Überblick:
Diese Tour ist ein echter Klassiker. Sowie fahrtechnisch als auch konditionell anspruchsvoll, bildet sie mein persönliches Best-of des Oberharzes. Schlüsselstellen sind die Panzerplatten am Brocken (zeitweise 20% Steigung) sowie der stark verwitterte Kaiserweg ab dem Achtermann-Plateau.
Start/Ziel:
Bad Harzburg Bhf. (Zugverbindungen von Hannover, Göttingen und Braunschweig)
Tourenbeschreibung:
Am Baumwipfelpfad von Bad Harzburg geht es hinein in einen herrlich gewachsenen Buchenwald. Der erste Trail des Tages entlang des Winterberger Hangs macht gleich Laune. Nach einem kurzen, aber durchaus knackigen Trailabschnitt landet man auf dem asphaltierten Fahrweg hinab zum Eckerstausee. An der Luisenbank lohnt sich eine kurze Verschnaufpause, um das tolle Panorama aus Eckerstausee, Scharfenstein und Brocken zu genießen.
Entlang des Westufers des Eckerstausees zieht sich zunächst ein ruppiger Wurzeltrail entlang, der dann in einen gut zu befahrenen Schotterweg mündet. An der Rangerstation Scharfenstein lässt sich bereits erahnen, welche Strapazen auf den nächsten 3,5 Kilometern auf den Biker einwirken. Ein Panzerplattenband zieht sich unbarmherzig und mit nur wenigen Kehren über 550 Höhenmeter auf den Brocken hinauf. Bei zeitweise mehr als 20% Steigung eine echte Bewährungsprobe. Doch die Freude ist groß, wenn man ab dem Kleinen Brocken bereits das Brockenplateau erblicken kann. Vielleicht fährt sogar eine Dampflok direkt vor den Augen vorbei. Diese Momente sind wirklich einmalig und können auf diese Weise nur im Harz existieren.
Schnell ein kurzes Beweisfoto am Brockenstein geschossen und schon geht es wieder hinab. Zunächst auf der Brockenstraße, später auf dem Goetheweg. Sobald der Goetheweg die Bahntrasse verlässt und auf Panzerplatten abzweigt, sollte man nicht allzu schnell hinab rauschen. Denn ziemlich unvermittelt zweigt ein Schotterweg durch malerische Mittelgebirgslandschaft nach links ab. Die Piste führt bis hinab nach Schierke.
Der Teufelsstieg führt immer am Ortsrand von Schierke entlang. So lässt sich das Getümmel gerade am Wochenende umfahren. Auf einem stark verblockten Uphill-Trail, immer in Sichtweite zu den Schnarcherklippen, wird der nächste Gipfelsturm eingeläutet. Am alten Grenzdenkmal zieht sich ein maximal undankbares Panzerplattenband von 22% bis hinauf zum Großen Winterberg. Doch damit nicht genug, schließlich lockt linkerhand der höchste Gipfel Niedersachsens. Und der grobschotterige Anstieg lässt wieder einmal das Laktat nur so in die Wadenmuskeln schießen.
Oben auf dem Wurmberggipfel ist immer ein Gewusel. Monsterrollerfahrer, MTB-Enduristen, Kaffeegäste - all das kommt hier zusammen und meist seilbahngestützt nach oben. Doch sobald man auf den Trail einbiegt, der etwas versteckt in Höhe des Schneisees abzweigt, trifft man nur noch auf wenige Menschen. Im hohen Tempo geht es zunächst leicht verblockt, dann im Flow hinab zum renaturierten Wurmbergmoor.
Nach einem weiteren Anstieg hinauf zum Dreieckigen Pfahl geht es auch schon wieder ein Stück bergab. Ein geeigneter Pausenplatz mit toller Aussicht ist die Schutzhütte am Hochmoor Bodebruch. Entlang der Bode führen dann auch die nächsten Kilometer, bis der letzte Anstieg des Tages abzweigt. Der Achtermann will erkämpft werden. Steile, grobschotterige Rampen verlangen den mittlerweile etwas müden Beinen alles ab. Von der Klippe hat man einen einmaligen Rundumblick mit Fernsicht. Vielleicht einer der schönsten Aussichtspunkte im Harz.
Auf dem Kaiserweg wird man gut durchgeschüttelt. Grobe Gesteinsblöcke und riesige Felsplatten mit eingeriebenen Spurrinnen prägen den drei Kilometer langen Downhill, der erst in Oderbrück endet. In einiger Entfernung zur B4 führt der weitere Streckenverlauf, weiterhin auf Trail. Außerdem lohnt ein kleiner Abstecher ins Torfhausmoor. Fahrräder sind auf dem Bohlweg aber nicht erlaubt.
Ab Torfhaus geht es nur noch bergab. Zunächst über den Salzstieg, dann im malerischen Verlauf des oberen Radautals. Oberhalb des Radauwasserfalls wird es nochmal etwas technischer, bis die Trailabfahrt am Baumwipfelfahrt ihr Ende findet.
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