Der Moser Bike Guide Band 4, Chiemgauer Alpen - Berchtesgaden, gehörte in den Anfangsjahren des Mountainbikens zum festen Bestandteil der Tourenplanung. Die im näheren Einzugsbereich gelegenen Touren habe ich ausprobiert und mich manchmal über die Wege und Trails geärgert, die einzig und allein dem Zweck dienen sollten, möglichst Höhenmeter zu machen. Mir und meinen Mitradlern ist es oft gelungen, ohne einen Verlust an Vergnügen leichtere Streckenführungen zu finden. Manchmal ist der einfache Weg der Bessere. So auch damals im Jahr 2001, als ich die Lattengebirgsrunde mit der Variante ab Unterjettenberg gefahren bin. Damals habe ich mir geschworen, diese Tour nicht mehr zu fahren, weil mir das elendige, widersinnige Auf und Ab im Bereich ab Klaushäusl bis Hallthurm vollkommen sinnlos erschien. Mittlerweile bin ich E-Biker mit Leidenschaft und fahre wieder Mosertouren nach. Auf der hier vorgestellten Tour habe ich mich bis zum erwähnten Klaushäusl an die Vorgabe gehalten, ausgenommen der m. E. unsinnige Höhenritt hinauf zur Moosen Alm und nach Klaushäusl bin ich wieder einen eigenen und schöneren Weg gefahren.
Da es sich um eine Rundtour handelt, ist der Einstieg überall möglich. In Reichenhall waren die kostenfreien Parkplätze am Festplatz gesperrt, weil gerade für das Herbstfest (04.09.-28.09.23) aufgebaut wird. So parkten wir gebührenfrei am PP am Saalachseeufer. Von dort ist es bis Baumgarten nicht weit und lohnend, denn auch dort werden die Biker beim Parken abkassiert. Die digitalen Wegelagerer sind eben überall anzutreffen.
Wir erreichen Baumgarten und ab da geht es 3 1/2 Kilometer mächtig zur Sache: 19 % Steigung und danach etwas weniger! So geht es auch weiter bis zur Anthauptenalm und auch noch darüber. Erst dann lehnt sich das Gelände zurück und wir haben Zeit zum Verschnaufen trotz E-Unterstützung. Ein herrlicher Aussichtsplatz am Leitweg hinunter zum Wachterl, hinüber zur Reiter Alpe mit dem Wachterlsteig, hinab ins Schwarzbachtal und im Hintergrund der dominante Hochkalter mit dem verschwindenden Blaueisgletscher und ganz links der Watzmann. Hier sollte man länger verweilen. Die nachfolgende Abfahrt hinunter bis zur Schwarzbachwacht (Wachterl) ist reinster Genuss auf bester Piste. Trotzdem darf man nicht ängstlich oder gar unsicher sein, denn am rechten Rand geht es steil abwärts, Stürzen verboten! Über die Wachterlstraße hinweg geht es weiter zum Taubensee und dann beginnt auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Anfahrt zur Mordau Alm, dem zweiten "Höhepunkt" der Tour. Auch hier sind stellenweise 16 % Steigung zu überwinden. Der Untergrund ist in sehr gutem Zustand, mit Wanderern ist zu rechnen. Drei Almwirtschaften auf der Mordau Alm gibt es zur Auswahl und Einkehr. Der Scheitelpunkt der gesamten Tour ist nun erreicht und wer bis herher seinen Akku fast leer gefahren hat, braucht keine Angst zu haben, dass er nicht mehr zum Ausgangspunkt zurückkehrt, denn von nun an gehts bergab! Bei mir waren noch gute 35 % vorhanden.
Die folgende Abfahrt ist ein einziger Traum, wäre da nicht das kurze Schiebestück an der Fernwasser Diensthütte. Als wir hier eintrafen, waren gerade Wegearbeiten im Gange. Man versucht die Wasserrinnsale vom Weg abzuleiten und die gröbsten Felsenstücke per Kompressor abzutragen. Wir zollten den Arbeitern unseren Respekt und Dank, dass sie in unwegsamen Gelände und bei großer Hitze sich für uns und die zahlreichen Wanderer abrackern. Nach gut 300 Metern ist die Schiebestrecke abwärts überwunden und die Abfahrt bis Klaushäusl und zur Bundesstraße ist reinster Genuss.
An der Bundesstraße hält man sich links etwas aufwärts, dann folgt nach wenigen Metern die Unterführung des Radweges der auf Asphalt bis Hallthurm und weiter abwärts Richtung Bayrisch Gmain weiterführt. Wie bereits erwähnt, ist ab Klaushäusl die Originalroute Moser 41 für meine Begriffe reinster Unsinn. Ab Hallthurm ist ausserdem der Wanderweg entlang der Eisenbahnlinie gesperrt. Die von mir gelegte Route führt nach Bayr. Gmain, nach dem Ende des Radweges direkt neben der Bundesstraße, durch die Häuser und über einen kleinen Wiesentrail hinüber zur Burgruine Gruttenstein, die der Tour noch einen schönen Abschlusspunkt setzt. Danach folgt man an der Bundesstraße entlang dem Radweg bis zum Kirchberger Bahnhof und der dortigen Unterführung der Bahngleise, um dann am Saalachufer wieder zum PP zurückzufahren.
Fazit: Die Tour ist als "sehr schwere und abwechslunsreiche Bikerunde" vom Autor betitelt worden. Dem ist nichts hinzu zu fügen. Die extrem steile Auffahrt im Rötelbachtal, gepaart mit der steilen Auffahrt zur Mordaualm, fordern auch dem E-Bikefahrer einige Körner ab. Vielleicht kann man bei der Bewertung das "sehr" weglassen. Wir sind mit "Standardmodus" in den Steilstücken gefahren und der 500 W Akku hatte am Ende noch 33 % Restbestand.
Weitere Informationen unter
https://www.bad-reichenhall.de/burg-gruttensteinEinschränkungen
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