Trotz Orkantief Xavier kam ich mit nur zwei Stunden Verspätung in Graz an. Zwei Tage dort, dann ging's zu Fuß durch die Oststeiermark und das Joglland, vorbei am Wechsel in die Bucklige Welt - Land der tausend Hügel. Die letzten Kilometer führten über das Rosaliengebirge und ins Burgenland.
Das gesamte Gebiet ist Mittelgebirge, zwischen 400 und 900 Metern. Die Bucklige Welt liegt im Südzipfel Niederösterreichs.
Die kleineren Orte sind voller Leben. Anders als in Deutschland gibt es überall ein Gemeindeamt mit Bibliothek, eine Volksschule (Grundschule). Die Orte wachsen, von eine generellen Landflucht ist hier nichts zu spüren.
Die meisten Gasthäuser und Pensionen auf meiner Wanderung legten sehr viel Wert auf regionale Produkte, schlägt man die Speisekarte auf, wird erst einmal aufgelistet, wo die einzelnen Produkte herkommen.
Es sind freundliche Menschen, nur verstanden habe ich sie oft nicht ;-)
Quartier habe ich immer gefunden, allerdings hatte ich mir zuvor schon zahlreiche Adressen herausgesucht. Lediglich am Ende meiner Tour, in Forchtenstein, war ich erfolglos und bin deshalb mit dem Taxi nach Mattersburg gefahren.
Zum Nachwandern würde ich die Tour nicht empfehlen - sie verläuft zu einem sehr großen Teil über Straßen. Leider sind viele Wege nicht naturbelassen, sondern geschottert. Grob würde ich schätzen, daß weniger als ein Drittel angenehm zu laufende Wald- und Wiesenwege waren.
Begegnet sind mir auch nur Mountainbike-Fahrer, die asphaltierten Wege kommen denen sicher deutlich gelegener.
Ein weiterer Kritikpunkt: Die vom Kompass-Verlag und vom österreichischen Verlag freytag & berndt bereitgestellten Karten sind nicht sehr detailliert (1:50.000). Viele kleinere Wege sind nicht eingezeichnet. Da der Österreichische Alpenverein die ausgewiesenen Wanderwege offensichtlich gerne entlang von Straßen führt, ist mit den Karten der genannten Verlage eine vernünftige Planung von Alternativrouten schwierig. Leider sind bei openstreetmap auch oft nur genau die in den Wanderkarten enthaltenen Wege eingetragen, abzweigende Wege sind jeweils nur angedeutet - taugt also ebensowenig zur Planung oder Orientierung.
Zum Schluß dann doch noch ein angenehmes Thema - das Wetter: Die Hose hätte gar nicht nachgewachst werden müssen. In fast zwei Wochen fiel nicht ein Tropfen Regen. Es herrschte sehr warmes Spätsommerwetter, nur ein Tag war grau, leider genau der zweite in Graz.
PS Leider ist das Garmin des öfteren ausgestiegen, weshalb der Track nicht ganz so schön aussieht.
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