Als erstes der dringende Hinweis, dass man bei dieser aufregenden Höhlentour unbedingt das A&O einer sicheren Höhlenbegehung beachten muss:
- Gehe niemals allein
- Führe mindestens 2 Lichtquellen mit
- Hinterlasse beim Vermieter bzw. mindestens am abgestellten Auto gut sichtbar den Namen der Höhle, die Namen und Anzahl der Teilnehmer sowie die Ein- und geplante Ausstiegszeit
Die Höhlen Gullborgarhellir und Vegghellir im Hnappadalur-Tal befinden sich in der Nähe des Vulkans Gullborg. Lava und kleine Stellen auf der Oberfläche der Lava zeigen deutlich, wie die geschmolzene Magma einmal geflossen ist. Gullborgarhellir ist der längste aller Lavatunnel in diesem Lavafeld. Die Lavaröhre erstreckt sich von einer Klippe nicht weit vom Krater selbst.
Die Länge der Höhle beträgt etwa 670 Meter. Die ersten 170 Meter der Höhle sind entstanden, als Lava eines zweiten Ausbruchs auf die bereits erstarrte Lava geflossen ist und diese Zunge formte. Dieses Teilstück ist recht felsig, aber wenn der Teil überwunden ist, erstreckt sich bis zum Ende des Tunnels ein flacher Boden.
Die Decke der Höhle ist nicht eingestürzt, die Höhle ist insgesamt relativ groß und es gibt eine üppige Menge an Lavaformationen, was Ihnen große Freude bereiten wird, die Höhle zu erkunden. Nach etwa 260 Metern gelangen Sie an eine Gabelung in zwei Richtungen, die beiden Tunnel sind etwa so groß wie der Haupttunnel und stoßen nach einer Weile wieder aufeinander. Jeder Tunnel ist nahezu so breit, wie die Hauptröhre selbst.
Im Innersten Teil der Lavahöhle ist der Zutritt verboten und durch eine Begrenzung markiert, um die fragilen Lavaformationen zu schützen und für die Nachwelt zu erhalten. Von dieser Kette aus können Sie jedoch die fragilen Lavaformationen gut sehen, jedoch sollten Sie keinesfalls dieses Verbot missachten!
Der Lavatunnel Vegghellir (in der Nähe und von uns nicht gefunden!) ist der zweitlängste im Lavafeld Gullborg. Er ist rund 320 Meter lang und läuft parallel zum Gullborg-Lavatunnel, ist also nicht weit davon entfernt. Im inneren der Höhle sollen zwei zylindrische Kammern, welche jeweils rund 7 Meter breit und 10-12 Meter hoch sind zu sehen sein. Jede Kammer hat große Felssockel, die an den Wänden entlang laufen und deutlich zeigen, wie die Lava die meiste Zeit geflossen ist. Nicht weit vom Boden der Höhle soll sich ein Kamin befinden, 13 Meter lang, welcher schnurstracks zur Oberfläche verläuft. Eine enorme Menge an Magma muss in früheren Zeiten durch den Schornstein geflossen sein. Die Höhle Vegghellir hat ihren Namen von einer „Wand“ abgeleitet, welche sich nach etwa 74 Metern in der Höhle befindet. Die Mauer steht senkrecht zum Boden des Lavatunnels, ist rund 4,5 Meter breit und ist aus Schutt und Einsturzteilen errichtet. Die Wand hat etwa Mannshöhe und erstreckt sich fast bis zum Dach der Lavahöhle.
Es wird angenommen, dass diese Wand von den geächteten Verbrechern (vogelfrei Verurteilten), welche in der Höhle im 13.Jhd. hier Unterschlupf suchten, errichtet worden ist. Die Lavahöhle ist in sogar in einer der isländischen Sagas (Die Sturlunga Saga) erwähnt, galt allerdings bis zu ihrer Wiederentdeckung im Jahr 1957 als verschollen bzw. verschüttet. Die Lavahöhle, mit dem Schornstein in der Höhle ist eine besondere Sehenswürdigkeit und auf alle Fälle einen Besuch wert.
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