Eine sehr schöne Tagestour in dem doch relativ einsamen Tourengebiet rund um Moggio. Landschaftlich ist die Tour besonders reizvoll, weil man den sehr markanten und schroffen Gipfel des Creta Grauzaria sehr oft im Blickfeld hat und sich zudem auch immer wieder sehr schöne Ausblicke ins Tal ergeben. Für routinierte und versierte Biker ist der Sentiero 437 aber wahrscheinlich das eigentliche Highlight. Wobei diese Tour nur jenen zu empfehlen ist, die auf Trails mit groben losen Untergrund gut zurechtkommen und über eine sehr solide Spitzkehren-Fahrtechnik verfügen. Wer die Technik des Hinteradversetzens nicht beherrscht, wird kaum jede einzelne Kurve fahren können, was dem Fahrspaß jedoch nicht wirklich trübt. Zudem sollte man auch bereit sein, das Rad eine halbe Stunde zu schieben. Die Mitnahme von genug Trinkwasser ist angeraten, da dieses erst beim Rifugio Grauzaria nachgefüllt werden könnte.
Wegbeschreibung:
Zuerst fährt man von Moggio zum gemütlichen Einrollen auf der wenig befahrenen SP112 in nördlicher Richtung, wobei dabei auf 9KM ungefähr 280 Höhemeter zurückzulegen sind. Bei der Abzweigung nach Bevorchians beginnt nun die eigentliche Auffahrt der Tour zuerst auf Asphalt. Sobald man die letzten Häuser der kleinen Ortschaft hinter sich gelassen hat, beginnt eine Schotterstraße, die vom Untergrund und von der Steigung gut mit dem Bike zu befahren ist. Aber irgendwann ist die „Forca Zouf di Fau“ erreicht und dann ist der angenehme Teil der Auffahrt vorbei, denn nun geht es am Sentiero 435 in Richtung Rifugio Grauzaria weiter. Am Anfang geht es hier noch den Wald bergauf und man kann durchaus noch treten, aber sobald man den Wald verlässt wird der Untergrund steiniger und noch ein wenig steiler. Wenn man das Rad ein wenig schiebt ist aber auch dies gut zu meistern. Nach der Abzweigung zum Gipfelweg hat man den höchsten der Tour erreicht.
Kurz nach Beginn der Abfahrt sind noch eine wenige Bergauf Meter zu fahren. Dafür folgt danach die erste Sonderprüfen mit einigen Spitzkehren. Danach geht es zu einer Weggabelung weiter, wo ebenfalls der Weg zum Rifugio einzuschlagen ist. Der Trail macht großen Spaß, es sind auch immer wieder Spitzkehren eingestreut und phasenweise ist der Weg auch ein wenig verblockt. Als nächstes erreicht man das Rifugio Grauzaria, das man für eine Pause nutzen kann, andernfalls fährt man den Weg linkshaltend gleich weiter. Hier ist man nach kurzer Zeit zweimal zum Absteigen gezwungen, da große Steine und Geröll von herabkommenden Wildbächen überwunden werden müssen. Danach geht der Trail in der gleichen Tonart wie zuvor weiter, wobei er zunehmend lieblicher wird. Hier erreicht man dann auch recht eindeutig durch einige Stufen erkennbar die Abzweigung zum Sentiero Fassoz. Hier könnte man auch den Weg 437 weiter ins Tal fahren und sich 90 Höhenmeter ersparen. Bei sonnigen Wetter ist es zwar ein wenig unangenehm dass diese in offenem Gelände überwunden werden müssen, dafür wird man aber mit grandiosen Aus- und Tiefblicken belohnt. Nach dem höchsten Punkt geht es zuerst mit geringem Gefälle weiter, wobei nach einiger Zeit auch ein breites Geröllfeld überwunden werden muss. Dafür wird man nach einer Weggabelung mit den ersten weiten Kehren belohnt. Der Trail kommt dann immer mehr in den Wald, wobei manchmal Spitzkehren in kürzeren Abständen kommen, bis man schließlich an einer Fortstraße ankommt. In Summe ein toller spaßiger Bonustrack. Wenn man die Forststraße noch ein wenig bergauf fährt, könnte man eventuell noch ein paar Trailmeter ergänzen, aber an den heißen Sommertag, habe ich die bequeme Forststraße vorgezogen und bin dann gemütlich nach Moggio auf der SP112 bergab gerollt um bei einen kühlen Bier den gelungen Tourentag zu beenden.
Links:
Rifugio Grauzaria
https://www.dolomiten-friaul.de/rifugio/rifugio-grauzaria/
https://rifugiograuzaria.wordpress.com/
Die ursprüngliche Inspiration für die Tour war dieses Video:
https://www.youtube.com/watch?v=-E7jjwu2zVA
Auf verschiedenen italienischen MTB-Portalen haben sich dann auch weitere Hinweise gefunden.
Und nachdem ich auch noch das folgende Video gefunden habe, habe ich die übliche Tour noch um die Variante Sentiero Fallozo ergänzt.
https://www.youtube.com/watch?v=SyEYdLuX2Gk
Fahrtechnische Bewertung:
Den Trail würde ich mit überwiegenden S2 Charakter bewerten und in den flowigen Passagen mit S1. Bedingt durch groben losen verblockten Untergrund und einigen sehr engen Kehren, gibt es auch einige kurze S3 Abschnitte. Der Weg 435 ist überschaubar ausgesetzt und es ist genug Platz vorhanden um nicht um sein Leben zu fürchten, trotzdem ist natürlich Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig.
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