Die Fahnen an der Brücke in St.Lô stehen im Wind unter schwarzgrauem Himmel: der Regen hat aber aufgehört. Die Touristeninfo macht gerade auf, als wir vorbeikommen: ja der Beginn der voie verte ist da wo wir ihn auch vermutet haben. Los geht's! Wir radeln auf nassem Belag an der Vire entlang. Der Himmel bleibt zunächst dunkel was das intensive Grün von Hecken und Farnen betont. Auf dem Weg kommen wir durch ein Kanu camp der FFCC. Unterdessen hat sich die Sonne durchgebissen: blauer Himmel und Sonnenschein. Wir stellen uns jetzt auf eine heiße Zeit ein. Das schönste Teilstück ist bei Roche du Han. Felsen überragen hier das Flusstal, urwaldartiger Bewuchs mit alten Baumwiesen und alles dicht zusammengewachsen: ein ausgesprochen schöner Abschnitt. Die Veloroute verläuft jetzt auf dem chemin de halage bis Pont Farcis. Wir entwickeln nun einen Plan B um nach La Gravière sur Vire zu kommen. Dabei erscheint die kleine Departementalestraße am besten geeignet. Sie erklimmt jedoch ungeahnte Höhen, die wir in glühender Hitze erklimmen müssen. Obendrein fahren wir im Windschatten von riesigen Maisfeldern. Zum Glück ist dies das Zentrum des Bocage Normands: die grüne Wand ist locker 5 m hoch und manchmal fährt man wie durch einen Tunnel. Oben angekommen stellt sich die Frage: wo sind wir? Wo fahren wir jetzt hin? Zudem wird es langsam brenzlig: Das Wasser geht uns aus! Wir durchfahren einen wunderbar pittoresken Teil der Normandie und ich bitte eine alte Frau, meine Flasche aufzufüllen. Ich gehe mit in ihr Haus, wo ein einziger Raum Wohnzimmer, Küche und Schlafzimmer ist. Später gibt es noch ein Panaché in einer kleinen Bar am Weg und noch 1 l Wasser dazu, was dann bis zum Ziel ausreicht. Dort, beim Gîte de France, erwartet uns schon die Wirtin.

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