Von Wolkenstein aus fahre ich über La Selva, Ciaslat und Monte Pana hoch bis zur Zallinger-Hütte, wo ich, nach gut 600 hm, zum ersten mal einkehre. Der Weg geht bis Monte Pana moderat, dann etwas steiler bis ruppig hoch bis zur Zallinger-Hütte.
Von der Zallinger-Hütte nehme ich den Weg über die Stampfeter Schwaige und Tomaseth Schwaige, obwohl davon abgeraten wird (wegen angeblicher Stufen) direkt zum Dialer Kirchlein. Ein weiser Entscheid, denn der Weg entpuppt sich als z.T. sehr angenehm fahrbaren Trail. Ohne 200 hm zu vernichten um sie anschliessen wieder hoch zu kurbeln geht dieser Weg mal wenig runter und wieder hoch direkt Richtung Dialer Kirchlein.
Vom Dialer Kirchlein ist es nur noch einen Klacks bis hoch zum Mahlknechtjoch, von wo aus man ein direkte Sicht sowohl auf die Rosszähne als auch auf die Rosengarten-Gruppe geniesst.
Vom Mahlknechtjoch geht's hinunter ins Val Duron, erst über einen Bergtrail, später in einem z.T. steilen Schotterweg bis in die Talebene, wo sich der weg fast flach durch das malerische Val Duron schlängelt. Ein Geheimtipp zum Einkehren ist die Lino Brach Hütte, ziemlich weit vorne im Tal.
Unterhalb der Duron-Hütte verirre ich mich wieder einmal auf den Wanderweg. Was aber nicht weiter schlimm ist, im Gegenteil: Zwar teils streng verwurzelt und nicht unsteil, aber dank wenig Wandereren immer fahrbar, geht dieser Weg steil hinunter bis er beim Parkplatz wieder in den Schotterweg mündet und man auch schon unten in Campitello ist.
Ich spare mir das hochkurbeln auf das Sellajoch und nehme die riesige Seilbahn auf den Col Rodella (wer will kann auch in der Bahn mit dem Bike umherfahren...). Oben angelangt geniesse ich noch kurz die gewaltige Rundumsicht und stürze mich dann zu Tale, zuerst bis zum Rifugio Valentini und zum Sellajoch.
Was nun folgt ist ein Trail der Spitzenklasse: Am Anfang in einigen Serpentinen durch die unteren Ausläufer der Steinernen Stadt, dann in einen Wiesentrial auf einer Skipiste übergehend. Das hat den Vorteil, das die Wanderer den Schotterweg auf der Piste benützen, und ich mit bis zu 35 km/h auf dem Wiesentrial die Skipiste runter donnern kann. Einfach genial!
Ab Plan de Gralba steht dann noch ein kurzes Stück Passstrasse bis hinunter nach Wolkenstein an, da es keine sinnvolle Alternative für Biker gibt. Macht nichts, der vorangehende Trail entschädigt für Alles!
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Traumpanorama und Materialermüdung
Am Tage zuvor hatte ich die beiden Cirspitzen erklommen, und so steckte mir von der Wanderung und den Klettersteigen noch ein wenig der Kater in den Beinen, so dass die Auffahrt bis zur Zallinger-Hütte sich konditionell doch etwas schwieriger gestaltete als erhofft. Ein gepflegter Kaiserschmarrn sollte dann für die restlichen Steigungen hinauf zum Mahlknechtjoch vorsorgen, doch es kam anders: denn genau auf dem herrlichen Trail über Stampfeter Schwaige und Tomaseth Schwaige gab meine Nabe nach mehrfachem heftigen Knacken den Geist auf und ich konnte kienen Druck mehr auf die Pedalen bringen, war also im wahrsten Sinne des Wortes "antriebslos" - aber ich hatte ja noch die Hoffnung auf eine 10 Km lange Abfahrt nach Campitello, also aus der Not eine Tugend gemacht, bis zum Mahlknechtjoch geschoben (vermutlich hätte ich an diesem Tag trotz Kaiserschmarrn die letzten Steigungen sowieso schieben müssen ...) und dann tatsächlich fast ohne anhalten oder treten zu müssen bis ins Tal gerollt - unfassbar schön! Mit der Seilbahn auf den Col Rodella hinauf, und wiederum ohne zu treten hinunter nach Wolkenstein, immer im Schatten des Langkofel über herrlichste Trails. So konnte ich die Tour dann trotz Materialermüdung noch in Gänze erleben. Fazit: mehr Panaorama geht kaum, und auch wenn viele Passagen schottrig daherkommen und untergrundseitig sicherliche Schöneres existiert - das Panorama macht einfach alles wett. Der Anstieg bis zum Mahlknechtjoch ist allerdings für meine Begriffe mehr als nur knackig und verlangt definitiv mehr Training und Fitness, als man als "Sonntagsfahrer" für gewöhnlich hat ...