Dieses ist eine schöne Rundtour von 24 km Länge, die so dicht an der Stadt und doch so viel in freier Natur bei mußevoller Fahrt rund 2 ½ Stunden dauert.
Sie beginnt an der Wakenitzbrücke Wallbrechtstraße, schlängelt sich am Südufer der Wakenitz entlang, durchfährt auf kurzer Strecke Wohngebiet und kehrt zum Wakenitzufer zurück. Von dort geht es einen Teil auf dem Drägerweg entlang, dann südlich der Universität zu Lübeck westwärts durch eine schöne Pappelallee an Gut Mönkhof vorbei und auf gut ausgebautem Weg an Wiesen und Weiden entlang zur Siedlung Bornkamp.
Dort beginnt ein wesentlich von der Lübecker Kaufmannswitwe Lisa Dräger finanziell unterstützter schöner weiterer Drägerweg, der Lisa-Dräger-Weg, der bis nach Vorrade reicht. Auf diesem radeln wir bis Vorrade und von dort aus direkt an der beeindruckenden Deponie Niemark mit ihrer mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage vorbei nach Niederbüssau.
Hier gelangen wir – an einem Hofladen vorbei – zur Schleuse Büssau. Diese überqueren wir und wenden uns auf den gut ausgebauten vormaligen Treidelpfad des Kanals. Auf diesem gelangen wir zurück nach Lübeck und dort ein Stück weit am Fuß des im Jahre 1535 errichteten östlichen Verteidigungswalls entlang bis zur Mühlenbrücke. Wir überqueren sie und kommen über die Ratzeburger Allee zur Wakenitzbrücke Wallbrechtstraße zurück.
Das Kaisertor:
Rund 220 m vor Erreichen der Mühlenbrücke sind wir an dem in den Wall integrierten Kaiserturm vorbeigefahren. Er wurde ursprünglich als Wehrturm mit Stadttor errichtet. Wann das etwa war, ist unklar. Manche meinen im Jahre 1290, andere 1494/97. Jedenfalls besteht die Legende, dass im Jahre 1375 Kaiser Karl IV. nach einem Besuch von Lübeck dieses Tor passiert habe. Ob der Name Kaisertor daraus herrührt, ist umstritten. Wie hoch der Wehrturm ursprünglich war, ist unbekannt. Wozu das Tor geschaffen war kann man auch nur mutmaßen. Weil das Tor jedenfalls angesichts der damaligen wichtigen Hauptzufahrt durch das nächstgelegene Mühlentor wirtschaftlich und politisch an Bedeutung verlor, wurde es im Jahre 1500 zugemauert. Der Turm wurde im Jahre 1644 im Zuge des Ausbaus der Wallanlage im oberen Teil soweit abgetragen, dass nur noch ein etwa 4m hoher Stumpf über die Wallkrone hinausragte. Im Verlauf des Ausbaus der Wallanlage verschwand der Turm fast im Wall. Im Jahre 1826 wurde er wieder freigelegt, das Tor wurde geöffnet, Böden wurden eingezogen und auf den Stumpf wurde ein Geschoss aufgesetzt. Das Gebäude wurde sodann als Navigationsschule genutzt. Am 26.8.1900 durchschritt Kaiser Wilhelm II. anlässlich der Eröffnung des Elbe-Lübeck-Kanals das Kaisertor. Bis Mitte 1993 wurde das Bauwerk, nach einem angestückten Erweiterungsbau von 1926/27, durch eine Seefahrtsschule genutzt, danach als Polizeirevier, heutzutage betreibt man dort nichts.
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