MTB-Transslowenien, Spittal-Piran, im Juli 2017
1.Tag: Spittal an der Drau - Hermagor
Start war um 13:00 Uhr im beschaulichen Baldramsdorf an der Grundschule, kurz nach dem Autobahnende E 66 bei Lendorf /Spittal (Parkplatzmöglichkeiten gibt es aber noch andere).
Dort beginnt ein gemütliches ca. 25 km Einrollen auf dem asphaltierten Drautalradweg bis Fellbach, ehe uns ein relativ gleichmäßig ansteigender Schotterweg die ersten 700 HM auf die Alm "Hinterm Brunn" bringt, wo wir die "Schwarzbeernudel" als Stärkung empfehlen können. Es folgt eine leichte Schotterabfahrt zum wunderschönen Weißensteiner See auf 950 m, der bei angenehmen 24 Grad zum Baden einlädt. Zunächst am See entlang geht die Strecke in einen etwas steileren Schotteranstieg hinein, an der Jadersberger Ochsenalm vorbei auf den Höhenrücken bei gut 1.400 m, ehe eine am Anfang sehr steile Abfahrt auf losem Geröll beginnt, die einige Aufmerksamkeit erfordert. Gemütlicher wird sie erst nach ca. 200 HM, unten im Tal angelangt rollen wir bei dieser Halbtagesetappe gemütlich zu unserem Zielort Hermagor, wo wir im Ortszentrum im "Gasthof Kaiser von Österreich" ein angenehmes Quartier und im angrenzenden "Gasthaus Bärenwirt" mit einem großen Wiener Schnitzel" eine sehr gute Stärkungsmöglichkeit finden.
Ein angenehmer Auftakt mit 59 km und 1.500 HM.
2.Tag: Hermagor - Arnoldstein
Nach einem kräftigen Frühstück starten wir bei schönem Wetter und bekommen dazu noch 800 Hm auf einer asphaltierten und gleichmäßigen Steigung hinauf zur Egger Alm geschenkt - in diesem Hochtal stehen auch einige Ferienhäuschen, die man sicher teilweise mieten könnte, der in der Karte eigezeichnete See war aber bei unserer Vorbeifahrt fast ausgetrocknet. Nach der Fahrt durchs Hochtal mit kurzer Abfahrt folgt eine extrem steile Aspaltauffahrt, 500 HM, zur Dolinza Alm. Einer kurzen Abfahrt folgt eine 15-minütige Schiebepassage und die anschließende knackige Auffahrt auf einem Wanderweg zur Feistritzer Alm auf 1720 m, wo uns ein super Kaiserschmarrn in der Pfanne erwartet. Weiter geht es leicht auf und ab zur Achomitzer Alm mit wunderschönem Blick auf die julischen Alpen. Über einen leichten Wiesen- und dann über einen Waldtrail geht es jeweils ca. 100 HM hinunter auf eine anschließende leichte 900 HM Schotterabfahrt nach Arnoldstein, wo wir in der "Pension Grum" äußerst freundliche und hilfsbereite Gastgeber finden. Der Pannenteufel hatte heute zugeschlagen und ein Radladen wäre nur im 20 km entfernten Villach zu finden. Angesichts der fortgeschrittenen Zeit für uns allerdings nicht mehr zu erreichen. Im Hotel "Wallner" verdrücken wir unter anderem einen alpenländischen "Hirschburger", sehr empfehlenswert.
Wir notieren 64 km und 2.300 HM.
3.Tag: Arnoldstein - Kranjska Gora
Am Morgen macht uns Starkregen eine Weiterfahrt unmöglich. Zeit für interessante Gespräche mit anderen Radlern, die gerade den Alpe-Adria-Radweg befahren oder quer durch Europa touren. Erst um kurz vor 12 kommt es zur angekündigten Regenpause, die wir zur wolkenverhangenen relativ zivilen Schotterauffahrt zum Dreiländereck nützen - 1.100 HM. Es folgt eine happige, relativ verblockte und rutschige nasse Trailabfahrt ins Tal. Von dort geht es auf Radwegen an den Skisprungschanzen von Planica vorbei nach Kranjska Gora, wo uns erneuter Starkregen und die fortgeschrittene Tageszeit eine Weiterfahrt unmöglich machen. Wir übernachten im Hotel Kotnik im Zentrum und stärken uns im zugehörigen Restaurant mit einer überdimensionalen hervorragenden Pizza.
So können wir nur 32 km und 1.100 HM verbuchen.
4.Tag: Kranjska Gora - Tolmin
Zum Frühstück scheint wieder die Sonnen, doch es fehlt ein halber Tag. Wir müssen unsere geplante Strecke ändern. Tolmin als Etappenziel ist nur erreichbar, wenn wir abkürzen. Doch eine der schönsten Landschaften Sloweniens wollen wir uns nicht entgehen lassen. Auf einem schottrigen Wanderweg mit mehreren Flussüberquerungen geht es hinein in den Triglav-Nationalpark, bis die Wege so steil werden, dass wir auf die Passstraße wechseln müssen. Auch hier geht es teilweise steil auf Schotter (gerade Baustelle) hinauf zur Passhöhe "Vrsic" auf 1611 m. Hinunter in das Soca-Tal nehmen wir die auf dieser Seite hervorragend asphaltierte Passstraße - eine Kurven- und Geschwindigkeitsorgie - aber Achtung: die Kurven haben stark unterschiedliche Radien. Im wunderschönen Soca-Tal angekommen geht es auf Schotterwegen, kleinen knackigen Trails und einige wacklige Hängebrücken über der blau-grün farbigen Fluss mit den grandiosen Bergpanoramen nach Bovec, wo wir ein kleines Freiluftrestaurant unter einer Weinlaube an der Hauptstraße nahe dem Zentrum empfehlen können.
Weiter geht es auf der Straße der Isonza entlang bis "Tmovo ob Soci", wo wir wieder auf unseren Plantrail, diesmal ein Abschnitt des Alpe-Adria-Wanderweges einsteigen, es beginnt eine steile Schotterauffahrt, die in einen ruppigen Wanderweg übergeht, der uns einige Male zum Schieben auf diesen 800 HM zwingt. Es folgt eine teilweise fordernde Trailabfahrt, ehe wir auf einer geteerten Straße Richtung Kobarid wieder einmal sinnlos Höhenmeter vergeuden - in diesem Fall ist das aber durchaus mit Spaß verbunden, da uns der Wanderweg mürbe gemacht hat. Auf einen geplanten erneuten Abstecher in die Berge verzichten wir. Im Tal angekommen geht es auf einer Nebenstraße und am Ende geschottert am Fluss entlang nach Tolmin.
Im Hotel "Dvorec" finden wir trotz der gerade stattfindenden "Metaldays" mit 12.000 Festivalbesuchern bei 12.200 Einwohnern gottseidank schnell eine gute Übernachtungsmöglichkeit, ehe wieder einmal Starkregen einsetzt. Heute gönnen wir uns in eine slowenische Fleischplatte, die von der Menge her keine Wünsche offen lässt und ein, zwei gute slowenische Biere mit anschließendem Sliwowitz.
Heute haben wir 87 wunderschöne Kilometer und 1.950 knackige HM erlebt.
5.Tag: Tolmin - Postojna
Um 7.°° steht schon das Frühstück an. Der Regen hat zwar aufgehört, doch die Luft wieder stark abgekühlt, 12°C. Es wartet die Königsetappe. Entlang des Isonzo und der Idrijca geht es über die Brücke bei Postaja hinein in eine sanft ansteigende, durch dichten Wald führende Straße nach Cepovan ehe uns eine steile Schotterauffahrt nach Lokve wieder alles abverlangt - 900HM. Es folgt eine Asphalthöhenstraße Richtung Predmeja. Kurz davor gibt es rechter Hand einen tollen Aussichtspunkt, der das erste Mal den Blick aufs Meer ermöglicht. Der von dort eigentlich geplante Trek entpuppt sich als für uns nicht fahrbar. Wir fahren die Kammstraße weiter zum Aussichtspunkt "Sinji Vrh", wo wir eine sehr gute Gemüsesuppe und Apfelstrudel serviert bekommen und bei jetzt wieder tollem Wetter die Aussicht auf den Golf von Triest genießen. Zur Verdauung gönnen wir uns die Asphaltstraße Richtung Vipava, ehe wir kurz vor Vipava den Anstieg zum Nanos-Massiv in Angriff nehmen. Auf Asphalt-, Schotter- und in den Steilpassagen grob betonierten Wegen kämpfen wir uns zum verlassenen Kloster "St. Hieronymo" hinauf (Sackgasse). Von dort schieben wir 20 min einen Wanderweg wieder Richtung eines Schotterwegs hinauf - für Nachfolger würden wir aber eine Rückkehr auf den regulären Weg empfehlen, da dies eine üble Schinderei war. Nach Erreichen des Schotterweges mühen wir uns auf dem Rad zur Gipfelhütte "Vojkova Koca". Da wir relativ spät dran waren, erfragen wir beim Hüttenwirt einen möglichst fahrbaren Weg Richtung Postojna. Er muss ein guter MTB-ler gewesen sein, den die von ihm beschriebenen 2 "kurzen" Schiebe- und Tragepassagen summieren sich für uns gut auf eine halbe Stunde schieben und tragen (ca. 300 HM) auf einem üblen steinigen "Wanderweg" bergab, der irgendwann dann fahrbar und schließlich gut fahrbar war. Nichts für schwache Gemüter, doch sicher von dort der schnellste Weg nach Tolmin. Im Tal angekommen sind es noch ca. 12 km bis Tolmin. Übernachtet haben wir dort in einem Appartement im Hotel "Proteus", Restaurant ist ausgezeichnet, deutsches Preisniveau.
99 km und 2.700 HM liegen hinter uns.
6.Tag: Postojna - Slope
Die Temperaturen an diesem Morgen sind nun mediterran. Wieder haben wir eine Einrollphase auf Asphalt, ehe die Straße in einen sanft ansteigenden Schotterweg übergeht, der in eine der am dünnsten besiedelten Wälder Sloweniens führt. Dort soll es auch viele Braunbären geben. Doch statt eines Braunbärs kommt plötzlich ein slowenischer Soldat aus dem Wald, der uns die Weiterfahrt verwehrt. Grund. Eine scharfe Schießübung der US-Army. Nur ein Umweg ist möglich, doch nach weiteren 2 km bergauf treffen wir auf einen weiteren Soldaten, der uns nicht weiterläßt - entweder Umkehr oder 1 h warten. Wir überbrücken die Wartezeit mit einem netten und informativen Gespräch über Land und Leute. Nach der Freigabe der Strecke setzen wir unseren Umweg über den 1.200 m hohen Höhenrücken fort, ehe uns eine lange Schotterabfahrt wieder ins Tal bringt. Von Bären trotz Einsamkeit in diesem Fall keine Spur. Anschließend folgt eine grobe Schotterauffahrt zur Kirche "Sveta Trojika" mit großartiger Rundumsicht und einem Direttissima-Wiesentrail zurück auf den Trek. Im Anschluss folgt dann fast sofort ein grandioser ca. 3 km langer, für mittelprächtige Biker gerade so fahrbarer weiterer Trail hinunter zur Talsohle - sollte man sich nicht entgehen lassen ! Danach queren wir das Tal, ehe anstrengende bergauf und bergab Trails im Wechsel schließlich wieder auf eine interessante Höhenstraße mit toller Aussicht führen, der man etwa über 20 km folgt. Am Ende der Etappe wartet als Belohnung ein langer Trail hinunter nach Slope zum Bauernhof Pri Filetu von Frank Jelusic bei dem wir superfreundlich aufgenommen und vorzüglich verpflegt wurden.
Wir haben total abwechslungsreiche 84 km und 2.200 Hm erlebt.
7.Tag: Slope - Piran
Nach einem ausgedehnten Bauernfrühstück auf Pri Filetu geht es 25 km lang fast ausschließlich auf erste Sahne Trails rauf und runter in abwechslungsreicher Wacholderheidelandschaft, die an die Schwäbische Alb erinnert. Zugewachsene Hohlwege mit dicken Felsbrocken entlang steil abfallender Kalksteinfelsen. Dann wieder auf Höhenwegen mit toller Aussicht auf Meer, Weinberge, Wald und Kulturlandschaft. Am Ende dann ein 350 HM Downhill auf steinigen Wegen. Jetzt fehlen noch gut 15 km durch ein unbesiedeltes Flusstal, ehe die alten Salinen von Piran und das Meer erreicht wird. Am Uferradweg geht es flach am Meer entlang zu unserem Ziel: Piran.
Vorher haben wir jedoch noch dem glasklaren Wasser einen Besuch abgestattet - herrlich !
Die Halbtagesetappe hat dann auch nur noch 70 km und 950 HM.
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Anfahrt über die Tauernautobahn von München über Salzburg nach Spittal. Rücktransfer mit dem Taxi Piran von Bogdan Bevk - wir waren zu dritt - von Piran nach Spittal, ca. 260 km. Mit Voranmeldung war das komfortabel, problemlos und termingerecht.
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