Der mit 1949 m üblicherweise als höchster Berg von Gran Canaria bezeichnete Pico de las Nieves gehört natürlich ins Programm eines jeden Inselbesuchers. Zumal der Gipfel ganz einfach mit dem Auto erreichbar ist. Umfassende Sicht auf alle Seiten und in der Regel auch bis zum Teide auf Teneriffa. Der unmittelbar danebenstehende höhere Morro de la Agujereada (1956 m) ist dem Kletterer vorbehalten.
Wir suchten uns neue Wege nur zum Teil in Anlehnung an die Führerbeschreibungen im Rother Wanderführer. Die Überschreitung des Campanario verbietet, die Runde als Wanderung zu bezeichnen, sie ist eine ausgewachsene Bergtour, in dieser Art nur für Bergsteiger gedacht. Wird dieser Gipfel ausgelassen, ist der Weg auch für Wanderer machbar.
Gestartet sind wir nicht an dem übervollen Parkplatz am Ausgangspunkt zum Roque Nublo, sondern ca. 400 m weiter östlich auf dem PP für einen Aussichtspunkt. Gegenüber beginnt ein deutlicher Steig, der am WP Wegbeginn auf den Normalweg zum ersten Gipfel, den El Montanon, führt. Diesen Anstieg bezeichnet der Rother-Wanderführer als schwierig (schwarze Tour!). Als wir ihn gingen, überholten uns viele Bergläufer, sie war als Laufstrecke ausgeschildert, hat mit einer Kraxelpartie, wie der Weg im Führer bezeichnet wird, nichts zu tun!
Nach der nächsten Wegkreuzung folgt ein sehr gemütlicher Weiterweg, den wir mit der Besteigung des Campanario (1917 m) würzten. Dieser wenig besuchte Gipfel ist die letzten Meter nur über die Südseite zu besteigen, haltet euch an den Track, ein gewisses Kletterkönnen (UIAA I) in mäßig ausgesetztem Gelände ist nötig. Der Abstieg auf der Nordrippe setzt ebenfalls trotz Steindauben das geübte Auge eines Bergsteigers voraus, um einen gangbaren Weg zu finden.
Weiter geht’s dann auf bequemen Weg zum übervölkerten Gipfel. Den Abstieg suchten wir uns auf Pfandspuren über die Nordwestseite unter einer teilweise verschmorten Freileitung, kamen zu einer Siedlung und zu einem Grillplatz, von dort an einem Campingplatz vorbei, runter zu einem Stausee und zurück zum Auto.
Allgemeine Anmerkungen zu unseren Wanderung und Bergtouren auf Gran Canaria:
Wir hielten uns im empfehlenswerten (Luxus-) Hotel Cordial in Playa de Mogan auf und bedachten dabei nicht, dass bis ins Inselzentrum eine Anfahrt von 40 bis 50 km unumgänglich ist. Eigentlich nicht viel, aber eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit als 40 km/h war wegen 1000 Kurven nicht zu schaffen. Wer dies nicht will, nimmt ein Zimmer in oder rund um Tejeda. Doch nach einem Tag im Gebirge ist ein Bad im Meer einfach himmlisch! Natürlich ist ein Leihwagen unverzichtbar, aber einer in der Golfklasse kostete für 2 Wochen ab/bis Flughaufen nur gut 200 Euro.
Playa de Mogan ist das Gegenteil der üblichen Urlaubsdestinationen Gran Canarias: Keine Hochhäuser, Hotel in einem blühenden Palmengarten, ein Fischerdorf mit einer vorgelagerten kleinen Feriensiedlung, Klein Venedig genannt, sehenswert!
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