Bericht Alpencross, Di., 06.Juli 2010, Tag 4:
Glurns-Morter-Tarscher Alm-Tarscher Pass-Ultental-St.Gertraud
„Nach prima Frühstück und interessantem Geschichtsunterricht durch den liebenwerten Wirt des „Glurnser Hof“ radeln wir bei schönstem Wetter auf dem Vintschgau-Radweg, endlich mal flach, Richtung Meran. Wir sind nun schon den vierten Tag unterwegs.
Bevor uns der mörderische Schotter-Anstieg zur Tarscher- Alm erwartet, tanke ich in der Ortschaft Morter nochmals meine Flaschen sowie mich selbst, diesmal mit gekühltem Cola (Zucker sei Dank), auf.
Bei 28 Grad im Schatten müssen wir jetzt 2 ½ Stunden einen zähen, steilen Schotterweg bis zur Baumgrenze Richtung Tarscher Alm erkämpfen.
Der Weg ist kurz vor der Alm so steil, dass mein Hinterrad im losen Schotter durchdreht.
Ich beiße mich dennoch fahrend hoch, da hier das Schieben ebenfalls keinen Spaß macht.
Mit brennenden Oberschenkeln genieße ich anschließend beim Wirt der Tarscher Alm, 1935 Meter Höhe, eine riesige Portion Spaghetti.
Ab der Alm ist wieder Schieben und Tragen über eine Skipiste und Felsen angesagt.
Nach weiteren 1 ½ Stunden, zwischenzeitlich queren wir ein größeres Schneefeld, ist der Tarscher Pass mit 2517 Meter Höhe, der das Vintschgau vom Ultental trennt, erreicht.
Wir haben eine gigantische Aussicht und erkennen erstmals Dutzende Felstürme der Dolomiten.
Die persönlichen Eindrücke, so weit weg von der Zivilisation unter Sportskameraden, sind für mich unbeschreiblich!
Auf dem Pass herrscht trotz bestem Wetter ein Föhnsturm, so dass wir uns beeilen, über verblockte Felswege, die schließlich in traumhafte Waldpfade münden, ins Ultental hinab zu rauschen. Abermals voller Adrenalin erreichen wir die Fahrstraße.
Die letzten Kilometer bis zum Etappenziel St. Gertraud kurbeln wir bei 30 Grad im Schatten auf Asphalt hoch. Ich laufe abermals aus, meine Radklamotten sind klitschnass.
Ich freue mich auf ein kaltes Bier, nachdem wir heute wie in den letzten Tagen zahllose Trinkflaschen voll Wasser mit Mineralstofftabletten getrunken haben.
In St. Gertraud bekommen wir trotz Vorsaison nur noch ein Notquartier in der Pension Elisabeth; diese Ortschaft am Ende des Tales ist mit Mountainbikern überbevölkert!
Wir werden trotzdem äußerst herzlich von der Wirtin aufgenommen und mütterlich umsorgt.
Ein abermals super Bike- Tag neigt sich dem Ende.
Wenn alles so glatt weiter verläuft, sind wir am Donnerstag Abend am Gardasee! “
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