5-Tages-Tour mit 224 km und 8.300 Höhenmetern. Rund um und mitten durch die bleichen Berge, wo uns so berühmte Massive wie Geisler, Kreuzkofel, Fanes, Marmolada, Sella, Langkofel u. v. a. m. begegnen. "Isch' gewaltig!"
1. Tag, St. Ulrich in Gröden – Raschötz – Brogglesalm – St. Magdalena in Villnöß – Russis-Kreuz – Afers; 33 km / 1740 hm
St. Ulrich, 1200 m, verlassen wir auf steiler Asphaltpiste. Die nicht minder steile Forststraße (im Winter eine beschneite Rodelbahn) ist dann wenigstens schattig. An der Bergstation des Einersessels, 2093 m, kann man gut Rasten und schon mal einen ersten Eindruck bekommen, welch’ fantastischen Panoramen sich in den nächsten Tagen bieten werden. In leichtem Auf und Ab rollen wir über den Brogglessattel, 2119 m, und auf grobem Natursteinweg hinunter zur gleichnamigen Alm. Von nun an folgen wir einem fast ganz fahrbaren Wanderweg, der bei Wegpunkt .3 in eine Forststraße übergeht. Bei .4 wurden wir auf eine Umleitung wegen Forstarbeiten gezwungen – eigentlich folgt man der Forststraße immer bergab. In St. Magdalena, 1291 m, wechseln wir die Talseite und plagen uns einen mitunter sehr steilen Karrenweg hinauf zur Würzjochstraße. Nach dem Russis-Kreuz, 1729 m, biegen wir nach Afers, 1500 m, ab, wo die erste Übernachtung ansteht.
2. Tag, Afers – Brixen – Vill – Starkenfeldhütte; 45 km / 1.750 hm
Gut eingepackt fahren wir am noch kühlen Morgen ab nach Brixen, 560 m. Das letzte Drittel auf einem Trail. Von Brixen kurbeln wir wechselweise auf Asphalt, Schotter und Trails bergan auf die Hochfläche von Natz. Von Natz oder Viums, 900 m, wäre es ein ebener Katzensprung hinüber nach Vill – aber da ist das tief eingeschnittene Tal der Rienz dazwischen. Also bremsen wir hinunter zur Rundl-Brücke, 668 m, und schieben (anfangs) auf einem Wanderweg das Bike wieder hinauf. Bei .41 erreichen wir einen steilen aber fahrbaren Karrenweg hinauf zum Schloß Rodeneck. In Vill kann man sich noch mal bei einer Einkehr stärken, dann geht’s über immer steiler werdende und fast zugewachsene Forstwege hinauf. Ab .48 ist das Heftigste überstanden und wir radeln auf Asphalt, und ab Zumis auf fester Piste, zur Rodenecker bzw. Lüsener Alm, wo es mit Roner-, Rastner- und Starkenfeldhütte, 1936 m, gleich drei Übernachtungsmöglichkeiten knapp unter 2000 m gibt.
3. Tag, Starkenfeldhütte – Jakobsstöckl – Welschellen – Zwischenwasser – St. Vigil in Enneberg – Pederü – Lavarellahütte/Fanes; 48 km / 1.530 hm
Der Tag beginnt mit einer Hochtour – von Alm zu Alm schlängeln wir uns immer zwischen 2000 m und 2150 m am Jakobsstöckl vorbei zur Wieser Alm, von wo es in rasanter Abfahrt (Forststraße) hinunter zum Wieserhof geht. Von dort fahren wir auf Asphalt hinüber nach Welschellen und gar ab nach Zwischenwasser, 1040 m. In Konkurrenz zu den Auto-Touristen kurbeln wir auf Asphalt nach St. Vigil, 1200 m, dem Hauptort der Pfarre Enneberg, und nun mit weniger Verkehr hinter zur Pederü-Hütte, 1550 m, dem Schluss des Rautals. Auf fahrbarer, aber streckenweise auch steiler Schotterpiste geht es rauf zur Lavarella-, 2040 m, oder Faneshütte. Beide bieten beste Übernachtungen in einem wunderschönen hochalpinen Talkessel.
4. Tag, Lavarellahütte – Limojoch – Cortina d’Ampezzo – Falzarego-Pass – Valparola-Pass – Armentarola – Pralongia-Hütte; 49 km, 1.750 hm
Nach 150 Höhenmetern ist das Limojoch, 2170 m, erreicht. Von nun an rauschen wir auf Schotterwegen unterschiedlichster Güte das Fanestal hinunter. Auf einem Wanderweg in lockerem Auf und Ab trailen wir vor ins Ampezzaner Becken. Auf der anderen Talseite und etwas oberhalb (auf 1300 m) passieren wir Cortina d’Ampezzo. Nun bietet sich als Alternative (ab .85) zur stark befahrenen Straße ein steiler Karrenweg entlang der Skipiste rauf nach Pocol, 1500 m, an. Ab hier kurbeln wir die Passstraße zum Falzarego-, 2105 m, und Valparola-Pass, 2200 m, hoch. Die grandiose Kulisse aus Cinque Torri, Averau, den Tofanen und vor allem dem Lagazoi entschädigt für die Auto- und Motorradkonkurrenz. Bei .90 verlassen wir die Straße und fahren auf einem Forstweg noch weiter ab bis wir die Kurve kratzen und nun wieder aufwärts auf guter Forststraße zur Pralongia-Hütte, 2138 m, rauf kurbeln. Bevor man allerdings mit sagenhaftem Panorama – Marmolada, Sella, Puez, Kreuzkofel, Centurines, Lagazoi – auf über 2000 m über die Almwiesen dahin gleitet, muss man doch noch ein paar heftige Steilrampen bewältigen.
5. Tag, Pralongia – Cherz – Arabba – Pordoijoch – Lupo Bianco – Sellajoch – Wolkensteine – Monte Pana – St. Ulrich; 49 km / 1.540 hm
Auf guten Forst- und schmalen Asphaltstraßen gelangen wir via Cherz hinunter ins Buchenstein / Livinallongo, 1520 m, und folgen der Straße bis Arabba. Hier steigen wir quasi in die allen Skifahrern wohl bekannte Sella Ronda ein und folgen der (blauen) Piste Richtung Pordoijoch, 2239 m, das wir allerdings auf Asphalt erreichen. Dem Passtrubel entziehen wir uns: gleich hinter dem Großparkplatz biegen wir auf einen kurzen Trail ab. Bei Lupo Bianco, 1715 m, verlassen wir die lärmenden Straßen für den Rest des Tages. Der Weg hinauf zum Sellajoch ist zwar fahrbar, aber sowohl steiler als auch rolliger Schotter wie auch ein Wiesenweg saugen die Kraft geradezu aus den Beinen. Diese Auffahrt steht unübersehbar im Zeichen bzw. Angesicht des Langkofels. Man sollte sich aber auch umschauen, der Gletscherblick auf die Marmolada lohnt sich! Beim Rifugio Valentini, 2220 m, wo man die guten Nudelgerichte jetzt auch nötig hat, erreichen wir das Sellajoch. Wir wenden uns den Wolkensteinen, 2250 m, zu und genießen zu Füßen des Langkofels den letzten großen Rundumblick mit Sella, Cir-Spitzen, Puez und Geisler. Ein breiter Wanderweg bringt uns zum Rifugio Comici, von wo aus wir die Skipiste hinunter nach Monte Pana nehmen. Auf besten Forstwegen halten wir uns zunächst Richtung Seiser Alm / Saltria, um dann aber ins Jendertal abzufallen. Auf Asphalt rollen wir schließlich nach St. Ulrich, unserem Zielort, zurück.
Abkürzungen bei den Wegpunkten:
L, R … links, rechts
G … geradeaus bzw. dem Straßen-/Wegverlauf folgen
+, - … bergauf, bergab
S … Straße bzw. Radweg (Asphalt)
F … Feldweg bzw. Forststraße (Schotterpiste)
K … Karrenweg (holprig und/oder rollig, mehrspurig)
P … Pfad bzw. Single-Trail
WW … Wanderweg, ggf. mit Nummer, bzw. Trail
.x … Wegpunkt, Nummer x
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