Streckenorte:
Bahnhof Rzepin - Tarnawa - Bielice - Bobrowko - Przeslice - Kownaty - Grabow - Walewice - Lagow - Zelechow - Lubrza - Lugow - Christus-Statue - Bahnhof Swiebodzin
Meine Karten-Empfehlung:
Touristische Karte "POJEZIERZE LAGOWSKIE", Maßstab 1:50.000,
ISBN 978-83-7499-041-7, www.cartomedia.pl
Straßen- und Wegequalität - Erfahrungen:
Im August 2014 unternahm ich mit zwei anderen Radfahrern eine 70-km-Radtour ab dem Bahnhof Rzepin in Richtung Swiebodzin. Wir radelten u.a. auch durch die Touristenstadt Lagow. In Swiebodzin erreichten wir am südlichen Stadtrand die Christus-Statue. Von Swiebodzin fuhren wir mit einer polnischen Regionalbahn zurück in Richtung Deutschland.
Diese abwechslungsreiche, aber anstrengende Cross-Country-Tour durch Westpolen sollte nur derjenige beginnen, der mental und körperlich fit ist und ein geländegängiges Rad fährt. Für Cityräder und Alt-DDR-Stahlrösser ist dieses Tourprofil ungeeignet. Erfahrungsgemäß gibt es in Polen bisher nur relativ wenige Radwege in jener Qualität, an die wir uns inzwischen in Deutschland gewöhnt haben und die uns leider auch etwas verwöhnt und verweichlicht hat!
Begonnen haben wir unsere Radtour am Bahnhof Rzepin, der ca. 20 Kilometer östlich von Frankfurt (Oder) liegt. Dorthin reisten wir mit dem Regionalzug RB91, der um 09.49 Uhr vom Bahnhof Frankfurt (Oder) abfuhr. Bezahlt haben wir beim polnischen Zugschaffner ca. 22 Zlotys (= 10 Zlotys Grenzübergangsgebühr, 7 Zlotys pro Fahrrad und 5 Zlotys pro Person).
Direkt am östlichen Stadtrand von Rzepin tauchten wir ein in das nördliche Waldgebiet der Reppener Heide. Auf einem sandigen Waldweg erreichten wir Tarnawa und bogen an der Bushaltestelle links ab auf einen schottrigen Feldweg in Richtung Bielice. Eine schmale ruhige Asphaltstraße führte uns nach Bobrowko. Auf der schattigen Wiese neben der mittelalterlichen Dorfkirche legten wir eine Verpflegungspause ein. Nach ca. 2,5 Kilometern bogen wir rechts ab auf einen bergauf führenden Kopfsteinpflasterweg, der uns bis Przeslice führte. Dieses alte Kopfsteinpflaster war nur die erste von weiteren alten Pflaster-Passagen. Vermeiden kann man aber diese erste Kopfsteinpflaster-Strecke, indem man zwei Kilometer auf der Asphaltstraße geradeaus weiterfährt in östlicher Richtung, dann an der folgenden Kreuzung rechts abbiegt und auf der Landstraße bis Preslice bergauf fährt. Beide Bergauf-Varianten erfordern in jedem Fall eine gute Radler-Kondition. Von Przeslice radelten wir weiter nach Süden in Richtung Torzym.
An einem Schild in Richtung Kownaty bogen wir links ab, durchfuhren die kleine Siedlung Kownaty, kreuzten die Landstraße 138, erreichten Grabow und später Walewice. Hinter dem Dorf fuhren wir noch ein relativ kurzes Stück auf einer Kopfsteinpflasterstraße, bogen aber vor einer Baumgruppe links ab und folgten von nun an den blauen Schildern des Jakobpilgerweges. Der Feldweg war rauh, sandig und sehr schwierig zu befahren. Erst am Waldrand wurde der Weg einigermaßen fest. Nun folgten wir dem naturbelassenen Waldweg südlich des riesigen Militärgeländes bis zur kleinen Siedlung Rakow. Immer noch dienten uns die blauen Schilder des Jakobsweges als Orientierung. Bald erreichten wir erneut einen alten Pflasterweg, der ab der Pliszka-Brücke heftig und lang bergauf führte - eine große Herausforderung für Mensch und Material. Nach dieser harten Kopfsteinpflaster-Schinderei erreichten wir endlich die Asphaltstraße nach Lagow - eine Wohltat für Rad und Radler. Im Touristen-Städtchen fanden wir unterhalb der Burg das Restaurant "Karczma Podzamcze", das einige leckere Suppen auf der Speisekarte anbietet (siehe Suppenfoto).
Nach der Mittagssuppenpause folgte unsere nächste schwere Bergetappe: wir verließen Lagow bergauf nach Osten in Richtung Zelechow. Neben der alten Kopfsteinpflasterstraße war glücklicherweise ein neuer Fußgängerweg gebaut worden, auf dem wir unsere Räder bergauf schoben: nach der Mittagspause war unsere Beinmuskulatur noch kalt und wenig leistungsfähig. Auf der anderen Seite des Berges gings steil bergab und hinter einer Kurve wieder steil bergauf. Auch da stiegen wir wieder vom Rad und schoben, denn unsere Beine waren immer noch im Mittagspausenmodus!
Hinter Zelechow erwartete uns eine böse Überraschung: Laut Karte sollte der Feldweg bis zum Dorf Lubrza führen - aber kurz hinter Zelechow war der Weg kaum noch zu erkennen, er war ziemlich stark zugewachsen, so daß wir teilweise über den daneben liegenden Acker fahren mußten. Kurz vor der neuen Autobahn endete er abrupt an einem langen hohen Wildzaun! Was tun? Zurück? Glücklicherweise hatten die Autobahnbauer dort, wo früher dieser Feldweg weiter nach Osten führte, einen Wildtunnel unter die neue Autobahn eingebaut.
Kurz entschlossen schoben wir unsere Räder hindurch, wobei der Tunnel kurz vorm Ende niedriger wurde, so dass wir unsere Räder nur noch in Schräglage hindurch bekamen! Aber wir kamen durch und konnten dahinter unseren Cross-Country-Kurs weiter verfolgen. In Swiebodzin kämpften wir uns durch das Straßensystem und standen gegen 16.30 Uhr endlich am Fuß der Christus-Statue im Süden der Stadt. Um 17.24 Uhr brachte uns ein Regionalzug ab Bahnhof Swiebodzin zurück nach Slubice/Frankfurt.
Beachtenswert:
- Rzepin - Stadtkirche
- Bielice - Ehem. Herrenhaus
- Bobrowko - Mittelalterliche Dorfkirche
- Przeslice - Dorfkirche + ehem. Herrenhaus
- Grabow - Mittelalterliche Dorfkirche
- Walewice - Neu gestalteter Dorfkern
- Lagow - Altstadt, Burg und Seen
- Zelechow - Mittelalterliche Dorfkirche
- Swiebodzin - Altstadt + Christus-Statue
Interessante Webseiten:
- http://de.wikipedia.org/wiki/Rzepin
- http://de.wikipedia.org/wiki/Lagow
- http://de.wikipedia.org/wiki/Swiebodzin
- http://de.wikipedia.org/wiki/Christus-König-Statue
- http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurt_(Oder)
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http://www.rotofo.de/radGalerie tras
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Von Bahnhof Frankfurt (Oder) fuhren wir um 09.49 Uhr mit dem Regionalzug 91 bis zum Bahnhof Rzepin. Der Zug kam dort gegen 10.10 Uhr an.
Um 17.24 Uhr brachte uns ein Regionalzug ab dem Bahnhof Swiebodzin bis zum Bahnhof Rzepin. Dort warteten wir ca. 10 Minuten auf den Anschlußzug, der uns bis zum Bahnhof Slubice bzw. weiter bis zum Bahnhof Frankfurt (Oder) beförderte.
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