuren, der Bereich Simmerberg (901 Meter, mit dem großen Sendemast bei Eschers) und schließlich zum Finale und als Wendepunkt die „Hohe Schulter“ mit 941 Metern.
Von Maria Baumgärtle führt die Strecke über Erkheim, Klosterwald und Ottobeuren. Dann weiter auf dem Höhenrücken nach Böhen, Osterwald und nach Schrattenbach. Weitere wesentliche Stationen: Probstried, Haldenwang, Börwang, Wildpoldsried, Leiterberg und dann nach Süden Richtung Hauptmannsgreut und auf die „Hohe Schulter“.
Über Wildpoldsried führt die Strecke dann über Selltühren und Immenthal hinauf nach Eschers zum Sendemast auf das Simmerberg-Plateau (901 Meter). Dann weiter (mit reizvollen Blicken hinab ins Tal der östlichen Günz) nach Ollarzried, Markt Rettenbach, Frechenrieden, Sontheim, einen reizvollen „Ostabstecher“ über die kleinen Orte Grabus und Rufen schließlich wieder zurück Richtung Maria Baumgärtle.
Einkehrmöglichkeiten am Wegesrand gibt es zahlreiche. Zum Beispiel etliche Wirtshäuser im Bereich des Zentrums von Ottobeuren. In Hauptmannsgreut an der „Hohen Schulter“ befindet sich das Landgasthaus Mittelallgäu (Infos im Internet unter www.landgasthaus-mittelallgaeu.de).
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