Ultental III
Von St. Nikolaus über die Kaserfeldalm zum Schusterhüttl (Bike und Hike)
Durch einen Bericht im BR Rucksackradio wurde ich auf das Schusterhüttl aufmerksam. Bei der Tourzusammenstellung hatte ich die Auswahl zwischen mehreren Varianten dorthin. Da unser Hauptaugenmerk auf das Radeln gelegt war wählte ich eine längere Radstrecke und eine kürzere Hikestrecke. Beides war sehr lohnenswert. Der absolute Höhepunkt war aber das Schusterhüttl. Die zwei kleinen Hüttl dienten in früheren Jahren als Ziegenstall und Behausung für den Hirterbuben. Man überlegte sogar den Abriss. Gottseidank hat man sich anders entschieden. Heute ist dieser Platz im Hochgebirge ein Anziehungspunkt für Wanderer, die mit Köstlichkeiten aus der winzig kleinen Küche und Rotwein, den man "Kiloweise" ausschenkt verwöhnt.
Wie schon bei der Tour zum Arzkarsee am Tag vorher treten wir die Asphaltstraße nordwärts hinauf bis zur großen Rechtskehre, wo links eine Straße zu den Höfen abzweigt. Wir hatten das Pech, dass diese gerade geteert wurde und wir einige Zeit warten mussten, ehe wir auf dem noch heissen Asphalt weiterradeln durften. Unser Bike-Ziel, die Kaserfeldalm, liegt wunderschön im Lärchenwald und die drei Kaser sind sehenswert. Die Alm ist bewirtschaftet und man freut sich auf Besucher. Bei einer der Hütten stellten wir unsere Bikes ab und marschierten den Weg aufwärts zum Schusterhüttl (50 Min. lt. Ausschilderung). Unterwegs legten wir noch eine Pause bei schönen Steinformationen ein. Leider verdunkelte sich der Himmel und wir sahen zu, dass wir das Schusterhüttl noch vor einem Schauer erreichen. Es kam dann aber nicht dazu, die Sonne zeigte sich wieder und wir konnten neben vielen anderen Wanderern einen schönen Sitzplatz finden. Die Gäste sitzen praktisch alle im Freien. Die Aussicht ist grandios, die Stimmung hervorragend. Dafür sorgen Konrad und Roland und in der Küche schafft seit 32 Jahren die treue Berta. Es gibt zur Versorgung keine Straße herauf. Alles muss getragen werden, täglich oft auch mehrmals. Um so erstaunlicher, dass die Preise sehr niedrig waren. Ein wunderbares Omelett mit Pfifferlingen und Käse, dazu 250 Gramm Rotwein kosteten gerade einmal 8,40 €, das zahlt man sonst schon für den Wein.
Ein neuerlicher Wolkenvorhang verdunkelte den Himmel und fluchtartig verließen die Wanderer diesen schönen Platz. Wir blieben noch und genossen das Gratisschnapserl von Konrad und erreichten dann trockenen Fußes die Kaserfeldalm. Bei der Heimfahrt mussten wir an steiler Stelle, der Asphaltierungsarbeiten wegen, einen Umweg durch einen Hof zwischen Stallungen und Gebäude schiebender, und von der Bäuerin erlaubter, Weise machen. Vom Weingeist beflügelt erreichten wir unser Quartier bedeutend schneller als sonst.
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