Da der Meinradweg im Internet sehr gut und ausführlich beschrieben ist, spare ich mir Einzelheiten zur Streckenführung.
Allgemeines: Die Tour zieht sich zwar über 460 km, hat aber kaum Steigungen und fast ausschließlich asphaltierte Wege. Es bestehen also keine Herausforderungen an die körperliche Kondition oder gar ans fahrerische Können. Einzig die Kehrseite fängt trotz Radlerhose früher oder später zu schmerzen an, denn bei Tagesetappen von ca. 80 km muss man (gemütlich) mit ca. 5 Stunden Netto-Fahrzeit täglich rechnen. Der Weg ist stark befahren und Gelegenheit zur Einkehr gibt es mehr als reichlich. Besonders an heißen Tagen bietet der Main fast ständig Gelegenheit zur Abkühlung von außen, nur sollte man der Binnenschifffahrt als Schwimmer tunlichst aus dem Fahrwasser gehen. Innerlich kann man sich mit guten Bieren und Weinen abkühlen. Das regionale Angebot ist vielseitig und dürfte auch für den anspruchsvollen Genieser so einiges zu bieten haben.
Als Abenteuer taugt der Mainradweg freilich wenig. Zu gut erschlossen sind die Strecken und die Gastronomie am Wegesrand hat den Radler längst als potentiellen Kunden entdeckt. Trotzdem, oder gerade deshalb, erscheint diese Tour für Einsteiger ins Rad-Touring ideal, da man nie wirklich auf sich gestellt ist und die Beschilderung "verfahrsicher" aufgestellt wurde.
Wohortbedingt sind wir nicht an der Quelle von weißem oder rotem Main gestartet sondern erst in Lichtenfels, also auf halber Strecke der auf der Homepage vorgeschlagen zweiten Tagestour. Darauß resultiert auch die geänderte Einteilung der Strecke mit neuen Übernachtungsstationen.
1.Tag: Von Lichtenfels nach Haßfurt: Wer den Obermain kennt, weiß das die ersten 40 Kilometer bis Bamberg sich malerisch durch das Maintal ziehen. Ab Bamberg geht es leider meist nicht mehr so idyllisch an der Straße bis Haßfurt entlang. Übernachtet haben wir in der Altstadt von Haßfurt im Hotel "Meister Bär", was uns jedoch vom Service und den Zimmern her etwas überteuert erschien.
2.Tag: Man folgt dem Main weiter flußabwärts an Schweinfurt vorbei, wo dann der Main Richtung Süden ins Frankenweingebiet abbiegt. Nach einer Flußüberquerung per Fähre in Wipfeld kommen alsbald die Stadt Volkach und der Weinort Sommerach vorbeigezogen. Wir hatten uns aufgrund guter Kritiken im Internet dazu entschlossen die Nacht in Mainbernheim im Gasthof "Zum Falken" zu verbringen und sowohl die Weine als auch das Essen dort (Gulasch ist der Hammer) sehr genossen.
3.Tag: Zunächst fuhren wir auf kürzesten Weg zurück zum Main, den wir südlich von Kitzingen bei Hohenfeld erreichen. Dort runden wir den südlichsten Punkt der Mainlinie und bewegten uns dann nordwestlich durch Würzburg vorbei nach Marketshöchheim, wo wir die dritten Nacht verbrachten.
4.Tag: Vom Marketshöchheim gehts immer weiter nördlich, vorbei an Himmelstadt und Karlstadt bis Gemünden, wo der Main ein weiters Mal auf Süden dreht. Es folgen Lohr, Neustadt und Marktheidenfeld, ehe die Tagesetappe in Wertheim für diesen Tag ein Ende findet.
5.Tag: Von Wertheim fährt man zunächst westlich bis Miltenberg (sehr schön) wo der Main einmal mehr nach Norden nach Aschaffenburg führt. Nach weiteren 17 Kilometern ist dann das Tagesziel Seligenstadt erreicht.
6.Tag: Jetzt bewegt man sich im Großraum Frankfurt! nach Hanau folgen die Städte Mühlheim und Offenbach ehe man auf die Skyline von Frankfurt zurollt. Direkt in Frankfurt haben wir allerdings vor dem Wetter völlig durchnässt kapitulieren müssen und die Heimfahrt per Bahn nach Lichtenfels angetreten. Bis zur Mündung des Main in den Rhein wären es da noch 40 Km gewesen.
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