Bei dieser Tour handelt es sich um eine wenig anstrengende "Fleißübung", die auch an Orte mit "Vergangenheit" führt - sie beginnt an der Stadtgrenze von Halle (Saale). Zunächst geht es etwas abwärts, ohne gleich von einem Abstieg im klassischen Sinne zu sprechen. Nachdem einige Straßen passiert werden müssen, beginnt das Erlebnis Natur nach etwa 2km im Naturschutzgebiet Saaletal. Bald werden die Brachwitzer Alpen sichtbar und die Saale schlängelt sich durch das selbst geschaffene Flussbett. Mittlerweile gibt es hier wieder Fische und seltene Vogelarten - auch ist der Biber wieder heimisch geworden. Bis in die 90er Jahre war dies nicht selbstverständlich, denn die großen Chemiewerke von Leuna und Buna hatten ohne Rücksicht auf die Natur ihre Abwässer einfach in der Saale abgeleitet. Bald erreicht man dann die ehemalige Quelle des Mineralbrunnens von Neuragoczy. Wie auf den Fotos zu erkennen, hat auch hier die Zeit an deren Gemäuer genagt, die Quelle gibt es seit 1989 nun nicht mehr - auch ein Ergebnis "Deutscher Einheit". Ein Blick zur Saale zeigt, dass die Fähre von Brachwitz nach wie vor für die Verbindung von Halle nach Brachwitz zuständig ist. 1929 wurde hier eine Pontonbrücke über die Saale eingeweiht, die 1945 beim Rückzug durch die deutsche Wehrmacht zerstört wurde. Danach verrichtete die alte Gierseilfähre (mit Hilfsantrieb per Schiffsschraube) viele Jahre ihren Dienst auf der Saale. Nicht selten stand man vor geschlossenen Schranken. Meist aus technischen Gründen. Aber auch zeitweiliger akuter Personalmangel strapazierte die Geduld der Kundschaft immer wieder. Diese Probleme gehören der Vergangenheit an, außer bei Hochwasser oder Eis fährt die Fähre regelmäßig. Nun folgt man der Zubringerstaße zur Fähre und gelangt bald an ein wenig beachtetes Denkmal, der "Steinernen Jungfrau" (siehe Fotos). An der Informationstafel kann man weitere Hinweise zur „Steinernen Jungfrau“ erhalten, so beispielsweise, dass alten Berichten zufolge die drei Prediger der umliegenden Ortschaften die Verpflichtung hatten, abwechselnd an diesem Steine jährlich eine Predigt zu halten, woraus sich eine kultische Verehrung der „Steinernen Jungfrau“ in heidnischer Zeit erschließen lässt. „So soll auch früher auf der Spitze des Steins ein Götzenbild gestanden haben. Die „Steinerne Jungfrau“ stellt einen Menhir dar (Menhir bedeutet in der bretonischen Sprache „langer Stein“). Solche wurden bevorzugt in der Jungsteinzeit aufgestellt. Sie symbolisierten Ahnen und dienten als Ersatzleib und Sitz der Seele der Verstorbenen. Um deren Hilfe zu erbitten und sie um Rat zu befragen, waren magische Riten erforderlich, die den Stein zum Leben erweckten, ihn „sprechen ließen“. Dabei dürfte Blut als Sitz der Lebenskraft und als lebensspendende Substanz eine Rolle gespielt haben, mit dem man den Stein vitalisieren konnte. Mit dem Stein sind Sagen verbunden: So soll eine Riesin (alternativ: eine Mutter mit zwei Kindern oder drei Frauen) während eines Gewitters, um ihr Kleid nicht zu beschmutzen, Brote in die Pfütze geworfen haben, um diese trockenen Fußes zu überqueren. Wegen dieses Frevels wurden sie und ihr Brote versteinert. Die Eisennägel lassen sich dem Volksglauben zufolge nur bei Gewitter oder Platzregen eintreiben“ (Quelle: Landesamt für Archäologie Sachsen-Anhalt). Nun geht es wieder in Richtung Halle-Dölau/Lieskau und dann zum Ausgangspunkt der Tour zurück.
Tour Galerie
Tour Karte und Höhenprofil
Minimale Höhe 54 m
Maximale Höhe 125 m
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Die Anfahrt zum Ausgangspunkt der Tour ist ohne Probleme möglich und kann sowohl mit PKW / Motorrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen. Da es hier auch genügend kostenlose Parkmöglichkeiten gibt, ist das Abstellen des Autos bzw. Motorrads kein Problem. Die Busverbindung könnte ebenfalls empfohlen werden, wenn nicht die Kosten so hoch wären, auch hier ist Halle "Spitze". Da ständige Erhöhungen erfolgen, soll über den konkreten Fahrpreis hier keine Aussage erfolgen. Bei NASA kann dieser im Netz in Erfahrung gebracht werden. Wem dieser Preis nicht zu hoch ist, kann den Ausgangsort mit der Linie 21 sehr gut erreichen.
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