Richtig! Ein Track zum Befahren der Alz ist nicht nötig, es geht immer nur auf dem Fluss mit dem Strom abwärts, ein Verfahren ist ausgeschlossen!
Dies gilt aber nur für die obere Alz von Seebruck bis nach Truchtlaching, wo sie gemächlich dahinfließt und keine Gefahren lauern. Ganz anders aber nach dem Wehr in Truchtlaching. Dieser Abschnitt bis Altenmarkt wird sogar als Wildwasser bezeichnet.
Los ging's für uns mit 5 Canadiern an dem kostenfreien PP in Esbaum. Nun muss zuerst dem aus Naturschutzgründen gesperrten Uferbereich ausgewichen werden, bevor am Segelhafen in Seebruck nach der für die Segelboote eingerichteten Fahrrinne die Flussfahrt an der Alzbrücke beginnt. Und ab hier geht’s bei Badewetter rund! Denn rechts liegt der neben dem Minigolfplatz eingerichtete Platz, an dem alle mit ihren Booten, Kajaks, Schlauchbooten, Flöße, sogar Luftmatratzen ihre Tour beginnen. Ohne große Aufregung lässt man sich bis Truchtlaching treiben. Die meisten sind gut mit Getränke ausgerüstet, Bierkästen folgen den Booten. Man wird kaum einen Abschnitt befahren können, ohne von Massen von Schlauchbooten umringt zu sein.
Dies ändert sich jedoch ab Truchtlaching schlagartig nach der Brücke beim Schwimmbad, wo man aussteigen könnte. Gegenüber dem Schwimmbad unterhalb der Kirche liegt eine Gastwirtschaft, die zur Einkehr geradezu auffordert. Die folgende Staustufe eines E-Werkes wird über eine Art Treppe überwunden, kleine Stufen, über die man drübergleitet bilden den Höhepunkt der Fahrt. Wenig später bildet ein zweites Wehr, dessen Wasser die Turbinen in Höllthal antreibt, das nächste Hindernis. Es wird am Beginn der Mauer zu Fuß überwunden, Kajakfahrer können es ganz am Beginn befahren. Keine 2 km später kommt die Schlüsselstelle, die Offlinger Insel. Sie muss normalerweise rechts umfahren werden. Wir hatten dort zu wenig Wasser (Pegelstand in Seebruck 55 cm) und mussten deshalb links vorbeifahren, recht spannende Wellen in der Zickzacklinie des Fahrwassers.
Wieder 1 ½ km später bei der Alzfähre ist alles vorbei, eine weitere Einkehrmöglichkeit bietet sich hier im Gasthof Roiter an. Nun nur noch 2 Schleifen und der Ausstieg gegenüber der Laufenauer Liegewiese in Altenmarkt ist erreicht, hier endet die Bootsfahrt endgültig. Wir waren einschließlich mehrerer Pausen gut 5 Stunden unterwegs. Lässt man sich nur treiben, könnte ein ganzer Tag vergehen, bis man am Ziel ist.
Anmerkung zum Track: ich habe ihn auf 100 WP gekürzt, denn es sind durch Fehlmessungen 400 Hm im Aufstieg aufgezeichnet worden, obwohl es ja nur knapp 20 Hm abwärts ging.
Befahrungshinweis: Das Befahren der Alz ist vom 1.1. bis 30.6. jeden Jahres aus naturschutzrechtlichen Gründen vom LRA Traunstein untersagt. Ganzjährig ist es verboten, den linken Flussarm nach Einmündung der Ischler Ache zu benutzten, ein entsprechender Hinweis ist angebracht. Wer kein Boot hat, kann es sich in Seebruck für 13 € p.P einschließlich Rücktransport ausleihen, siehe http://www.alzkanu.de/alz_tour.htm Die Erfahrung eines Anfängers hat mir gezeigt, dass es offensichtlich besser wäre, mit einem Zweierkajak zu fahren. Beim Canadier muss das Team eingespielt sein, sonst kommt man sich wie auf einem Tandem vor: einer arbeitet und der andere lässt sich fahren!
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rücktransport
frage: wenn ich wie beschrieben in seebruck einchecke (das auto dort parke) ... wie komm ich dann wieder zurück um das auto zu holen!??
danke für die tipps
lg. peter