Wir gehen in Richtung Bastione und es geht ab dem ersten Schritt steil hinauf auf einem gepflasterten Weg. Es ist der 13.09.2016 06.30 Uhr. Wir haben um diese Zeit bereits 20°C. Nach ca. 150hm ist das Shirt völlig naß geschwitzt, aber egal es ist Sommer und wir sind in Riva und wir wollen hinauf zum Gipfel des Cima S.A.T. :)
Ab der Ruine der Bastione wechselt die Beschaffenheit des Weges in alpineren Charakter. Relativ große Granitblöcke sind wahllos verstreut, der Weg beleibt aber trotzdem gut begehbar. Durch die respektable Steigung (mittlere Steigung der Tour lag bei 25%) gewinnen wir schnell an Höhe und erreichen die ersten Seilversicherungen gegen 07.30 Uhr (A/B B) bei ca. 500hm und die erste Eisenleiter (B) bei ca. 700hm. Diese hat eine Steiglänge von ca. 35m und ist gefühlt die steilste von allen (gemeint ist hier der zweite Abschnitt (B/C) der Leiter).
Alle Leitern auf dieser Tour sind gut verankert und nix wackelt, also weiter hinauf...
Gegen 08.30 Uhr spürt man langsam die wärmenden Sonnenstrahlen und die Seilversicherungen sowie die Eisenleitern beginnen sich aufzuheizen. Wir haben gute Handschuhe, also kein Problem und weiter mit Zug nach oben. Es folgt immer wieder Gehgelände und die Aussicht hinunter nach Riva und auf den Lago, sowie in Richtung Arco und Lago di Tenno ist und bleibt jederzeit auf dieser Tour wunderschön und spektakulär. In der aufsteigenden Vormittagsthermik läßt sich ein Steinadler nach oben tragen. Er wird wohl auf der Suche nach Frühstück sein... :)
Bei ca. 800hm kommen wir an die längenmäßig (ca. 70hm) längste Leiter (B). Davor und danach sind 2 etwas kürzere Leitern zu bewältigen. Danach geht es weiter durch erdige Rinnen und Buschwerk in Richtung Gipfel.
Nun sieht man bereits deutlich die Metallfahne in den italienischen Nationalfarben am Gipfel. Vorher sind noch 3 kürzere Leitern (B B/C) zu bewältigen, dann ist der Gipfel des Cima S.A.T. gegen 11.00 Uhr erreicht!
Den Abstieg wählen wir in Richtung Capanna (Rast- und Schutzhütte mit kleinem Getränkeverkauf) und der Kapelle S. Barbara nach Süden. Vorher gilt es noch ein Stück bergab zu steigen über Seilversicherungen, dann passieren wir den Hubschrauber Landeplatz und schwenken nach links in Richtung Riva del Garda. Es gibt auch eine Abstiegsroute nach rechts die nach Norden führt auf dem Weg 418. Diese soll aber sehr steil sein und die von uns gewählte Route nach Süden hat wohl auch die schöneren Ausblicke während des Abstieges...
Vor der S. Barbara gilt es nochmals ein Eisenleiter (ca. 12-15m Länge) im Abstieg zu überwinden. Diese ist neuerer Bauart und hat auch schon Gummi Stopper für die Klettersteigset-Sicherungshacken, wirklich vorbildlich! Wir passieren die Kapelle der S. Barbara und genehmigen uns in der kurz darauf folgenden Capanna eine gut kühlte Dose Premium-Bier. Wer stundenlang schwitzt, der weiß wie wohltuend so eine kalte Dose Bier sein kann. :)
Ab hier befinden wir uns dann auch schon wieder auf der Strecke des Aufstiegsweges. Alles in allem ist die Tour sehr schön, aber um diese Jahreszeit entsprechend fordernd. 3-4 Liter Wasser braucht man schon (unterwegs keine Wasseraufnahme möglich!) und der Startzeitpunkt sollte so früh wie möglich um diese Jahreszeit gewählt werden. Der Aufstieg im Gehgelände hat uns deutlich mehr „geschlaucht“, als das hochklettern in den Leitern. Aber das ist wohl individuell und bei jedem etwas anders...
Die angegebene Tourenzeit ist individuell und ohne Pausen.
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