Diese als MTB-Tour konzipierte Strecke führt durch das nord-westliche Gebiet der Bahnradroute „Teuto-Senne-Radweg“ und damit zugleich durch die ausgesprochen reizvollen Berghöhen und Waldgebiete des nord-westlichen Teutoburger Waldes.
Als Besonderheit verlangt die Strecke aber wegen ihrer starken Einbindung in die Höhenzüge selbigen Berglandes unbedingt die Nutzung eines MTB:
führt sie doch, abgesehen von kürzeren Teilstrecken des vorgenannten überregionalen Radweges, häufig auf dem beeindruckenden Hermannsweg bzw. Teilstücken der Terra-Trails (No. 12, 15, 16) und damit naturgemäß in „rauem Gelände“.
Los geht die Route in Osnabrück, genauer im Vorort Sutthausen am dortigen Bahnhof, zugleich Haltepunkt des ‚Haller Willem’ – interessant für evtl. Anreise mit selbigem Zug. Zunächst noch ausschließlich auf asphaltierten Wirtschaftswegen und kleinen Straßen zum Warmfahren geht es vorbei am Gut Sutthausen in leichtem, abseits der Hauptstraßen geführtem Bogen Richtung Hagen am Teutoburger Wald. Anstiege halten sich noch im Rahmen, aber nach Passieren der Außenbezirke von Hagen geht’s dann bald richtig los mit ersten anspruchsvolleren Anstiegen. Nun auch auf Forst und Waldwegen, die auch mal mit höherem Alt-Laubbelag oder Schotter bedeckt sind, ist schnell mal eine Stelle erreicht, wo der nicht so versierte oder vielleicht schon im ´senioreren´ Alter (wie übrigens der Autor) befindliche Biker auch gerne mal eine kurze Schiebestrecke einlegen darf.
Den ersten, im wahrsten Sinne des Wortes Höhepunkt, erreichen wir bald am „Hermannsturm“, übrigens in einer eher seltenen Stahlbetonkonstruktion errichtet, auf dem Dörenberg, mit 320m höchster Punkt der Umgebung sowie dieser Tour.
In zügiger Abfahrt auf breiten, geschotterten Forstwegen (Achtung: im Frühjahr 2011 liefen erhebliche Arbeiten mit zeitweiliger Unpassierbarkeit!) geht es hinab Richtung Bad Iburg und am Restaurant „Zum Dörenberg“ erreichen wir wieder die Zivilisation in Form der recht befahrenen B 51. Nahezu unvermeidlich geht’s diese ein kurzes Stück, glücklicherweise bergab, zügig in Richtung Bad Iburg, um gleich am Ortseingang schnell wieder links in ein Wohngebiet zu schwenken, damit wir rasch den nächsten Höhenzug erklimmen können.
Ein Abstecher nach Bad Iburg mit seiner imposanten Burganlage und den idyllischen Gassen lohnt aber auch in jedem Falle.
Auf dem nächsten Streckenabschnitt hält sich das ‚Erklimmen’ dann überraschenderweise in überschaubaren Grenzen; zudem erleichtert ein fast durchgängig asphaltierter Forstweg, genannt „Waldchaussee“, das rasche Vorwärtskommen Richtung Hilter.
Noch vor Erreichen des Ortes und nach Überqueren der Landstraße, die wir auch hier wieder ein Stück zum schnellen Übergang in das folgende Waldgebiet nutzen, sowie Querung der besagten Eisenbahn ‚Haller Willem’ und der Autobahn A33, geht’s dann rasch wieder zur Sache.
Auf allmählich steiler werdendem Forstweg erklimmt man wieder eine Höhe von immerhin 260m bevor es gleich wieder mit eingestreutem, kurzem Steilabstieg hinab in Richtung der so genannten „Noller Schlucht“ geht. Ein Gasthaus gleichen Namens bietet Möglichkeit zur Einkehr, da etwa die halbe Strecke geschafft ist.
Eine knackige Passage liegt anschließend aber noch vor uns, ein langer und teilweise recht steiler Aufstieg (Schieben ist keine Schande!!) zum ‚Hankenüll’, frühere Grenze zwischen Preußen und Hannover, was noch durch alte Grenzsteine dokumentiert wird. Hier verläuft heute die Grenze zwischen den Bundesländern NRW und Niedersachsen und exakt auf dieser fahren wir noch ein ganzes Stück weiter.
Kurz nach Erreichen zweier Windräder folgt bald schon der besonders in ostwestfälischen Läuferkreisen bekannte Luisenturm (Namensgeber bzw. Ziel von Volksläufen), neben diesem eine weitere gute Gelegenheit zur Rast in der Luisenturm-Hütte. Anschließend dürfen wir uns über eine rasante Abfahrt ins beschauliche Borgholzhausen freuen; Durchquerung des Ortskerns mit Einkehrmöglichkeiten inbegriffen.
Am entgegen gesetzten Ende wieder raus aus dem Ort und ein letztes Mal ein paar moderate Anstiege um den Barrenberg herum in Angriff genommen, bevor wir dann in sanfter Bergabfahrt bei Hesseltal die B68 und damit das typische ostwestfälisches Flachland südlich vom Teuto erreichen. Hier kann zeitweise Geduld angesagt sein, bis man eine Lücke im reichlich fließenden Verkehr entdeckt, welche ein gefahrloses Queren der B68 möglich macht.
Was folgt ist dann noch zum „Austrudeln“ und Lockern der vielleicht müde gewordenen Beine eine nunmehr recht entspannte Rundfahrt durch ein paar für diese Flach-Landschaft typische Waldgebiete.
In der Reihenfolge „Stockkämpener Wäldchen“ mit der gleichnamigen kleinen, sehenswerten Kirche, „Tatenhausener Forst“ mit seinem großzügigen Wasserschloss und abschließend der ebenfalls mit einem kleinen Wasserschloss ‚gesegneten’ Patthorst nähern wir uns dem Ziel unserer Route, dem ehemals bedeutendsten westfälischen „Schnapsdorf“ Steinhagen, wo die Tour am Kirchplatz (mehrere gute Einkehrmöglichkeiten!) endet.
Technische Anforderungen der Tour:
Wie der vorstehenden Beschreibung zu entnehmen ist, hält die Strecke alles bereit, von Asphaltwegen/-straßen über breite Wirtschafts- und Forstwege häufig mit Schotter oder erdigem Belag bis hin zu single-trail-ähnlichen schmalen Pfaden, teilweise recht ruppig durch hervorstehende grobe Kalksteinbrocken oder Baumwurzeln.
Nimmt man die unverzichtbaren, z.T. kräftigen Anstiege bzw. wenigen Steilabfahrten hinzu, weist dieses Profil darauf hin, dass eine ordentliche Portion MTB-Erfahrung, technisches Können sowie natürlich ausreichende Kondition Voraussetzung sein sollten.
Entschädigt werden wir aber unbedingt durch ein eindrucksvolles Naturerlebnis in teilweise fast unberührter Landschaft; besonders gilt dieses nach den Eindrücken des Autors für den Abschnitt zwischen Hilter über die Noller Schlucht bis Borgholzhausen.
Auf besondere mögliche Problem- oder Gefahrenpunkte ist in der Tourbeschreibung hingewiesen; die Wichtigsten sind im Track durch Wegpunkte markiert.
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Der Ausgangspunkt für diese Route liegt wie beschrieben im Osnabrücker Ortsteil Sutthausen. Erreichbar ist dieser am elegantesten mit einem Nahverkehrszug der Nordwest-Bahn, dem ‚Haller Willem’.
Dieses für Radtransport bestens ausgerüstete Verkehrsmittel eröffnet die Möglichkeit, z.B. vom Steinhagener Bahnhof aus anzureisen (natürlich auch von späteren Haltepunkten wie Halle oder auch aus Bielefeld) und bei Bedarf nach Ende der Tour aus dem Steinhagener Ortskern dorthin wieder zurück zu kehren (ca. 1,5 km).
Umgekehrt geht’s natürlich auch; der „Haller Willem“ fährt stündlich mindestens bis in die frühen Abendstunden (auch Sonntags).
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