Wir sind hier die große Dolomiten-Runde aus dem Buch von Achim Zahn mit ein paar Änderungen und dem Ausfall der Drei-Zinnen-Umrundung nachgefahren. Zahn muss in seinem früheren Leben ein passionierter Bergwanderer gewesen sein, da er ziemlich viele Schiebe- und Tragepassagen eingebaut hat. Dies habe ich nicht nur in dieser Tour, sondern auch bei der Trentinoumrundung und in Gesprächen mit anderen Bikern festgestellt.
Im Einzelnen:
Zahn hat 6 Tage für die Runde angegeben - bei 314 km und 11.750 HM.
Die Runde wurde von uns etwas anders aufgeteilt. da wir nur 5 Tage Zeit hatten. Wobei uns ein Regentag nur bis 14:00 Uhr und der Rückreisetag ebenfalls nur bis 14:00 Uhr zur Verfügung standen.
1. Tag
Start in Lajen beim Sportplatz. In St. Ulrich führte uns die erste Bergfahrt auf steilen Fahrbahnen aus dem Grödner Tal auf die Seiser Alm. Vorbei an der Mahlknechthütte und dem Berggasthof Dialer geht es zur Tierser Alp. Weiter zu den Schlernhäusern und über den Knüppelweg abwärts nach Tiers. Auf dieser Strecke ca 1,5 - 2,0 Stunden schieben und tragen, teilweise auch klettern. Landschaftlich absolut top, aber eine Plagerei. Zur Erholung gibts anschließend die Fahrstraße über Niger und Karerpass. Dort sind wir dann rechts auf den Waldweg nach Moena eingebogen. Von Moena bis Cam. di Fassa auf Radwegen.
Gefahrene KM: 85,6 HM: 3.274 Zeit in Bew.: 9:05 Pause: 2:28
Übernachtung Albergo Contrin (HP 61 EUR). Schöne, neu renovierte Zimmer. www.albergo-contrin.com
2. Tag
Gegenüber Zahn wählen wir das Val Duron und nicht den Pso di San Nicolo. Die Auffahrt ins Tal ist extrem steil - in der Spitze über 28 %. Aber es lohnt sich allemal. Am Rif. Micheluzzi (Übernachtungsmöglichkeit) vorbei zieht sich der Weg durchs Tal wieder Richtung Mahlknechtjoch. Kurz vorher biegen wir rechts ab zur Plattkofelhütte auf einen gut zu fahrenden Trail. Ab der Plattkofelhütte beginnt der Friedrich-August-Weg, auf dem wir nicht nur wegen der extrem vielen Wanderern, die uns alle entgegen kamen, immer wieder schieben mussten. Ein Spass kam dabei nicht auf. Am Sellajoch benutzen wir den Schotterweg um auf die Pordoipassstraße zu gelangen. Übers Skigebiet gings zum Bindelweg (hier deutlich weniger Wanderer) und weiter zur Porta Verscova. Den Kamm überqueren und mehr als 1000 Hm runter zum Cordevole-Bach. Die Nacht wollten wir oben auf der Pralongia verbringen, also galt es nocheinmal zig Höhenmeter hochzukurbeln.
Gefahrene KM: 58,1 HM: 3.009 Zeit in Bew.: 7:41 Pause: 2:25
Übernachtung: Pralongia (www.pralongia.it) HP 60 EUR > Sehr zu empfehlen, gutes Essen und sehr geschmackvoll eingerichtete Zimmer.
3. Tag
Von der Praloniga zuerst abwärts auf breiten Forstwegen, dann einige Höhenmeter bis zur Fahrstraße, die über die Pässe Valparola und Falzarego führt. Aufgrund des Bikeverbot im Val Travenanzes und der damit verbundenen Schiebestrecke verzichteten wir auf dieses Wanderung und fuhren stattdessen um Cortina herum und dann entlang eines Flusses um über das Val Padeon um Pso Tre Croci zu gelangen. Auffahrt ins Tal ist anfangs sehr steil und teilweise nicht fahrbar, wie das Ende des Tales. Ca. 1 km vor Ende des Tal überraschte uns ein Gewitter mit heftigen Sturmböen und Starkregen. Auf den Boden gekauert suchten wir etwas Schutz vor Blitz und Wind. Gegen den Regen konnten die Latschenkiefern nichts ausrichten. In einer Gewitterpause gings über den Kamm und auf der Skipiste (über 35 %) runter zum Tre Croci. Regen, Blitz und Donner begleiteten uns bis Misurina. Es war empfindlich kalt geworden. Im Hotel Sport - www.sporthotel-misurina.it - (ÜF 37 EUR) krochen wir gleich in die Betten um uns aufzuwärmen. Die Drei Zinnen fielen buchstäblich ins Wasser.
Gefahrene KM: 54,8 HM: 1.752 Zeit in Bew.: 4:47 Pause: 1:16
4. Tag
Der Regen hatte aufgehört. Aber es war lausig kalt - 7 Grad - Also verzichteten wir entgültig um die Umrundung der Drei Zinnen, zumal uns hier wieder eine Zahn´sche Wanderstrecke erwartet hätte. Wir schlugen den Weg Richtung Sennes ein. Zuerst auf der Fahrstraße und dann rechts ins Val de Gotres und über die Forc.Lerosa zum Valon Scuro. Der Weg führt weiter Richtung Sennes. (1 Rampe extrem steil) Auch die Abfahrt zur Pederühütte bringt die Bremsen zum glühen. Ab der Pederühütte erholten wir uns bis Vigil.Von dort wählten wir die Weiterfahrt über den Mauerberg und die Peitlerkofelumrundung.
Bitte Beachten: Bei der Wieser Alm nicht dem aufgezeichneten Track folgen, da später ca. 200 HM Schiebestrecke. Besser: 30 Meter vor der Wieser Alm scharf links auf den ausgeschilderten Weg zum Glittnersee enbiegen. Trifft später wieder auf den aufgezeichneten Track. Am Glittnersee Schiebstrecke runter zur Turnaretschhütte. Am Lüsner Joch den oberen Weg 1 benutzen, nicht dem Track folgen. Singletrail ist zu weiten Teilen nicht fahrbar.
Führen beide jedoch zur Maurerberghütte (ÜF 28 EUR). Von dort toller Rundumblick
Gefahrene KM: 64,1 HM: 2.530 Zeit in Bew.: 6:35 Pause: 1:36
5. Tag
Von der Mauerberghütte gings frühmorgens runter zum Würzjoch und gegenüber hoch zur Peitlerkofelumrundung. Ab dem Singletrail immer wieder Schiebestrecken. Das letzte Stück über den Kamm extrem steil. Auf der anderen Bergseite erwartete uns ein anderes Landschaftsbild. Grüne Wiesen und schöne Trails zu fahren. Bis zur Schlüterhütte die ein oder andere kurze Schiebestrecke. Am Adolf-Munkel-Weg (Bikeverbot) drängten sich die Wanderer, deshalb verzichteten wir auf die Begehung und fuhren stattdessen ab ins Tal um über den Weg 28 zur Brogleshütte wieder hochzufahren. Da die Strecke uns unbekannt war, wußten wir natürlich auch nichts von der langen Schiebestrecke. Im nachhinein nicht zu empfehlen. Lieber mit den Wanderern gemächlich den A-M-W entlang laufen. Ab der Brogleshütte fuhren wir den Dolomitenhöhenweg zurück nach Lajen. Dazwischen nochmals eine Schiebstrecke über große Steinbrocken ca. 150 HM abwärts.
Vor der Broglesalm hatte mein CPS leider einen Ausreiser, warum ? Sorry, der Track ist wohl kurz daneben.
Gefahrene KM: 44,8 HM: 1.592 Zeit in Bew.: 4:51 Pause: 1:11
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