Wer kennt schon den Bodenberg, ein Gipfel mit einer 360-Grad-Rundumsicht am südlichen Rand der Osterhorngruppe? Zu Fuß ein elendiger 15-km-Hatscher auf Forststraßen und für den MTB-Fahrer von Rußbach aus mit einem Verkehrszeichen verboten. Er steht 700 Höhenmeter über dem Ort Rußbach, gegenüber befindet der Dachstein in voller Pracht und der Gosaukamm, Rundumsicht Tennengebirge, Osterhorngruppe mit Gamsfeld usw. Diese Begleitumstände sind wahrscheinlich der Grund, dass man den Gipfel mit seinem „Logenbankerl“ für sich alleine hat.

Es gibt aber eine Möglichkeit für Bergradlfahrer, den Gipfel auch ohne Missachtung von Sperrzeichen (Verbot für Radfahrer) zu erreichen: man nimmt den Umweg über die Postalm in Kauf!

Für diese Rundtour kann man am günstigsten in Voglau auf einem Parkstreifen zwischen der Lammer und der Möbelfabrik seinen Pkw abstellen. Dieser schattige PP hat auch noch den Vorteil, dass man sich nach der Tour an der Lammer den Schweiß abwaschen kann.

Zuerst geht’s flussabwärts und nach ½ km aufwärts Richtung Weitenau. Wenig später ist man an der Abzweigung der alten Postalmstraße, eine mit blauen Wegweisern ausgewiesene MTB-Tour. Hier noch eine Anmerkung: vor ca. 20 Jahren war das MTB noch ein unbekanntes Gefährt. Das Befahren der alten Postalmstraße mit Fahrrädern war mit Verbotstafeln streng untersagt, wir wurden von einem Jäger aufgehalten und - zum Glück ganz oben - auf die neue Mautstraße geschickt. Nun ist es aber eine bequeme, über große Strecken geteerte Zufahrt zur Postalm, auch an einem heißen Sommertag recht schön kühl. Den Blick in die Zinkenbachklamm darf man nicht versäumen.

Nach einem Wintergatter öffnet sich das Tal. Nach den ersten Almhütten kommt man an der Abtenauer Hütte vorbei. Von dort führt rechts eine 300 m lange Forststraße zur Mautstraße rauf, sie ist jedoch mit einem eingangs erwähnten Verbotsschild für Radfahrer gesperrt. Wer es beachtet, fährt halblinks weiter und erreicht so nach einem knappen Kilometer diese Mautstraße, auf der es nun Richtung Süden zurückgeht, bis der Rundweg 1 nach links zur Moosbergalm beginnt. Auf dieser Forststraße, zum Schluss sogar geteert, bringt einen recht steil zu den idyllisch gelegenen Moosbergalmen.

Ab dem Moosbergsattel verbindet ein 1,3 km langer Singeltrail die Forststraßen der Bereiche Postalm und Rinnbergalm. Er ist durchgehend fahrbar, wenn er nicht zu nass ist. Ängstliche werden wohl ab und zu absteigen müssen. Auf der nächsten Forststraße nun nach links Richtung Rinnbergalm. Bevor es nun endgültig abwärts geht, rechts weg und auf einer neuen, sehr bequem zu befahrenden Forststraße genau Richtung Süden, über einen vorgelagerten Bergrücken drüber zum Bodenberg, den man die letzten 50 Hm in 5 Minuten zu Fuß erreicht. Aussicht: siehe Einleitung!

Zurück wieder auf gleichem Weg 3 km bis zu der Abzweigung, dann nach rechts runter. Ab jetzt nur noch abwärts! Natürlich ist die Einkehr bei den Rinnbergalmen Pflicht, ich bevorzuge die Anemooshütte wegen der ausgezeichneten Brotzeitplatte mit selbst erzeugter Käseauswahl. Bei der anschließenden Abfahrt nach Rußbach werden die Bremsen rauchen. Aber besondere Vorsicht bitte ab dem Steinbruch, es kommen schwere Lastzüge entgegen!

Ab Rußbach nun auf Teerstraße bis zum Auto, teilweise auf der alten Bundesstraße, teils auf dem Radstreifen der B 166. 1 ½ km später bestünde noch die Möglichkeit, nach links auszuweichen (siehe Wegpunkt). Ein gut 100 Hm Gegenanstieg nach Reit / Seetratten eröffnet noch eine schöne Wald- und Wiesenabfahrt 4 km abseits der Hauptstraße, die man bei der Lammerbrücke wieder erreicht.

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