Unter dem Begriff Tempelberg wird man in Jerusalem fündig. Der Chiemgauer Tempelberg, ein eher unbedeutender bewaldeter Gipfel zwischen Weitsee und Reit im Winkl westlich der Hörndlwand ist eine selten bestiegene Erhebung, einer der wenigen weißen Flecken auf meiner heimischen Landkarte. Man recherchiert vergebens im www nach einem Aufstieg, eine Beschilderung ist ebenfalls nicht zu finden. Somit gerade richtig, wenn man Neues entdecken möchte. Einsamkeit ist garantiert!
Wer sich wieder mokiert, dass ich diesen Weg, diesen „Geheimtipp“ vorstelle, dem sei gesagt: Es befinden sich noch viele ähnliche Gipfel zwischen 1100 und 1400 m in diesem Gebiet: Stuhlkopf, Jochberg, Hochscharten, Reitberg, Mühlprachkopf, Rachelspitz …..
Start mit dem Bike war für mich an der Wildbachfurt zwischen Ruhpolding und Reit im Winkl. Durch eine Viehsperre durch kommt man zu der alten Waldbahntrasse. Auf ihr 2 ½ km am nördlichen Ufer des Lödensees und Mittersees entlang.
Dann 1 km (die einzigen auf Teer) auf der B 305. So hat man den Beginn des Wappbachtals erreicht, nun auf einem Steig 400 m bis zum Kleinen Wappbachtal. Ohne Wegweiser auf der rechten Forststraße aufwärts in Richtung Norden. Sie ist teilweise sehr steil. Ich musste zudem über einen Windwurf drüberklettern. Ab dem WP Kehre ist der Weiterweg eingewachsen und arg grobschottrig. Ein eigenartiges Holzgestell wird passiert. An einem hohen Felsen ließ ich mein Rad stehen und ging zu Fuß auf einem vermeintlichen Fußweg weiter, der mich zu weit abseits des direkten Wegs brachte. Besser wäre es, beim WP „hier rechts rauf“ gleich weglos Richtung Gipfel, ein Felsen mitten im Wald ohne Aussicht, raufzugehen. Man kann sich an meinen Abstieg halten.
Am Gipfel bildet ein alter Ameisenhaufen den „Tempel“ mit einer Steintafel und zwei Stecken (siehe Foto), wenig später steht man auf dem höchsten Punkt.
Abstieg zum Fahrrad und auf dem wider Erwarten durchgehend gut fahrbaren Anstiegsweg (bis „Kehre“ Trail) runter zum Weitsee. Nun neben der B 305, über einen Fußgängerdamm zu den Liegewiesen und zum Badeplatz 1. Hat man keine Badebekleidung dabei, kein Problem, man fährt zum Badeplatz 2 weiter, hier ist ein bequemer Einstieg in das glasklare Wasser möglich. Das Wasser soll Trinkwasserqualität haben!
Zurück geht’s auf dem Chiemgau-Radweg südlich der Seen, zum Schluss noch direkt durch das Bachbett des Wildbachs.
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