Hier geht es um den zweiten Teil der Tour von Wettringen nach Delmenhorst über Quakenbrück. Hinter Calhorn erlebte ich eine Überraschung: das gps lenkte mich zielsicher nach Tenstedt und an den Hof, auf dem mein Großvater geboren wurde. Das hatte ich so gar nicht geplant. Aber dann bin ich doch bei meinen Verwandten eingekehrt und habe dort eine herzliche Aufnahme erfahren. Der Name Backhaus stammt tatsächlich aus dem Südoldenburgischen. Weiter geht es nach Visbeck und Rechterfeld. Hier darf man sich nicht verunsichern lassen: der "Trampelpfad" am Bahndamm führt tatsächlich weiter; nach Düngstrup und schließlich nach nur kurzen Weldweg auf geteerter Straße bis nach Wildeshausen. Hier hat der Enkel vom Sachenherzog Widukind im Jahre 835 n. Chr. ein Stift gegründet, von dem alle Christianisierung im Norden ausging. Also ein ein uralter und geschichtsträchtiger Ort. Und die alte Urkirche ist noch im großen und ganzen erhalten. Hinter "Widukindshausen" öffnet sich ein herrliches Waldgebiet, das über Wunderburg und Horstedt nach Groß Ippener führt. Hier geht es auch mal an der Kreisstraße auf Radwegen entlang, aber alles kaum befahren. Ein Radweg wäre kaum notwendig. Hinter Ippener geht es dann auf Nebenwegen auf Delmenhorst zu. Diese Stadt an dem kleinen Flüsschen Delme war einmal ein Räubernest von Raubrittern, welche die Reisenden von Oldenburg nach Bremen ausplünderten. Heute sie allerdings eine gut entwickelte Industriestadt, in welcher der Linoleumduft (Textil, was die Stadt groß gemacht hat und Öl) noch überall in der Nase liegt. Ich wollte jedoch meine alten Bekannten wiedersehen. Und bei ihnen habe ich dann auch übernachtet und bin dann mit dem Zug am folgenden Tag nach Rheine zurück gefahren.