Es ist die Fremde, die einen lockt und die Neugier, die einen treibt.
Tour durch das Nordpfälzer Bergland, das durch zahlreiche Hügel und Täler gekennzeichnet ist, welche dem Landstrich eine stark variierende Höhenlage verleihen.
Eine schöne Strecke über wenig befahrene Straßen, die sich in gutem Zustand befinden.
Vom Marktplatz Idar geht es über Oberstein, Nahbollenbach und Weierbach zur "Bärenbacher Brücke" und von dort weiter über Bärenbach, Schmidthachenbach, Becherbach, Otzweiler, Sien, Hoppstädten bei Lauterecken, Merzweiler, Kappeln, Löllbach, Jeckenbach, Breitenheim, Meisenheim, Reiffelbach, Gangloff sowie Waldgrehweiler nach Finkenbach-Gersweiler.
Und plötzlich steht er da. Wie aus dem Nichts…
Selbst dem Fahrer, der seine Augen fest auf die Straße fixiert hat, entgeht der imposante Gebäudekomplex rechts am Ortsausgang von Finkenbach-Gersweiler nicht.
Vielen Nordpfälzern ist er sicher ein Begriff: Das "Viktoriastift" in Finkenbach-Gersweiler.
Das wohl bedeutendste und größte Landgut des Donnersbergkreises steht am nördlichen Ortsausgang in Richtung Schiersfeld, direkt am Moschelbach und kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken.
Das ehemals prachtvolle Hofgut lässt heute leider nur noch den Glanz und Prunk seiner einstigen Blütezeit erahnen.
Es ist verwildert, verwahrlost und wirkt wie eine eigens für einen Horrorfilm konstruierte Kulisse. Mit einem Mal wird mir klar, warum es im Internet immer wieder erwähnt und in vielen Urbexer-Foren als "Geistervilla" beschrieben wird.
In den Jahren 1919 bis 1922 wurde die schlossartige Dreiflügelanlage mit villenartigem Herrenhaus nach den Plänen des Ludwigshafener Architekten August Greifzu, der vor allem als Kirchenarchitekt tätig war, für den gebürtigen Finkenbach-Gersweilerer Kaufmann Heinrich Lieser im neubarocken Stil erbaut.
Lieser, der es als Eisenwarenhändler und mit Kriegsspekulationen zu einem großen Vermögen brachte, ging 1926 in Konkurs, worauf das Hofgut an die Kinderheilanstalten Bad Kreuznach verkauft wurde.
In der Folge nutze man den Gebäudekomplex als Kindererholungsheim, NSV-Müttergenesungsheim, Landesumschulungshof, sowie Altenheim und Siechenhaus.
Die seit 1993 als Denkmalzone unter Schutz stehenden Gebäude sollten restauriert und mit neuem Leben gefüllt werden. Doch stattdessen geschah nichts. Der Zahn der Zeit nagt weiter an der historisch so bedeutsamen Bausubstanz und das Anwesen verfällt nach und nach.
Viele Minuten bleibe ich stehen, lasse wie gebannt meinen Blick in alle Richtungen schweifen und denke an die Kinder, Frauen, Arbeiter, Soldaten, Alten und Kranken, die alle schon hier gewesen sind.
Wie bei allen bisherigen "Lost Places", jenen verlassenen Orten, die ihren ursprünglichen Nutzen verloren haben und dem Menschen zu keinerlei Zweck mehr dienen, fasziniert mich auch hier der Reiz des Vergessenen.
Diese Orte schaffen es, über Generationen hinweg und im stetigen Wandel befindlich, eine außergewöhnliche Atmosphäre zu wahren.
Beeindruckt vom Erlebnis der visuell gewordenen Erinnerung an vergangene Zeiten, fahre ich weiter über Schiersfeld, Sitters, Obermoschel, Niedermoschel, Hochstätten und Altenbamberg nach Bad Münster am Stein.
Retour führt die Strecke entlang des Rotenfelsmassivs nach Norheim und von dort über Niederhausen, Boos, Staudernheim, Bad Sobernheim, Meddersheim, Merxheim, Martinstein, Hochstädten, Kirn und Kirn-Sulzbach zur Bärenbacher Brücke.
Von hier führt die Strecke wie auf dem Hinweg zurück nach Idar.
https://de.wikipedia.org/wiki/Viktoriastift
Bad Münster am Stein-Ebernburg , die einzige "echte" Rheinland-Pfälzische Stadt. Hier trennte einst die Nahe Preußen (Rheinland) von Bayern (Rheinpfalz).
Die beiden Stadtteile haben eine bewegte Vergangenheit, die sich bis weit in die Vorgeschichte mit Spuren aus nahezu allen Zeitepochen zurückverfolgen lässt.
Bad Münster am Stein war bis ins 19. Jahrhundert ein Dorf mit ganz wenigen Häusern – Unterdorf und Kurparkbereich.
Einen sehr bescheidenen Broterwerb boten der seit 1478 belegte Badebetrieb und die Salzgewinnung, die Nahefischerei und etwas Landwirtschaft sowie zeitweise der Bergbau im Huttental (Kupfer). Mitte des 19. Jhs. nahm der Ort einen raschen Aufschwung zum viel besuchten Kurort, der 1905 die Bezeichnung "Bad" zuerkannt bekam.
Ebernburg war seit dem Mittelalter ein bedeutendes Dorf mit langer Tradition im Weinbau und Landwirtschaft. Im 14 Jh. war sogar die Erhebung zur Stadt geplant. Der alte Ortskern, das Altdorf, das sich noch heute gut im Stadtbild abzeichnet, war über Jahrhunderte von einem Mauerbering mit Verbindung zur Ebernburg umgeben.
Bad Münster am Stein-Ebernburg erhielt am 29. April 1978 die Stadtrechte.
Am 1. Juli 2014 wurde es nach Bad Kreuznach eingemeindet und bildet nun einen Stadtteil der Kreisstadt Bad Kreuznach.
Start und Ziel:
Marktplatz im Stadtteil Idar von Idar-Oberstein (Für Navigation: Am Markt, 55743 Idar-Oberstein)
Grundsätzliches:
Die von mir in diesem Portal eingestellte Tour wurde mit einem Garmin-Gerät aufgezeichnet. In engen und/oder tiefen Tälern sowie in dichten Wäldern kann es zu Ungenauigkeiten des Steckenverlaufs kommen.
Diese Tour wurde am PC mit gpsies (www.gpsies.com) in Verbindung mit Kartenmaterial auf Grundlage von Google Maps und OpenStreetMap auf Ungenauigkeiten überprüft und im Bedarfsfall korrigiert, sodass von einer genauen Streckenführung ausgegangen werden kann.
Sollten beim Nachfahren dennoch Fehler auftreten, bitte mir melden.
Denkt daran, dass sich die Streckenbeschaffenheit jederzeit ändern kann.
Das Nachfahren der Touren geschieht auf eigenes Risiko.
Bitte geht rücksichtsvoll mit Radfahrern, Wanderern, Tieren und der Natur um und hinterlasst keinen Müll.
Further information at
https://www.gpsies.com/map.do?fileId=oarzerthktapdnybGalerie du tour
Carte du tour et altitude
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Marktplatz im Stadtteil Idar von Idar-Oberstein (Für Navigation: Am Markt, 55743 Idar-Oberstein)
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