Die konditionell sehr herausfordernde Bergtour von Trautenfels auf den 2.351m hohen Grimming ist 16,1km lang und hat sehr beachtliche 1.769 Höhenmeter. Da es im Kastenkar zwischen Grimminghütte und Multereck zwei sehr steile, felsige Abschnitte gibt, wo auch die Steinschlaggefahr sehr hoch ist, bitte unbedingt einen Bergsteigerhelm aufsetzten. Zwischen Grimminghütte und Gipfel gibt es keine Hütte und Wasserstelle, deshalb ausreichend Getränke mitnehmen. Aufgrund der angegebenen Gehzeit von 5 Stunden bis zum Grimming Gipfel, sollte man die Tour schon sehr zeitlich in der Früh beginnen, weil auch der Abstieg fast genauso lang dauern wird. Sonst musst du dich noch auf sehr viel Geröll und die beiden steilen, aber seilversicherten Abschnitte im Kastenkar einstellen. Dafür gibt es speziell zwischen Multereck und Grimming einen traumhaften Panoramablick über das gesamte Ennstal, das Salzkammergut und einen imposanten Blick auf den Dachstein. Mehr als sonst auch ist die Wettervorhersage und die Wetterbeobachtung während der Tour für eine schöne und vor allem sichere Grimming Bergtour extrem wichtig!
Zeitlich in der Früh beginnen wir den Aufstieg zum Grimming in Trautenfels beim Parkplatz unterhalb vom Schloss Trautenfels. Wir gehen zuerst einige Meter nach Norden, dann auf der Schloßstraße direkt am Schloß Trautenfels vorbei und erreichen 100m später die Brücke über die stark befahrene Ennstal Bundesstraße B320. Nach 1,2km können Interessierte die Schotterstraße kurz verlassen und auf dem parallel verlaufenden Bibel Wanderweg die Evangelische Kirchenruine Neuhaus, die im Zuge der Gegenreformation niedergebrannt wurde besichtigen. Auf dem gut markierten Wanderweg geht es dann weiter bis zur bewirtschafteten Grimminghütte 966m. Bis zu 20 Personen können auf der Grimminghütte im Matratzenlager nächtigen. Wenige Meter nach der Grimminghütte halten wir uns links und folgen dem Wanderweg Nr.681. Dieser führt uns zuerst weiter durch bewaldetes Gebiet und bei Kilometer 4,3 zur ersten Felswand, die wir über 2 Leitern (beide zusammen ca. 5-6m) relativ einfach bewältigen. Durch Latschenfelder wandern wir dann auf dem Steig mit sehr viel Geröll steil bergauf. Nach 4,8 Kilometer und auf einer Höhe von 1.450m kommt man an einer Weggabelung vorbei, deren linker Steig über den Südostgrat zum Grimming führt. Wir folgen aber dem markierten rechten Weg und gelangen über ein Schuttkar zu einem felsigen Aufstieg. Ab hier ist das Tragen eines Helms wegen der Steinschlaggefahr sehr ratsam. Durch Seilsicherungen sind diese Stelle und auch die beiden anderen Felsstufen durch das Kastenkar gut passierbar. Nach 6,4 Kilometern stehen wir auf dem Multereck (2.176 m). Schon hier hat man einen wunderbaren Ausblick auf die umliegenden Berge und das weit untenliegende Ennstal. Der Wanderweg setzt sich nun 1,6 km lang in Richtung Südwesten fort. Im hügeligen Gelände auf dem erstaunlich breiten und großteils von Wiesen bedecktem Rücken gibt es zwischendurch nur mehr eine ca. 10m lange seilversicherte Stelle zu meistern. Sonst ist der restliche Anstieg bis zum Grimming Gipfelkreuz (2.351m) nur mehr gemächlich steigend. Der Gipfelbereich auf der Nordseite bietet reichlich Platz damit jeder Bergsteiger eine lange, möglichst ungestörte Pause einlegen kann. Der Panoramablick, der sich von diesem einzigartigen Gipfel eröffnet, lässt alle Aufstiegsmühen der vorangegangenen 8 km leicht vergessen. Aufgrund vieler Tragödien am Grimming, die vielfach mit dem Wetter zu tun hatten wurde 1949 eine Notunterkunft gebaut. Die Biwakschachtel befindet sich ca. 70 Höhenmeter unterhalb des Grimming Gipfels windgeschützt in einer Mulde. Nach der Pause geht man entweder wieder auf demselben Weg zurück oder macht eine Überschreitung des Grimming.