Alpenüberquerung, die Vierte.
Durch die karnischen, julischen und friaulischen Alpen.
1. Etappe: Von Salzburg nach Bruck/Glocknerstraße
ca.106km/ca.2485hm
Wie schon 2008, startet auch diese Etappe auf der Grenzbrücke
zwischen Freilassing und Salzburg und folgt auf den ersten
Kilometern auch derselben Route. Lockeres Einrollen immer an
der Saalach entlang bis Bad Reichenhall und vorbei am Stausee
bis nach Oberjettenberg. Über die Schwarzbachwacht vorbei geht
es weiter nach Hintersee und hinauf zum Hirschbichl. Hier
erwarten einen auch die ersten ernsthaftenUphillprüfungen.
Nach Abfahrt vom Hirschbichl mündet man bei Weissbach/Lofer
an der Bundesstraße und folgt dem Tauernradweg bis Saalfelden
und Maria Alm.
Mit dem langen und schwierigen Aufstieg zum Statzerhaus auf dem
Hundstein und der daran anschliessenden kurzweiligen Abfahrt
nach Thumersbach sowie noch einigen flachen Kilometern endet die
erste Etappe im Hotel Lukasmayr in Bruck an der Glocknerstraße.
2. Etappe: Von Bruck/Glocknerstraße nach Lienz/Ostt.
ca.95km/ca.2595hm
Fast durchwegs auf Asphalt führt die zweite Etappe über den Großglockner bis hinauf zur
Edelweißspitze und auf der Kärntner Seite über Heiligenblut hinunter bis nach Winklern. Von
dort folgt nochmals ein Anstieg teils auf Schotter zum Iselsbergpaß. Nach Abfahrt von der
Paßhöhe folgen noch einige letzte flache Kilometer auf der Bundestraße nach Lienz. Eine
Routenführung, über die sich streiten lässt. Einerseits spart die Fahrt über die
Glocknerstraße die üblicherweise fälligwerdende mehrstündige Trage/Schiebeorgie über
irgendeinen hochalpinen Alpen-Hauptkammpaß, anderseits muß man dafür mit Verkehr bis
zur Unerträglichkeitsgrenze rechnen.
3. Etappe: Von Lienz/Ostt. nach Forni Avoltri
ca.90km/ca.2950hm
Die dritte Etappe startet mit einer gemütlichen Einrollphase über einen schattigen Radweg bis
nach Abfaltersbach. Bis dahin werden schon mal rund 350hm gutgemacht, ohne das man viel
davon mitkriegt. Dies ändert sich mit Verlassen des Radweges, man folgt einem anfangs
sehr, später erträglich steilem Schotterweg, der einen meist durch den Wald führend, nach
St. Oswald hinaufbringt.
Dort folgt nochmals eine Asphaltpassage zum Kartitscher Sattel hinauf, bevor man auf die
gute Forststraße zur Porzehütte einbiegt.
Der Anstieg zur Hütte gestaltet sich einfach mit moderaten Steigungsraten. Erst oben, kurz vor
dem Tilliacher Joch, wird es etwas steiler, hier muß auch kurz geschoben werden.
Auf italienischer Seite fällt als erstes der Bunker aus dem 1. Weltkrieg ins Auge, bevor es auf
ruppiger Militärpiste wieder einige Höhemeter bergab geht. Erinnert ein bisschen an die
Brenner-Grenzkammstraße. Nach kurzer Abfahrt führt der Weg bereits wieder bergauf bis zur
Malga Campobon. Im Anschluß folgt eine in leichten Wellen bergab- und bergaufführende
Fahrt immer am Berghang entlang vorbei an weiteren Almen, später auf Singletrail, bis man
an der Malga Antola wieder auf einen Fahrweg einmündet.
Bis zur Malga Chivion folgt man diesem Fahrweg. Und hier wird es dann schwierig. Ein in die
Karten eingezeichneter Weg hinüber zum Col di Caneva ist nicht auffindbar und so fahre ich
von der Malga Chivion erst mal ca. 400hm ab, um im weiteren Verlauf den Paß von unten
anzugehen. Was folgt, ist eine Schiebepassage der übleren Sorte. Mehrmals muß in
verblocktem Gelände ein Gebirgsbach durchquert werden. Eine ebenso lästige und nasse
wie schweißtreibende Angelegenheit. Mit zunehmender Höhe wird es allerdings wieder
einfacher und schliesslich gelangt man kurz vor dem Rif. Sorgenti wieder auf Asphalt. Aber nur
kurz. Einige Erholungsmeter später zweigt man bereits von der Asphaltstraße wieder ab und
gelangt auf eine über einen Karrenweg führende knüppelharte Abfahrt. Eine geschätzte halbe
Stunde rumpelt man auf der mit großen Steinen gepflasterten Strecke ins Tal, bevor man
endlich kurz vor Forni Avoltri wiederum auf Asphalt gelangt und 5 Minuten später am
Etappenziel angekommen ist.
4. Etappe: Von Forni Avoltri nach Kötschach-Mauthern
ca.36km/ca.1420hm
Nach den gestrigen Strapazen hat man sich diese Erholungsetappe redlich verdient. Gleich
im Ort geht es auf Asphalt erstmal mit mittleren Steigunsraten hinauf nach Collina. Bei einem
Rifugio mündet man in eine anfangs betonierte, später ruppige Schotterstraße. Dieser folgt
man vorbei am zur Einkehr empfehlenswerten Rif. Morareet bis hinauf zum auf 2127m
gelegen Rif. Marinelli. Trotz des tollen Panoramas sollte man von einer Einkehr absehen -
die Preise sind hoch, die Portionen winzig und die Bedienung chaotisch. Weiter geht es zum
Plöckenpaß. Vom Rifugio führt ein kurzer Singletrail hinunter auf die etwas ruppige
Fahrstraße, der man nun bis auf weiteres immer bergab folgt. Erst kurz vor dem Plöckenpaß
biegt man auf eine kurze Schiebepassage ein. Alternativ kann man auch weiter der
Forststraße folgen, muß dann aber einen Asphaltanstieg durch mehrere Tunnels auf der
Plöckenstraße in Kauf nehmen.
Über die Schiebepassage mündet man direkt am Plöckenpaß und folgt der Asphaltstraße
bergab bis zum Heldenfriedhof. Leider war der hier beginnende Weg durch die Mauthner
Klamm wegen Bauarbeiten gesperrt, so das auch der Rest der Abfahrt auf der
Plöckenpaßstraße absolviert werden musste.
5. Etappe: von Kötschach/Mauthern aufs Nassfeld
ca.58km/ca.2750hm
Mit dieser Etappe ist es mit der gestrigen Gemütlichkeit auch schon wieder vorbei. Harte Arbeit
wartet an diesem Tag auf den Transalp-Aspiranten. Durch Würmlach hindurch fahrend peilt
man als erstes Tagesziel die Bischofsalmen an. Hat man die obere der beiden passiert, geht
es auf einem gut fahrbaren Karrenweg weiter hinauf. In Sichtweite der Rossa-Alm biegt man
rechts ab zur Dr. Steinwender-Hütte. Hinter der Hütte folgt eine kurze Schiebepassage, die
bald wieder auf einer Forststraße mündet (alternativ kann man auch ein kurzes Stück retour
und dann scharf rechts fahren). Weiter gehts zur Ochsen-Alm, danach folgt eine kurze
Trail/Schiebepassage zur Achornach-Alm und eine weitere Forstraßenauffahrt zur Weidegger
Alm und zur Weidegger Höhe. Ab der Höhe geht es vorerst wieder bergab Richtung Straniger
Alm. Man quert hinüber Richtung Klein-Kordin-Alm und auf einer Trail/Schiebepassage über
die Grenze zur Groß-Kordin-Alm. Dort wird man eher unfreundlich empfangen, also fahre ich
gleich weiter bergab zur Casera Valbertad. Auch nicht das Gelbe vom Ei, aber es gibt etwas zu
Essen. Nach der Casera folgt man der Asphaltstraße zur überlaufenen Cason di Lanza, wo
man die Asphaltstraße nach links verlässt. Auf der ruppigen Piste fährt man eine Zeitlang
bergauf, bis lt. Karte in einer Kurve ein Pfad zum Rattendorfer Sattel abzweigen sollte. Der Pfad
ist nicht vorhanden, ist mir jetzt aber wuäst. Ich schiebe einfach durch die Wiese den Hang
hinauf und treffe kurz vor einer schlüssellochförmigen Grotte wieder auf den Sent. del
Formaggio, der direkt zum Rattendorfer Sattel führt (alternativ kann auf den Sentiero auch
schon vorher abgezweigt werden). Ab der Grenze am Sattel heißt der Weg dann wieder
Käserundweg, auf dem bis zu einer kleinen Alm geschoben werden muß. Wieder im Sattel,
passiert man schließlich die Rattendorfer Alm und folgt weiter der Forstraße bergab bis zum
Abzweig nach einem Gatter. Bis zu einer Furt kann hier noch gefahren werden, dann folgt eine
weitere kurze, aber nicht ganz einfache Schiebepassage zur Tröpolacher Alm, die man aber
bereits wieder fahrend passiert. Nach anschließend kurzer Abfahrt quert man zur Rudnik-Alm.
Von hier sollte ich eigentlich nach Sonnleitn abfahren, aber der in der Karte eingezeichnete
Pfad ist ein weiteres mal nicht auffindbar. Egal, ich nutze eine der vielen neugebauten
Forststraßen, die durch das Ski-Gebiet führen und erwische eine, die mich direkt auf die
Tresdorfer Höhe führt. So fahre ich das Nassfeld eben von oben statt von unten an und
geniesse nebenbei noch ein vorzügliches Panorama hinüber zum Gartnerkofel, in dessen
Vordergrund sich bereits die morgige Auffahrt erkennen lässt.
6. Etappe: Vom Nassfeld nach Seltschach
ca.82km/ca.2600hm
Vom Start weg geht es ohne Umschweife auf die mäßig steile Auffahrt zum auf 1856m
gelegenen Garnitzentörl. Auf der anschliessenden Abfahrt vorbei an der Garnitzen-Alm werden
die Höhenmeter gleich wieder vernichtet. Erst bei 1200m wird die vorläufige Talsohle erreicht
und die kurze Auffahrt zum Stutenbodensattel beginnt. Kurz nach dem Sattel zweigt man links
ab auf einen nur anfangs gut fahrbaren Waldweg, der später in eine Schiebepassage
übergeht. Erst kurz vor dem Stallensattel ist der Weg wieder befahrbar. Direkt am Sattel an der
Staatsgrenze beginnt eine kurze Forststraßenabfahrt und bald nach einem Gatter erreicht man
die Egger-Alm-Landesstraße, der man nun ein Stück weit folgt. Nach einigen Kilometern
Abfahrt zweigt man scharf links ab, um sich im Anschluß auf einer durchweg steilen
Asphaltstraße zum Lomsattel hinaufzuschrauben. Am Gasthof Starhand hat man die Wahl:
Entweder auf die Schiebepassage (Weg 403, 507) zur Feistritzer Alm, oder über eine Abfahrt
runter auf die italienische Seite und wieder hoch bis zur Schönwipfelschutzhütte, komplett
fahrbar aber ca. 400 zusätzliche Höhenmeter. Ich entscheide mich für die fahrbare Variante.
Vom Schutzhaus hinunter folgt wiederum eine kurze Abfahrt, bevor man zum Bartolosattel
abzweigt. Es folgen noch einige Anstiege und Abfahrten, bevor man mit der finalen Abfahrt
nach Draschitz die Karnischen Alpen verlässt. Über Hohenthurm führt die Route weiter nach
Arnoldstein und nochmals hinauf nach Seltschach zum Etappenziel.
7. Etappe: Von Seltschach nach Bovec
ca.68km/ca.1800hm
Die Auffahrt zum Dreiländer-Eck steht am Anfang dieser Etappe. Teils steil, meist aber mit
erträglichen Steigungsraten, sind die ca. 800hm in rund 1 Stunde und 20 Minuten absolviert.
Von oben hat man ein schönes Panorama und so lege ich eine kleine Pause an der
Gipfelstation ein. Unten in der Senke an der Dreiländer-Eck-Hütte überschreitet man die
Staatsgrenze nach Slovenien. Es folgt eine Abfahrt, die etwas unterhalb des Wurzenpasses in
die Asphaltstraße mündet und von dort weiter nach Podkoren hinunter führt. Einige wenige
Kilometer auf dem Radweg, und man erreicht Kransjka Gora.
Hinter dem slovenischen Wintersportzentrum beginnt dann die Asphaltauffahrt zum Vrsic-Paß,
im Gegensatz zum Glockner geht es hier verkehrsmäßig deutlich ruhiger zu und so ist die nur
mäßig schwierige Auffahrt relativ streßfrei zu bewältigen.
Oben hat man einen ersten Ausblick hinunter ins Soca-Tal und auf die Julischen Alpen. Ich
lege am Gasthaus noch eine kleine Pause ein, bevor ich mich auf die schnelle Abfahrt
hinunter ins Tal begebe.
Im weiteren Verlauf fährt man im Tal der Soca mit nur noch wenigen kurzen Gegenanstiegen
locker bis zum Etappenziel nach Bovec.
8. Etappe: Von Bovec nach Cividale di Friuli
ca.97km/ca.2550hm
Die finale Etappe startet mit einer kurzen Einroll-Passage nach Zaga. Im kleinen Ort biegt man
rechts ab und befährt die in sanfter Steigung Ri. Grenze führende Straße bis in Sichtweite des
kleinen Grenzübergangs. Hier links abbiegen und bald der Forstraße durch einen schattigen
Mischwald immer folgen, bis man schliesslich am Stol-Wegedreieck ankommt. Die Abfahrt
erfolgt auf der am südlichen Hang in einigen Serpentinen hinunter führenden Militärpiste, die
in der Nähe von Sedlo wieder in die Asphaltstraße mündet, der man nun bis Kobarid immer
bergab folgt.
Man durchquert den Ort und fährt kurz auf der Bundesstraße bis nach Idrsko, wo einen die
steile, zähe und unerfreuliche Auffahrt nach Livek und weiter nach Avsa erwartet. Gleich hinter
dem kleinen Ort beginnt wieder der Schotter und in wieder angenehmeren Steigungsraten
geht es im weiteren Verlauf über die Grenze nach Italien. Hinter dem Gatter, das die Grenze
markiert, beginnt ein gut fahrbarer Karrenweg der erst kurz nach einem kleinen Steinhäuschen
zum Singletrail und letztlich zur Schiebepassage hinauf zum Matajur wird.
Vom höchsten Berg des Friaul hat man einen schönen Rundblick unter anderem auf die
Serpentinen am Stol, außerdem die Wahl zwischen zwei Abfahrtsvarianten - der schönen,
aber auch harten und langen Singletrailabfahrt (siehe Tour #24379) - oder der Expressabfahrt
vom Rif. Pelizzo auf Asphalt vorbei an Montemaggiore und Savogna. Ich wähle die
Expressabfahrt, und wenig später stehe ich an der Teufelsbrücke in Cividale di Friuli, dem
Schlusspunkt meiner vierten Alpenüberquerung.
Schöne und etwas individuellere Routenführung abseits des üblichen Lago-Hypes. Sicher nicht immer perfekt geplant, so ist die Fahrt über den Glockner zu dieser Jahreszeit (Anfang August) sicherlich keine logistische Meisterleistung meinerseits, immerhin spart man sich aber eine langwierige Schiebe/Tragepassage.
Ganz ohne Schiebepassagen geht es auch auf dieser Tour nicht ab, jedoch halten sich Länge und Schwierigkeit in der Regel in Grenzen,nur selten und nur auf kurzen Passagen wird es anspruchsvoll.
Insgesamt besonders am Anfang etwas höherer Asphaltanteil, aber auch schöne Singletrailpassagen.
Landschaftlich herausragend die karnischen und julischen Alpen sowie das Soca-Tal, aber auch Hundstein und der Glockner haben in Sachen Panorama ihren Reiz.
Weitere Informationen unter
http://www.teutatesonline.netTour Galerie
Tour Karte und Höhenprofil
Kommentare
Start der Tour ist die Grenzbrücke zwischen Salzburg und Freilassing, am neuen Salaach-Kraftwerk.
Von der Autobahn A8-München-Salzburg an der Ausfahrt Bad Reichenhall-Piding-Freilassing abfahren und im Kreisverkehr Richtung Freilassing halten (3. Ausfahrt). Von der B20 bei
Freilassing Nord Richtung Salzburg abfahren. Nach wenigen Metern erreicht man die österreichische Grenze.
Parkmöglichkeiten in Freilassing nähe der Kirche mit kurzer Bike-Anfahrt zum Startpunkt.
Alternativ ist Freilassing auch sehr gut per Bahn erreichbar. Züge zwischen München und
Salzburg verkehren stündlich. Vom Bahnhof Freilassing zum Startpunkt sind es per Bike
nur wenige Minuten.
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