Streckenorte:
Kostrzyn (Westpolen) - Oderbrücke - Küstrin-Kietz - Bleyen - Sydowwiese - Sophienthal - Wollup - Letschin – Platkow – Neuhardenberg – Wulkow - Trebnitz – Obersdorf - Münchehofe – Flugsanddüne – Drei Eichen – Buckow – Liebenhof - Garzin – Pyramide Garzau – Bahnhof Rehfelde – Zinndorf – Kagel - Grünheide - S-Bahnhof Erkner (am östlichen Stadtrand von Berlin)
Der Europäische Fernradwanderweg R1
Quer durch unseren Kontinent führt der Europaradweg R1. Auf seinem mehr als 3.000 km langen Lauf verbindet er die französische Kanalküste bei Boulogne sur Mer mit Hanse- und Handelsstädten wie Brügge und Den Haag. Mit dem Nordseewind im Rücken führt er vorbei an holländischen Windmühlen und kreuzt das bäuerlich anmutende Münsterland, bevor er sich in schweißtreibenden Steigungen das Weserbergland und den Harz hinaufschwingt. Er schlängelt sich weiter zum UNESCO-Weltkulturerbe „Dessau-Wörlitzer-Gartenteich“, quert die schönen Elbauen und taucht in das mittelaterliche Vier-Burgenland des Flämings ein. In Potsdam und Berlin schnuppert er Hauptstadtluft, um dann neue Höhen in der Märkischen Schweiz zu erklimmen. Von Zugvögeln begleitet erreicht er die Oder- und Wartheniederung in Polen. Nachdem der R1 die Marienburg links und die Masurische Seenplatte rechts zurückgelassen hat, trifft er bei Kaliningrad auf einsame Ostseestrände. Auf den spektakulären Dünen der Kurischen Nehrung balanciert er ins Baltikum: Nach der litauischen Bäderarchitektur und dem geschichtsträchtigen Riga erkundet er Estlands Städte, Moore und Wälder, um schließlich in St. Petersburg einen furiosen Höhepunkt zu erreichen.
Kein Radfernweg bietet so viel von Europa – wenn man es denn schafft, ihn in ganzer Länge zu befahren. Der R1 trägt seinen Namen Europaradweg zu Recht, denn 9 europäische Länder werden durch ihn verbunden. Das hier präsentierte 101 km lange Stück durch Ostbrandenburg liegt zwischen Polen und Berlin - ein guter Ausgangspunkt, um von hier aus in die weite Welt zu fahren. Vom Track-Startplatz an der Nationalparkverwaltung "Warthemündung" bei Kostrzyn (Polen) kommend, radeln wir auf dem R1 bis Erkner. Selbstverständlich kann man diese R1-Strecke auch in der Gegenrichtung befahren - jeder wie er es wünscht. In Brandenburg kann man in beiden Richtungen als Radfahrer glücklich werden - jeder nach seiner Fasson (dt. Lebensart).
Sehenswürdigkeiten an der Tourstrecke:
● Vom Aussichtsturm der Nationalparkverwaltung "Warthemündung" hat man einen guten Überblick über das Warthebruch. Der Grenz-Basar von Kostrzyn ist Anziehungspunkt für deutsche Konsumterroristen.Die Festung und Altstadt Küstrin hat eine 500-jährige interessante Geschichte. (www.cuestrin.de)
● Das Denkmal für Friedrich II. ("Alter Fritz") wurde nach der Wende 1990 in Letschin zum zweiten Mal feierlich eingeweiht, nachdem es in den DDR-Jahren ein mutiger Letschiner versteckt hatte. Ursprünglich erbaut wurde es hier bereits 1906. (www.letschin.de)
● Sehenswerte Schlösser findet der interessierte Tourist in Neuhardenberg (Galerie, Restaurant + Hotel), in Wulkow bei Trebnitz (Restaurant + Hotel) und in Trebnitz (zur Zeit ohne dauerhafte Nutzung).
● Flächennaturdenkmal „Flugsanddüne“
● Der Hof „Drei Eichen“ (www.dreichen.de) ist Herberge für Einzelpersonen, Familien und Gruppenreisen jeder Art. An Wochenenden und Feiertagen lädt das Waldcafe Wanderer und Radfahrer zur Rast ein bei Kaffee und Kuchen, Eis oder einem herzhaftem Imbiss.
● Buckow: Bereits zum siebenten Mal fand 2009 in der kleinen „Hauptstadt der Märkischen Schweiz“ ein Radfest für ambitionierte Volksradfahrer statt. In der kleinstädtischen Idylle Buckows findet der Tourist jede Menge Kultur, Kunst, Berge, Wasser und Natur. Auch Bert Brecht erkannte die Schönheit des Ortes und ließ sich hier am See nieder. (www.buckow-online.de/start.html)
● Garzau: Von 1779 bis 1802 besaß der preußische Offizier und Kartograph Friedrich Wilhelm Carl Reichsgraf von Schmettau (1743-1806) das Gut Garzau. In dieser Zeit legte er hier, ähnlich wie die Gartenarchitekten des Wörlitzer Parks bei Dessau, einen Landschaftsgarten nach englischen Vorbildern an. Vom Park des Grafen sind heute nur noch Spuren erkennbar. Die nachfolgenden Besitzer des Gutes haben die Anlagen weder gepflegt noch erhalten. Die Ruine der Pyramide auf einer Anhöhe nordöstlich vom Schloss Garzau ist das letzte Zeugnis einer einmaligen Gartenschöpfung aus einer blühenden kulturhistorischen Epoche der Region östlich von Berlin. Die Pyramide besteht aus einem Vor- und einem Hauptsaal. Licht kommt durch seitliche Bogenfenster und eine zentrale Öffnung im Dachgewölbe. Das Innere wurde aus Backsteinmauerwerk mit Nischen ausgeführt, umkleidet und zur Pyramide geformt von mehrschichtigem Findlingsmauerwerk. Den Eingang bildete ein Sandsteinportal, das heute an der Marienkirche in Strausberg steht. Seitlich kann die Pyramide über einen äußeren Wendelgang bestiegen werden. Die Spitze des Bauwerks trug ein eisernes Gitter, in dem Feuer entzündet werden konnten. Zur Rettung der Pyramidenruine, ihrer Konservierung und teilweisen Rekonstruktion, hat sich im Oktober 2000 ein Förderverein in Garzau gegründet.
Europa-Radweg R1: www.euroroute-r1.de
Radfest Buckow: www.radfest-buckow.de
Pyramide Garzau: www.pyramide.garzau.de
Mitnehmen: Ausweis, Handy, Radkarte, Regenjacke, Ersatzschlauch, Mineralwasser, Proviant.
Weitere Informationen unter
http://www.rotofo.de/fitnessTour Galerie
Tour Karte und Höhenprofil
Kommentare
Die Oderlandbahn-Linie NE26 der Niederbarnimer Eisenbahn (www.neb.de) bringt sie bis zum Bahnhof Küstrin-Kietz, dann mit dem Rad weniger Kilometer über die Oder bis zum Startort am imposanten Verwaltungsgebäude des Nationalparks "Warthemündung" in Chyrzyno südlich von Kostrzyn (Polen). Vor dem Start kann man den Aussichtsturm besteigen.
Am Ziel, dem Bahnhof Erkner, bestehen S-Bahn- und Fernbahnanschlüsse nach Osten und Westen, zum Beispiel nach Berlin (www.bahn.de).
Am Bahnknotenpunkt in Werbig findet man Anschluß zur Ostdeutschen Eisenbahn ODEG (www.odeg.info).
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