Stardreck on Tour 2015. Dieses Jahr haben wir unser oft verschobenes Projekt der Mont Blanc Umrundung endlich in die Tat umgesetzt.
Tag 1: 16,3KM / 1307 Hm up / 825 Hm down
Anfahrt über Martigny und den Col de la Forclaz bis nach Triente. Dort haben wir unsere Autos auf dem zentralen Platz am Brunnen stehen lassen und sind auf unsere erste (Nachmittags)-Etappe gestartet. Startvorbereitungen noch bei trockenem Wetter hat es auf dem Weg wieder hoch zur Col de la Forclaz angefangen zu regnen.
Der Trail uphill ist bis zur Strassenüberquerung ganz gut fahrbar, nach der Strasse folgt eine kurze Schiebepassage. Zum Col nach vorne führt dann ein fast ebener Waalweg. Vom Col geht es nun die durch die Bergflanke des Point Ronde stetig auf einem Trail nach oben. In den wenigsten Fällen fahrbar, zumal es auch noch angefangen hat zu regnen. Bis auf ca. 2000Hm zieht sich der Trail in Summe ca. 500Hm nach oben, bevor die Abfahrt auf einem tollen Trail ins Tal nach Champex reinzieht. Die letzten 300Hm nun wieder auf der Fahrstrasse nach Champex. Die Sonne ist auch wieder zum Vorschein gekommen und der Hochdruckeinfluss hat für den Rest der gesamten Woche eingesetzt.
Tag 2: 39,4 Km / 1572 Hm up / 1761 Hm down
Morgens haben sich die letzten Wolkenfetzen verzogen und so sind wir voller Elan auf unsere erste richtige Etappe am weißen Riesen gestartet. Kurz durch den Ort am See vorbei zweigt recht schnell nach dem Ortsschild der Trail nach rechts ab und zieht durch die Bergflanke auf wunderbar fahrbarem Waldboden ins Tal der Ferret hinein. Kurz unterhalb von Isert kommt man auf die sehr wenig befahrene Strasse und folgt dieser nun bis zum Talschluss. Kurz vor dem Parkplatz recht hinab und über den Bach zieht sich ein Fahrweg ziemlich steil bis zur Hütte "La Peule" wo man sehr gut bei Käseomellette Mittag machen kann. Das Omellette im Bauch spricht mit einem noch eine ganze Weile auf dem Trail Uphill zum Col de Ferret auf 2530m (ca. 50% fahrbar / Rest schieben ca. 200-300 Hm).
Die Abfahrt ist ein erster Vorgeschmack auf das was die kommenden Tage noch im Überfluß kommen sollte. Ein genialer, speedmäßig zu fahrender Trail, flowig bis zur Pre de Bar de Resot runter (Allenfalls die Rinnen im unteren Teil stören etwas). An dem Restaurant kann man vorbei fahren und dem Trail weiter folgen, so kommt man erst später auf den Fahrweg, dem man dann talauswärts folgt. Übernachtung dann in La Palud (nicht nach Courmayeur runterfahren - das büsst man den nächsten Tag). Das erste Mal bekommt man das Massiv des weißen Monarchen zu Gesicht - Top.
Tag 3: 56,7 Km / 2313 Hm up / 2776 Hm down
Dritter Tag und Königsetappe. Von La Palud fährt man ein Stück die Bundesstrasse, die aus dem Mont Blanc Tunnel bergab und zweigt dann kurz vor dem nächste Tunnel rechts parallel zur Strasse ab. Durch einen Endmoränenkegel / Schotterwüste, die die Italiener wohl zu einem Schotterwerk umfunktioniert haben geht es nun recht elegant auf die Strasse nach Ponquet. Diese Strasse nun immer weiter das Tal rein bis zum Parkplatz am Ende. Von hieraus führt ein Fahrweg weiter bergan, welcher sich recht bequem über Hochebenen immer weiter hoch bis zum Rifugio Elisabeta Soldini Montanaro hochfahren lässt. Kurz danach beginnt der "Spass". Mehr oder weniger schieben bis hoch zum Col de la Seigne auf 2515m. Warum ? Weil drüben wieder eine Super-Abfahrt wartet. Komplett fahrbar - MTB'er was willst du mehr ...
In Les Mottets vorbei runter nach Les Chappieux haben wir im Talgrund Mittag gemacht, um uns für die noch folgende 2 Stunden Tragetappe zu wappnen. In Les Chappieux sollte man nicht die "Kurzvariante" Wanderweg hoch in Richtung Col de la Croix de Bonhomme nehmen - man wird so gut wie alles schieben. Wir sind ein Stückchen das Tal raus gefahren und dann auf der D902 zumindest die ersten 400Hm noch pedalierend zurückgelegt - 700Hm Schieben und Tragen bleiben dann aber immer noch. Selbst die Japaner oben am Col haben uns ganz mitleidig angeschaut - anyway. Irgendwann ist man dann auch oben und freut sich auf eine weitere tolle Abfahrt - die zu Anfang jedoch noch ein wenig zu wünschen übrig lässt. Ein richtiger Flow kommt bis zum Col de Bonhomme (2329m) nicht auf, zu oft muss man aus dem Sattel und das eine oder andere Stück auch schieben. Die weitere Fahrt ist nun aber wieder vom Feinsten was die Alpen zu bieten haben. Technisch anspruchsvoll bis Flow Trail bis hin zum Downhill Karrenweg zum Schluss in das Touri-Zentrum von Le Pontet - alles dabei. Übernachtung draußen im Tal in Saint Gervais Les Baines.
Tag 4: 15,8 Km / 904 Hm up / 772 Hm down
Vierter Tag und sowas wie Ruheetappe. Eigentlich nur die Fahrt rüber ins Tal nach Chamonix. Haben dann doch unterwegs noch einen netten Downhill gefunden mit Anliegern, Holzbrücken und Sprüngen. Flick- und Reparaturstunde in Les Houches mit abschließendem Bummel durch Chamonix.
Tag 5: 51,6 Km / 2949 Hm up / 2629 Hm down
Der krönende Abschlusstag dieser Tour, der wahrscheinlich in den GPS-Daten etwas strange aussieht. Wir haben noch ein paar Gondeln eingebaut und haben die Trails rund um Argentiere angetestet. Wer Wert auf die Trails in und um Chamonix legt sollte die Liftkarten am Vortag kaufen - Morgens stehste gleich mal 2 Stunden mit den ganzen anderen Touris an. So sind wir bis nach Argentiere hoch gefahren und von dort durch die Flanke wieder zurück nach Chamonix - wieder nach Argentiere und dann durchgefahren bis in den Bikepark von Le Tour. Hier haben wir noch ein paar Tiefenmeter genossen und sind dann schlussendlich drüben über de Col de Balme (2191m) runter nach Triente gefahren. Achtung: Die Schilder oben am Col de Balme wollen einen über den Croix de Fer schicken - da entgeht einem einer der Top Trails des Gebietes und somit ein krönender Abschluss dieser wirklich lohnenden 5 Tage im Banne des weißen Riesen.
Der Vollständigkeit halber: Ich übernehme keine Haftung für evt. Schäden, Unfälle. Nachfahren der Tour ausschliesslich auf eigene Gefahr. Immer schön hübsch ordentllich an mögliche Fahrverbote halten. Eventuelle Streckensperren sind zu beachten, ein Befahren befolgt auf eigene Verantwortung.
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Über Martigny nach Triente / Schweiz. Adresse fürs Navi: Au Village 1
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