Hier mal eine etwas anstrengendere Tour von San Zeno aus über das Trailparadies an der Pineta Sperane und das Hinterland des Gardasees mit Tremalzofeeling beim Forte San Marco.
Im Sommer nur an bedeckten Tagen empfehlenswert, da sowohl der Weg zum Fort als auch die Straße nach San Zeno von der Sonne ziemlich durchgeglüht werden.
Los geht es wie immer beim Hotel Laguna in San Zeno - oder wo sonst ihr einen sinnvollen Einstieg findet. Ein paar Meter die SP 9 bergauf und schon in der ersten Kurve gerade aus auf die Via del Carro welche uns am oberen Ortsrand von SZdM entlang führt.
Wir biegen links in die Via Capra ein und fahren recht steil bis zur Pineta Sperane einem Naherholungsgebiet. Dort befindet sich auch der Jungle Adventure Park, ein Hochseil Klettergarten, den manche für etwas fragwürdig halten. Ich finde diese Art Outdoor Vergnügen immer noch viel besser als seine Zeit in einem der zahlreichen Gardalands unten am See zu verplempern. Aber jeder, wie er will...
Wir fahren jedenfalls geradeaus über die Asphaltstraße auf einen gepflegten und leicht abschüssigen Weg, der uns durch eine sehr schöne Parklandschaft (v.a. Schwarzkiefern) führt.
Später wird der Weg zum Pfad, wir halten uns bei einer Abzweigung rechts um bald danach links in eine "Spurrinne" abzubiegen. Ab hier wirds etwas anspruchsvoller. Es geht weiter bergab, am verfallenen Ca' Giava vorbei und in flottem Tempo weiter den Berg hinab. Hier die Abzweigung nach links oben nicht verpassen. Kurze Schiebestrecke und dann weiter auf dem Pfad. Kurz nach einer Einmündung auf einen breiteren Waldweg muss das Rad über eine Absperrung gehoben werden, welche wohl das Weiterkommen von Geländemotorrädern verhindern soll. Wir kommen an einem - leider auch schon vergammelten - großen Haus namens "Le Colle" in Panoramalage vorbei und fahren weiter bergab. Der Weg wird etwas rutschig aber noch gut fahrbar (S2 Kategorie). Schlussendlich stoßen wir in San Verolo auf die Zivilisation.
Wir folgen dem GPS Track über ca. 8,5 km quer durch die "Entroterra" bis zum Fuße der Serpentinenstrecke zum Forte San Marco. Was nun folgt ist sensationell: 42 Serpentinen geht es bergauf bis zur alten Festung, die von den Italienern von 1888 bis 1913 erbaut wurde und das Etschtal vor den Österreichern schützen sollte. Insgesamt gibt es in unmitelbarer Umgebung noch drei weitere Forts. Das Forte San Marco war allerdings nie in Kriegshandlungen verwickelt.
Der Weg wäre eigentlich recht einfach zu fahren, die Steigung hält sich in Grenzen. Trotzdem werden hier nur durchtrainierte, leichtgewichtige Biker aus der "Muskeln und Samenstränge Fraktion" locker hochradeln. Der Schotter ist grob und auch noch locker, so dass man immer wieder faustgroße Bremsklötze vor dem Vorderrad hat und abrupt gestoppt wird. Der XXLbiker muss sich wohl darauf einstellen, 50% des Wegs zu schieben. Entlohnt wird man von phantastischen Ausblicken auf das untere Etschtal, die Etschklause, den See und den Monte Baldo. Erst ganz zum Schluss ist oben das Fort überhaupt zu erkennen. Dort dann angelangt sollte man das Fort auch erkunden. Das Tor steht offen. Es steht da zwar auch was von "VIETATO ENTRARE", aber bekanntlich ist in Italien alles erlaubt, besonders, wenn es verboten ist. Trotzdem Vorsicht, manche Gebäude sind möglicherweise einsturzgefährdet. Ein bisschen unheimlich ist die ganze Anlage schon, vor allem wenn man sie alleine erkundet. Allerdings finden hier, wie man an vielen Spuren erkennen kann, doch gelegentlich - mehr oder weniger legal - heftige Parties u.a. Events statt.
Hier noch ein Link zu einer genialen Bing 3D Luftaufnahme des Forts.
Nach der Besichtigung gehts wieder 3 Serpentinen bergab und unterhalb der Festung weiter. Der Weg wandelt sich mit der Zeit in ein S3+ Schottermonster aber nur für ein paar hundert Meter Weg. Anschließend gehts weiter. In Platano - erkennbar an der riesigen und uralten Platane - kann man im Ristorante "Al Platano" gut einkehren.
Nach der Rast geht es auf kleinen Sträßchen weiter nach Caprino Veronese. Dort kann man sich entscheiden: Entweder verkehrsarm und anfänglich recht steil direkt die SP 29 hoch (siehe GPS Track), oder weiter nach Castion Veronese und dort die SP 9 etwas weniger steil, mit überaus viel Verkehr aber ca. 100hm weniger nach San Zeno.
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Laguna ist ein Ortsteil von San Zeno di Montagna und liegt am nördlichen Ende des Ortes. Die Tour beginnt in der Nähe des Hotel Laguna. Der Vorteil besteht darin, dass man sich nicht durch den Autoverkehr vom See den Berg hinaufquälen muss, sondern bei ca. 600m (bzw. 500m über dem See) loslegt. Beim Hotel Laguna gibt es i.d.R. auch ausreichend Parkmöglichkeiten. Natürlich kann man auch irgend wo anders in San Zeno oder unten am See losfahren. Wer sich die Strecke auf der SP9 bis Prada Bassa schenken will, kann auch den Bus&Bike Service nutzen, der im Sommer die konditionsschwächeren Biker hier herauf karrt. Klickst du hier.
Spezielles routingfähiges (!) GPS Kartenmaterial für Mountainbiker gibt es quasi kostenlos bei www.openmtbmap.org. Die Karten werden wöchentlich auf Basis der openstreetmap.org Daten aktualisiert.
Felix Hartmann ist der Autor und Betreiber der Site. Er verwendet einen wesentlichen Teil seiner Zeit auf die fortwährende Verbesserung der Kartendarstellung. Er ist dringend auf Spenden angewiesen. Wenn euch die Karten gefallen, solltet ihr einen Obulus spenden.
Openstreetmap ist ein Gemeinschaftsprojekt. Ich freue mich, in den letzten 3 Jahren einen nicht unwesentlichen Teil der Wege am südlichen Monte Baldo beigetragen zu haben. Könnt ihr auch!
Die von mir gefahrenen Touren versuche ich möglichst vollständig und interessant zu beschreiben. Macht ja auch Spaß! Aber etwas Feedback wäre trotzdem willkommen. Wenn ihr einmal eine von mir beschriebene Tour nachgefahren seid, würde ich mich über einen Kommentar oder eine Bewertung freuen.
Viel Spaß beim Biken wünscht XXLbiker Christoph
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Bin die Tour gefahren
Tremalzo Feeling
danke für deinen Kommentar. Man Bekommt leider sehr selten Feedback. Das mit dem Asphalt ist so eine Sache. In der Entroterra (Hinterland zwischen Baldo und Etsch) ist halt das meiste asphaltiert. Und bergauf muss ich gestehen, fahre ich eh lieber auf Asphalt. Dafür ist der erste Teil und der Abschnitt rund um das Forte San Marco richtig gut!
Gruß
Chris aka XXLBiker