Die beschriebene Strecke ist abwechslungsreich. Robuste Räder sind Voraussetzung, denn es sind ein paar Kilometer mit Kopfsteinpflaster dabei – aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Startpunkt der Tour ist Sellin. Erster interessanter Haltepunkt ist der Schwarze See, der ein interessantes Bild mit den herbstlichen Blätten abgibt. Weiter geht es durch den Wald über den Höhenweg nach Binz. Der Hinweis auf die schlechte Wegstrecke ist übertrieben, denn so schlimm ist es nicht. Allerdings sind ein paar kleinere Berge zu bewältigen.
In Binz angekommen geht es nach einem Abstecher zur Seebrücke weiter zum Schmachter See (Bild 1). Hier ist ein wunderbarer Radweg angelegt. Die Promenade in Binz ist für Fahrräder verboten und man muss auch in der Innenstadt von Binz vorsichtig sein, dass man nicht von den betagten Touristen vom Rad geholt wird.
Das nächste interessante Ziel ist das ehemalige KdF-Bad Prora mit seinem 4,5 km langen Mahnmal für organisierten Massentourismus im 3. Reich. Zum Teil sind die Gebäude noch in einem guten Zustand, teilweise auch nur noch Ruinen oder Erdhügel. (Bild 2)
An den Feuersteinfeldern vorbei geht es auf sandigen Wegen durch den Wald nach Lietzow (Räucherschiff) zwischen dem kleinen und großen Jasmunder Bodden. Eine sehr schöne Landschaft (Bild 3). Ab hier wird es etwas kompliziert, da der Weg auf der Karte nicht richtig zu finden ist. Wir kamen an einem alten Wasserturm vorbei und durch ein absolut waldreiches Gebiet. Wegtechnisch ist es auf jeden Fall kein Problem bis Glowe direkt an den Bodden vorbei zu fahren.
Besonders naturnah wird es vor Glowe, wo man mitten durch das Naturschutzgebiet fährt. Wir sind kurz bis Glowe und haben dort das oberste Stück wieder auf dem gleichen Weg zurückgelegt – bis wir den Abweig zum Schloss Spieker nehmen konnten. Bis oberhalb von Boddin ist der Radweg hervorragen ausgebaut – vor allem wurde ein eigener Weg für Radfahrer zum Überbrücken des steilen Berges angelegt.
Wir hatten das Glück, ein Futtergebiet der Kraniche dabei zu finden. Ein unheimliches großes Geschrei und eine Gruppe von mehreren 100 Vögeln konnten wir auf dem Feld sehen. Hinter Neddesitz beginnt auf dem Weg in den Nationalpark dann der wilder Osten. Hier ist schlechte Wegstrecke mit Bergen angesagt, aber mit einem bisschen guten Willen bringt man die 5 km auch hinter sich (Promoisel, Groß-Volkswitz, Rusewase) – Bild 5. Am Schluss fährt man noch ein kurzes Stück den Radweg der großen Rügentour und kann dann ab Sassnitz den Radzfatz-Fahrradbus nehmen.
Wer noch Zeit hat, kann noch den Königsstuhl als Zwischenstation einbauen.
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