Der Predigtstuhl bei Bad Reichenhall ist ein Seilbahnberg und deshalb eigentlich für einen Bergsteiger uninteressant. Denn wer will schon verschwitzt zwischen den Seilbahngästen am Gipfel stehen. Anders aber wenn die Bahn ihren Betrieb wegen Revision eingestellt hat. Und vor allen Dingen spätabends oder frühmorgens nach einer Nacht in einer Hütte in Gipfelnähe. Dann kann dieser Berg zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

Los geht’s an dem großen gebührenfreien PP neben der B 21, ca. 1,3 km nach Bad Reichenhall. Der Waxriessteig ist durchgehen ausgeschildert und markiert. Er verlangt abschnittsweise Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. In vielen Spitzkehren geht’s durch den Wald aufwärts, erst unmittelbar vor der Talstation eines Sesselliftes kommt man aus dem Wald raus und die Sicht wird zunehmend umfangreicher. Über die Untere und Obere Schlegelalm erreicht man die Schlegelmulde, ein Restaurant, wenn die Seilbahn fährt. Weiter gehts auf bequemem flachen Weg zur Seilbahn-Bergstation und von dort aus über einen ebenso bequemen Weg zum Gipfel des Predigtstuhls.

Steiler unbezeichneter Abstieg durch Latschengassen ostwärts zur Schlegelmulde und im Zickzack weiter zum nächsten Gipfelkreuz auf dem Hochschlegel, 1688 m. Bis hierher sind es gut 1300 Hm. Sehr gute Sicht in die Berchtesgadener Berge (Watzmann, Hochkalter usw.) und zum Dachstein. Tiefblicke nach Salzburg und bei guter Sicht bis in den Bayer. Wald.

Nun (bei Sonnenunter- und Mondaufgang) zurück zur Teisendorfer Hütte und dort Übernachtung. Anmeldung über die DAV-Sektion Teisendorf. Gegen Mitternacht nochmals Anstieg zum Gipfel, um die entsprechenden Aufnahmen fertigen zu können.

Abstieg am Morgen über einen anderen Weg, siehe Track. Er endet beim Gasthaus Baumgarten. Per Anhalter oder zu Fuß auf dem Radlweg die 2 km eben zum Auto zurück. Für den Aufstieg wird man 3 ½ Stunden und für den Abstieg 3 Stunden veranschlagen müssen. Mit den Fotopausen sind es insgesamt 8 Stunden Unterwegssein.

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