Zwischen zwei Ländner, im Kalten Krieg war der Oberpfälzer Wald entlang der tschechischen Grenze Niemandsland.
Am 1. August 1990 fiel der Eiserne Vorhang, der Kalte Krieg ist beendet. Noch stehen viele Zeitzeugen entlang der Grenze, doch der Zahn der Zeit nagt an den einzelnen Objekten. Mitten im Wald steht auf tschechischer Seite eine alte Kaserne gut sichtbar von Neualbenreuth. Eine Betonplattenstraße führt zu einem verlassenen Ort. Die Reste des verrosteten Stacheldraht Zauns halten keinen mehr auf um auf dem Vorplatz zu gelangen. So leicht kam man einst nicht bis hier her. Man steht vor einer verlassenen Ruine. Es ist leise hier, nur das Rauschen des Windes und der eigene Herzschlag sind zu hören. Die Glanzzeiten der Kaserne sind gezählt, Strom und Wasser sind abgestellt, die Garage und Hundezwinger leer, die Eingangstüre fehlt, die letzte Vorstellung im Kinosaal verstummt, die Sporthalle verlassen und verstaubt, Stromleitungen aus der Wand gerissen und wie die Granittreppen gestohlen. Der Putz bröckelt, der Mörtel hält die Steine nicht mehr auf einander, die Küche ist kalt. Die Fenster stehen offen, die Kraft der Natur wütet ungehindert, der Verfall ist nicht mehr zu stoppen. Ein unheimlicher Ort und Überrest einer damals bedrohlichen Macht auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs.
Wie lange wird sie noch stehen, die alte Kaserne unterhalb des Dyleň (Tillenberg 939 m) Gipfels.
Die Mountainbike Tour startet am Großparkplatz des Sibyllenbads. Man kann es kaum glauben dass in ein paar Meter Deutschland zu Ende sein soll. Stellplätze für Wohnmobile, Minigolfanlage, Spielplatz, Park, Thermalbad und Toilettenanlage, Luxus pur. Am schnellsten Weg geht es ins Nachbarsland. Dort bringt uns eine alte Panzerstraße (Betonplatten) zügig stätig bergauf zur alten Kaserne am Dyleň. Das Herz muss kräftig Sauerstoff in den Muskel pumpen um auf den Vorplatz der alten Kaserne zu gelangen. Dort hat man genügend Zeit um Kräfte zu Sammeln für den letzten knackigen Anstieg. Die ehemalige Radarstadion am Gipfel des Tillenberg erwartet uns bereits. Jahre lang kam man nicht bis hier her, Niemandsland, betreten verboten. Nach kurzer Rast mit einem tollem Ausblick in die nördliche Oberpfalz und einem Eintrag ins tschechische Gipfelbuch beginnt endlich der pure Fahrspaß bergab. Ein toller abwechslungsreicher Trail führt zum Mittelpunkt Europas. Ab hier ist man buchstäblich zwischen zwei Länder unterwegs. Knapp drei Kilometer lang führt der abwechslungsreiche und flowige Trail weiter bergab zwischen den Grenzsteinen beider Länder hindurch. Diese werden in regelmäßigen Abständen neu vermessen, gereinigt, versetzt und neu gestrichen. Am Ende des Grenzpfades stand einmal eine alte Ortschaft die den Erdboden gleich gemacht wurde. Ein weiterer Zeitzeuge des Kalten Krieges. Nach einem kurzen Stück auf der Asphaltstraße biegt man links auf einen weiteren Trail zum Muglbach ein. Dort stürzt das glasklare Wasser über Granitfelsen in die tiefe, ein kleiner Miniatur Wasserfall. Vorbei an der alten Muglmühle geht es über einen weiteren Trail langsam aber sicher zum Ausgangspunkt der Tour. Über Ernestgrün und der Rotmühle geht es zurück in den Ortskern von Neualbenreuth mit seinen alten Fachwerkhäusern. Ein letzter kurzer flowiger Trail über die Troglauermühle bringt uns zurück zum Sibyllenbad. Gut versteckt überwuchert von Bäumen kann man dort eine weitere Bauruine aus dem gescheiterten Projekt zum Bau eines Thermalbades der siebziger Jahre besichtigen.
Eine tolle abwechslungsreiche grenzüberschreitende Tour am Rande der nördlichen Oberpfalz wartet auf euch.
Taschenlampe nicht vergessen!
Achtung: Dies ist eine Grenzüberschreitente Tour ins Nachtbarland Tschechei (CZ). Die Mitnahme eines gültigen Reisepass oder Personalausweis, mitführen eines Krankenschein für das Ausland ist genau so Pflicht wie das Tragen eines Fahrradhelms in der CZ. Das betreten der Ruine ist Verboten und erfolgt auf eigene Verantwortung.
Bildmaterial September 2011
Am 1. August 1990 fiel der Eiserne Vorhang, der Kalte Krieg ist beendet. Noch stehen viele Zeitzeugen entlang der Grenze, doch der Zahn der Zeit nagt an den einzelnen Objekten. Mitten im Wald steht auf tschechischer Seite eine alte Kaserne gut sichtbar von Neualbenreuth. Eine Betonplattenstraße führt zu einem verlassenen Ort. Die Reste des verrosteten Stacheldraht Zauns halten keinen mehr auf um auf dem Vorplatz zu gelangen. So leicht kam man einst nicht bis hier her. Man steht vor einer verlassenen Ruine. Es ist leise hier, nur das Rauschen des Windes und der eigene Herzschlag sind zu hören. Die Glanzzeiten der Kaserne sind gezählt, Strom und Wasser sind abgestellt, die Garage und Hundezwinger leer, die Eingangstüre fehlt, die letzte Vorstellung im Kinosaal verstummt, die Sporthalle verlassen und verstaubt, Stromleitungen aus der Wand gerissen und wie die Granittreppen gestohlen. Der Putz bröckelt, der Mörtel hält die Steine nicht mehr auf einander, die Küche ist kalt. Die Fenster stehen offen, die Kraft der Natur wütet ungehindert, der Verfall ist nicht mehr zu stoppen. Ein unheimlicher Ort und Überrest einer damals bedrohlichen Macht auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs.
Wie lange wird sie noch stehen, die alte Kaserne unterhalb des Dyleň (Tillenberg 939 m) Gipfels.
Die Mountainbike Tour startet am Großparkplatz des Sibyllenbads. Man kann es kaum glauben dass in ein paar Meter Deutschland zu Ende sein soll. Stellplätze für Wohnmobile, Minigolfanlage, Spielplatz, Park, Thermalbad und Toilettenanlage, Luxus pur. Am schnellsten Weg geht es ins Nachbarsland. Dort bringt uns eine alte Panzerstraße (Betonplatten) zügig stätig bergauf zur alten Kaserne am Dyleň. Das Herz muss kräftig Sauerstoff in den Muskel pumpen um auf den Vorplatz der alten Kaserne zu gelangen. Dort hat man genügend Zeit um Kräfte zu Sammeln für den letzten knackigen Anstieg. Die ehemalige Radarstadion am Gipfel des Tillenberg erwartet uns bereits. Jahre lang kam man nicht bis hier her, Niemandsland, betreten verboten. Nach kurzer Rast mit einem tollem Ausblick in die nördliche Oberpfalz und einem Eintrag ins tschechische Gipfelbuch beginnt endlich der pure Fahrspaß bergab. Ein toller abwechslungsreicher Trail führt zum Mittelpunkt Europas. Ab hier ist man buchstäblich zwischen zwei Länder unterwegs. Knapp drei Kilometer lang führt der abwechslungsreiche und flowige Trail weiter bergab zwischen den Grenzsteinen beider Länder hindurch. Diese werden in regelmäßigen Abständen neu vermessen, gereinigt, versetzt und neu gestrichen. Am Ende des Grenzpfades stand einmal eine alte Ortschaft die den Erdboden gleich gemacht wurde. Ein weiterer Zeitzeuge des Kalten Krieges. Nach einem kurzen Stück auf der Asphaltstraße biegt man links auf einen weiteren Trail zum Muglbach ein. Dort stürzt das glasklare Wasser über Granitfelsen in die tiefe, ein kleiner Miniatur Wasserfall. Vorbei an der alten Muglmühle geht es über einen weiteren Trail langsam aber sicher zum Ausgangspunkt der Tour. Über Ernestgrün und der Rotmühle geht es zurück in den Ortskern von Neualbenreuth mit seinen alten Fachwerkhäusern. Ein letzter kurzer flowiger Trail über die Troglauermühle bringt uns zurück zum Sibyllenbad. Gut versteckt überwuchert von Bäumen kann man dort eine weitere Bauruine aus dem gescheiterten Projekt zum Bau eines Thermalbades der siebziger Jahre besichtigen.
Eine tolle abwechslungsreiche grenzüberschreitende Tour am Rande der nördlichen Oberpfalz wartet auf euch.
Taschenlampe nicht vergessen!
Achtung: Dies ist eine Grenzüberschreitente Tour ins Nachtbarland Tschechei (CZ). Die Mitnahme eines gültigen Reisepass oder Personalausweis, mitführen eines Krankenschein für das Ausland ist genau so Pflicht wie das Tragen eines Fahrradhelms in der CZ. Das betreten der Ruine ist Verboten und erfolgt auf eigene Verantwortung.
Bildmaterial September 2011
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