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Technische Daten

Länge29,5 km Höhenmeter521 m Abstieg519 m Dauer02:32 h:m Datum14.05.2012
Bewertungen Autor Landschaft Spaßfaktor Kondition Technik

Statistik

843 Views Bewertungen 46 Downloads Durchschnitt
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Unsere heutige Erkundungstour führt uns in das Elbingeröder Bergbaurevier. Wir beginnen unsere Tour in Wernigerode und biken erst einmal zum Parkplatz ins Kalte Tal. Um nicht auf der B244 hinauf zu biken geht es erst einmal vom Parkplatz in Richtung Zillierbachtalsperre. Nachdem wir die Brücke welche wir nach ca. 1,5 km überqueren kommt links eine kleine Auffahrt. Ich habe diese Auffahrt genommen. Leider hat sich herausgestellt das dieser Forstweg wieder zurück führt und nur etwas höher auf die B244 herauskommt. Aber ein paar schöne Ausblicke haben sich gelohnt diesen Weg zu nehmen. Wir müssen also doch auf der B244 hinauf biken. Am Bolmke steht noch das alte Wegehaus eine ursprüngliche Zollstelle aus der Zeit vor der Reichsgründung. Kurz danach ist am Schlosswasserhäuschen welches 1738 zur Sicherung der Wasserversorgung errichtet wurde der Beginn unserer bergbaulichen Erkundungstour. Bereits 1710 wurde eine Holzwasserleitung verlegt. Die anfallenden Gruberwässer aus der Gegend des Eierberges und des Weißkopfes gesammelt und über eine Wasserreise mit einer Gesamtlänge von 11,5 km ab 1730 zum Schloss geleitet.

Bereits hier ist an den Schautafeln zu erkennen, dass wir mittendrin sind, im Altbergbau im Bodfeld. (Das Bodfeld ist die älteste verbriefte Ortsbezeichnung im Unterharz an dessen Nordgrenze die Harzer Berg- und Hüttenorte Elbingerode, Königshütte und Rübeland liegen. Dieses "Feld an der Bode" wurde ursprünglich durch die Pfalz "Bodfeld" bei Elbingerode und die Pfalz Hasselfelde begrenzt.). Wir biken bergauf die Weißkopf-Chaussee entlang bis zu den Forsthäusern am Büchenberg. Von hier aus verläuft der Weg auf einer Waldstraße bis zum Gasthaus Hirschbrunnen.

Auf unserem Weg können wir mehrere Stollenmundlöcher und geologische Aufschlüsse sehen. Der Weg führt uns als erstes an dem Porphyrittagebau vorbei. Hier wurde Porphyr ab 1870 im Tagebau abgebaut wurde. Da der Gang verworfen war musste man zwei Steinbrüche anlegen. Durch einen Verbindungsstollen wurde das Material aus dem oberen Bruch in den unteren Bruch transportiert und dort über eine Schurre nach unten gekippt.

Porphyr ist eine dichte od. feinkörnige, meist feldspatige Gesteinsmasse, in welcher einzelne mehr od. weniger deutliche Kristalle irgend eines Minerals eingelagert sind. Nach seinen Bestandteilen unterscheidet man verschiedene Arten. Auf den Infotafeln kann man immer wieder ein altes Bergbau Längenmaß, das Lachter, erkennen. Das Lachter (auch: Berglachter) war ein im Bergbau übliches Längenmaß, mit dem meist Teufen, der Stollenvortrieb und die Größe von Grubenfeldern, auch Gedinge bestimmt wurden. In den meisten deutschsprachigen Bergrevieren war es das wichtigste Längenmaß. Erst im 19. Jahrhundert setzte sich eine Einteilung nach dem Dezimalsystem durch. 

Als erstes kommen wir zum Charlottenstollen. Obwohl die Gesamtlänge dieses Stollens nur 88 Lachter (cirka 169 m) betrug, dauerte die Bauzeit 15 Jahre, bis 1709. Mit der Inbetriebnahme des Charlottenstollens gut 100 Jahre später als die Inbetriebnahme des Franzstollens, hat dieser aber seine Bedeutung verloren.

Weiter bergauf erreicht man dann eines der Schmuckstücke des Lehrpfades, den 1783 als Entwässerungsstollen aufgefahrenen Augustenstollen. Dieser Stollen sollte die Grubenwässer zur technischen Nutzung bereitstellen und die etwas höher gelegene Radkammer, welche am Franzstollen liegt, ersetzen. Noch heute kann man die Trockenmauern und die Radkammermauern sehen. In dieser Anlage wurde Aufschlagwasser ( Wasser, das einem Kehrrad bzw. Wasserrad zugeführt wird). Das Wasser wurde Übertage über einen sogenannten Obergraben dem Rad zugeführt. Die Räder dienten zum Antrieb von Wellen, z.B. bei einem Pochwerk, oder trieben ein Pumpengestänge zum Sümpfen der Gruben an.

Im 18. Jahrhundert stand hier ein Kunstrad welches über ein 121 Lachter (ca. 230m) langes Feldgestänge eine Pumpenkunst in der Grube Weißkopf betrieben hat. Eine Nachbildung eines Kunstgestänges ist zum Beispiel im Thumkuhlental bei Wernigerode in Richtung Drei Annen Hohne zu sehen.

Als nächstes besuchen wir den Herrmannschacht. Der Schacht wurde um 1830 errichtet und diente als Hauptförderschacht für die am Büchenberg und am Weißkopf gelegenen Eisensteingruben. Die Schachthalde und der als Trockensteinmauer gesetzte Schachtkopf sind heute noch vollständig erhalten. In diesem Revier kann man auch heute noch Jaspis ist eine Varietät von Chalcedon finden. Jaspis stellt kein eigenständiges Mineral dar. Jaspis ist eine dichte, lichtundurchlässige, mikrokristalline Varietät, normalerweise rot, braun oder gelb und durch Oxide des Eisens gefärbt. Jaspis findet als Schmuckstein Verwendung. Vorbei an alten Eisenerzpingen, dem Forsthaus Büchenberg, gelangen wir zum ehemaligen Gelände von Schacht III Büchenberg. Als Tourenabschluss biken wir noch in Richtung Russenhay zur Grube „Kaiser Franz“ ab 1867 Grube „König Wilhelm“ um noch ein paar kleine Stücke Rhodonit, mit Erfolg, zu suchen. Dann biken wir auf direkten Weg hinunter zur Zillierbachtalsperre und dann zurück nach Wernigerode. Diese Nachmittagstour hat eine Gesamtlänge von ca. 29 km.

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Tour: Bergbauanlagen im Harz Biketour Teil 2
Art: Mountainbike
Länge: 29,5 km
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