Dolomiti-Brenta-Bike-Tour - "Expert-Tour":
1. Tag:
Wir starteten unsere Tour um die Brenta in Andalo. Nach kurzem Einrollen wartet der Weg mit einer relativ langen und teilweise recht steilen Abfahrt auf meist losem Untergrund durch den Wald auf. Später fährt man an den Apfel-Plantagen-Hängen entlang mit kurzen Ups and Downs meist auf asphaltierten Landwirtschafts-Sträßchen über Spormaggiore bis nach Tuenno. Bei Mechel geht es dann über 16 km stetig mit ca. 7-8% bergan hinauf zum Rifugio Peller auf 2.022 m, unserer 1. Übernachtung. Das letzte Stückchen zur Hütte hoch ist jedoch für uns nach der anstrengenden Auffahrt dann doch zu steil und wir geben uns geschlagen und schieben unsere Bikes - gemütliche Hütte mit echt netter Bewirtung. Nach gutem Essen gehts in die Falle und da wir die beiden Einzigen in einem Vierbett-Zimmer sind (es waren aber schon noch ein paar weitere Biker da), geht das Ganze auch ohne unerwünschtes Fremd-Schnarchen gut über die Bühne. Erste Etappe ca. 50 km und ca. 2.300 hm - für den Anfang ein ganz schönes Brett !
2. Tag:
Ausgeruht machen wir uns fertig zur Weiterfahrt. Nach kurzer Fahrt auf der Hochebene unterhalb des Monte Peller geht es dann wieder recht lang und teilweise auch etwas steiler durch denn Wald die ewig lang erscheinende Abfahrt nach Male hinunter. Hier sind gute Bremsen zweckdienlich. Man vernichtet hier sauber mal ca. 1.400 hm - die man am Vortag so sauer....seufz !! Dann geht es wieder im leichtem Auf und Ab oberhalb der Orte vorbei an Dimaro nach Carciolo. Von dort an ist wieder beherztes Treten angesagt, denn nun geht es den Torrente Meledrio. entlang des Flüßchens in Serpentinen durch den Wald hoch vorbei an Kascaden zum Campo Carlo Magno. Von hier aus geht es nun weiter bergauf in Richtung Rifugio Graffer mit nochmals ca. 650 hm - erst ein Stück Asphalt, dann teils sehr steil und schotterig bis auf 2.263m. Hier treffen auch einige Biker ein, die auf Trans-Alp-Touren unterwegs sind und es ist etwas mehr Betrieb als auf der Peller-Hütte. Unsere zweite Etappe mit ca. 35 km und ca. 1.800 hm ist geschafft - zwar relativ kurz, aber dennoch weiss man am Abend, was man getan hat.
3. Tag:
Nach dem Frühstück geht es einigermaßen erholt wieder zurück an die Wegschleife, von der aus man am Vortag noch die Graffer-Hütte angefahren hat und begibt sich auf einen Single-Track in Richtung Monte Spinale. Nach steilem letztem Aufstiegsstück zur Skistation geht es nicht enden wollend hinunter über Schotter, durch Wälder, über Skipisten in den Skiort Madonna di Campiglio, der hauptsächlich im Winter belebt zu sein scheint. Die Bremsscheiben sind kurz vor dem Glühen und können bei einem Cappuccino etwas auskühlen. Dann begeben wir uns wieder auf den Weg und fahren ansteigend durch die Wälder bis zum kleinen traumhaft gelegenen Bergsee Lago di Val d`Agola, den man nun entweder am liebsten austrinken oder zumindest zur Abfrischung nutzen und reinhüpfen möchte. Hier kann man noch einmal schön rasten, bevor es dann an das in der Tour beschriebene Schiebe-Stück geht. Man überwindet hier schiebend und teilweise tragend dann den Sattel (Bärenpass), der das Tal hier leider jäh abschliesst mit endlos erscheinenden geschätzten 200 hm. Oben angekommen ist die Aussicht grandios. Im Rücken die Brenta und gegenüber die Gipfel des Adamello-Massivs. Wir fahren schöne Trails an Almen vorbei und geben schliesslich wieder entsprechend viele Höhenmeter ab und fahren oberhalb der Orte Pinzolo, Giustino, Strembo usw. zum Passo Daone und über Binio endlos hinunter nach Ragoli. Auch hier sollten die Bremsen wirklich funktionieren! Unsere Tagesetappe führt uns noch bis nach Stenico. Dort checken wir in einer fairen Albergo am Castello ein und sitzen nach erfolgter Rekultivierung seelig bei Bier und Pizza. Auch dieser 3. Tag mit knapp 45 km und ca. 1.300 hm war ein echt schönes Erlebnis.
4. Tag:
Ausgeschlafen, jedoch mit merklich strapazierten Hinterteilen, begeben wir uns auf unsere letzte Etappe zurück nach Andalo. Der Weg führt uns am Südrand der Brenta-Ausläufer an Wein- und Obstanbau-Gebieten vorbei. Die Strecke ist vergleichsweise eben, steigt aber zwischendurch auch mal mehr oder weniger kräftig an. Vorbei am Lago di Nembia und am Molvenosee entlang kann man bereits von künftig geplanten Badefreuden träumen. Allerdings sollte man noch nicht ganz auf Erholungs-Modus umschalten, denn hinter Molveno geht es noch einmal giftig hinauf zum Pradel, einer bewaldeten Erhebung zwischen Molveno und Andalo, bevor wir die letzte Abfahrt auf Asphalt mit mächtig Fahrtwind geniessen. Letzte Etappe ca. 40 km und ca. 1.200 hm.
Fazit: Machen !!
Superschöne Strecke mit vielen Highlights. Wer das Flair von Berghütten und das zugehörige Bergpanorama schätzt, sollte diese unbedingt als Übernachtungsziele wählen und deshalb Andalo oder Spormaggiore als Tour-Beginn wählen. Dann liegen beide Hütten als Etappenziele gut in den Streckenabschnitten, auch wenn der erste Tag gleich etwas heftiger wird.
Ansonsten läßt die Route jeden Start- und Zielpunkt zu. Wer noch nicht genug hat, der kann entlang der Hauptrunde noch tagesfüllende Zusatz-Touren auf Hochebenen und Taleinschnitte unternehmen. Siehe für weitere Informationen unter www.dolomitibrentabike.it
Die upgeloadete gpx-Datei ist die Version aus der genannten Web-Seite, deshalb ein anderer Startpunkt.
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Brenta
man hat alles von gemütlich dahinrollen bis hochalpine
Erlebnisse.
Schöne Tour