Streckenorte:
Bahnhof Neutrebbin - Grube - Neufriedland - Kloster Altfriedland - Karlsdorf - Ringenwalde - Reichenberg - Ihlow - Pritzhagen - Pritzhagener Mühle - Buckow - Dahmsdorf - Berghof - Müncheberg - Behlendorf - Heinersdorf - Hasenfelde - Schloss Steinhöfel - Demnitz - Falkenberg - Bahnhof Briesen
Karten-Empfehlung: Radwander- und Freizeitkarte MÄRKISCH-ODERLAND / LEBUSER LAND, Maßstab 1:75.000, ISBN 978-3-934895-58-4, Pietruska-Verlag, 4,90 Euro.
Straßen- und Wegequalität: Meist rollt man/frau auf Asphaltstraßen. Jedoch gibt es Ausnahmen: Die erste anspruchsvolle Strecke beginnt in Ihlow und führt über einen ruppigen Feldweg, auf dem nach Regen diverse Pfützen die Steuerkunst der Radler herausfordern.
Der zweite anspruchsvolle Weg führt von der Pritzhagener Mühle bis an den Stadtrand von Buckow durch welliges bzw. sandiges Terrain, dass mitunter recht feucht oder sandig sein kann. Schottrig ist es zwischen Dahmsdorf und Müncheberg. Sandig aber fest ist der stille Waldweg zwischen Demnitz und Falkenberg.
Neutrebbin: Die Gemälde in der Kirche zu Neutrebbin entstanden in einem Zeitraum von 17 Jahren als vollständige Kopien aller Bildtafeln des spätgotischen Isenheimer Altars, der sich heute im Museum Unterlinden von Colmar im Elsass befindet. Dieses gewaltige Werk läßt sich mithilfe spezieller Scharniere auf die jeweilige Festzeit des Kirchenjahres abstimmen. Gegenüber dem Colmarer Vorbild sind die hier gezeigten Gemälde um ein Drittel verkleinert. Die insgesamt 7 Einzel- und 2 Doppelgemälde sind eine Leihgabe und wurden der Kirchengemeinde zu Neutrebbin anvertraut von der Eigentümerfamilie. Der Textilfabrikant Alois Fischer aus Massenbachhausen (bei Heilbronn) förderte seit den achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts den namhaften badischen Kunstmaler und Bildhauer Franz Bannholzer aus Bruchsal, Absolvent der Kunstakademie Karlsruhe. Dieser arbeitete im Auftrag der Familie Fischer rund 17 Jahre an den Kopien der Isenheimer Altarbilder (siehe Foto).
Der Isenheimer Altar spiegelt die fanatisch-asketische Grundstimmung der Zeit des Umbruchs vom Mittelalter zur Neuzeit. Wenige Jahre nach Fertigstellung des Isenheimer Altars kam es zum Ausbruch opferreicher sozialrevolutionärer und religiöser Massenbewegungen: Bauernkrieg und Reformation.
Leider fand ich keine Werbung im Ort, die auf diese einmalige Sehenswürdigkeit aufmerksam macht. Ein solches Alleinstellungsmerkmal ohne Werbung in Neutrebbin - einfach unglaublich!
Altfriedland: Die Entstehung der Gemeinde Altfriedland beginnt um 1230. Als der Ort 1271 erstmals urkundlich als "Vredelant" erwähnt wird, liegt er als Straßendorf an der alten Handelsstraße im Grenzbereich zwischen Mark Brandenburg, Pommern und Polen.
Die Gründung des Zisterzienser-Nonnenklosters Vredelant erfolgte um 1250, urkundlich wird es erst 1271 genannt. Die Besitzurkunde von 1300 in lateinischer Sprache erwähnt das Städtchen Friedland, Mühlen, Seen und Teiche in der Umgebung, einige Dörfer und Landhufen sowie Abgaben. Der sehr umfangreiche Besitz des Klosters wurde bis ins 16. Jh. hinein weiter ausgedehnt. Große Veränderungen und das Verschwinden alter Klosterbauten begannen Mitte des 16. jh. nach der Verweltlichung des Klosters. Die Einführung der Reformation beendete das Klosterleben. 1568 verließen die letzten Nonnen ihre Wohnungen im bereits verkauften Klostergut Friedland.
Die Ruine des ursprünglich zweistöckigen frühgotischen Gebäudes (73x13m) ist durch ein hölzernes Schutzdach überbaut. Sehenswert ist das von Fontane beschriebene Refektorium (Speisesaal) mit dem schönen Sterngewölbe aus dem 15. Jh (siehe Foto).
Heute kommen Angler und Fischliebhaber in Altfriedland auf ihre Kosten: In den umliegenden Fischteichen werden seit vielen Jahren Fische gezüchtet und vermarktet.
Buckow: „Majestät, in Buckow geht die Lunge auf Samt!“ - So hatte bereits 1854 der Leibarzt von Friedrich Wilhelm IV. einen Aufenthalt in der Stadt empfohlen. Heute gibt es dort die Mutter-Kind-Klinik „Waldfrieden“ und die Rehabilitationsklinik Märkische Schweiz, eine Fachklinik für onkologische Erkrankungen. Zwei Badeärzte begleiten auch ambulante Kurgäste. Eine Apotheke, physiotherapeutische Einrichtungen, Kurterrainwege und Wassertretstellen gehören ebenfalls zum Angebot des einzigen staatlich anerkannten Kneipp-Kurorts im Land Brandenburg. Buckow ist bereits seit mehr als hundert Jahren ein beliebter Ausflugsort. Waren es anfangs vor allem ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen, die lockten, so gibt es heute vielfältige Freizeitmöglichkeiten (u.a. am und auf dem Schermützelsee - siehe Foto) und das für fast jedes Wetter. Und sollte die Stadt einmal erkundet sein, so finden sich zahlreiche interessante Ausflugsziele in der Umgebung (u.a. das Gasthaus Pritzhagener Mühle - siehe Foto). Sportinteressierte kommen in der Märkischen Schweiz ebenso auf ihre Kosten (www.radfest-buckow.de) wie Kulturliebhaber. Ob Brecht-Weigel-Haus (www.brechtweigelhaus.de), „THEATER untendrunter“ mit Seebühne im Sommer, das einzige Einsaal-Kino der Region (Park-Theater) oder die Kunstgalerie "KÖ12" - auch kulturell hat der Kneipp-Kurort Buckow eine Menge zu bieten. Das gilt insbesondere in der Saison ab Ostern bis in den Herbst hinein.
Neben beliebten Reihen wie dem Literatursommer im Brecht-Weigel-Haus oder „Klassik im Grünen“ locken zahlreiche Veranstaltungen, darunter im Juni die über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Buckower Rosentage.
Interessante Webseiten:
- Neutrebbin: www.neutrebbin.de
- Altfriedland: www.altfriedland.de/altfr.html
- Fischerei Altfriedland: www.fischerei-altfriedland.de
- Biohof Ihlow: www.biohof-ihlow.de
- Pritzhagen: www.pritzhagen.de
- Naturpark Märkische Schweiz: www.naturparke.de/park_info.php
- Stadt Buckow: www.buckow-online.de
- FVV Buckow: www.maerkischeschweiz.eu
- Kleinbahn Buckow: www.bkb-info.de
- Müncheberg: www.stadt-muencheberg.de
- Steinhöfel: www.schloss-steinhoefel.de
- Briesen: www.amt-odervorland.de
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Mit der Ostdeutschen Eisenbahn (www.odeg.info) kommt man/frau bis zum Start am Bahnhof Neutrebbin.
Im Zielbahnhof Briesen hält die Deutsche Bahn (www.bahn.de) und fährt von dort in Richtung Berlin oder Frankfurt (Oder).
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