Tour mit dem Cyclocrosser/Crosser. Mangels entsprechender Kategorie habe ich die nächstliegende ("Trekkingbike") gewählt.
Vom Marktplatz in Idar geht es über den Finkenberg, Veitsrodt und Niederwörresbach nach Herrstein.
Auf der L 160 kommen wir zur Weidener Mühle und es geht weiter auf der K 21 durch Weiden nach Hottenbach.
Über Feld- und Waldwege fahren wir nach Stipshausen und nehmen dort den Anstieg zum Idarkopf in Angriff.
Vorbei am Steinbruch Kappelbach folgen wir der Strecke Richtung Hellertshausen und fahren auf den Gerstenmaierweg/Gerstenmaier-Allee (K 56).
Hier kommen wir vorbei am "Haniels Schlösschen" und sind nach rund 5 Kilometern Anstieg auf der Höhe nahe des zweithöchsten Berges von Rheinland-Pfalz ("An den zwei Steinen").
Vor Hinzerath führt die Route nach links über Bischofsdhron und Morbach zum Erbeskopf. Zuerst fahren wir zum Hunsrückhaus am Fuße des Erbeskopf bevor es steil bergauf über "Gottlob" bis zum Gipfel geht.
Auf der L 164 kommen wir nach rund einem Kilometer zur "Hange Berk".
Hange Berk steht für "Hängende Birke". Ehemals ein bedeutender Ort, der Grund für Streit um Wald und Geld war, da dort die Grenze zwischen den Territorien Kurtrier, den Wild- und Rheingrafen und Sponheim verlief. Die Landmarke scheidet noch heute Wasser, Ländereien, Dialekt und Wetter. Nahezu unscheinbar ist diese Landmarke heute ein Parkplatz. Wer heute dort wegen des Namens eine besonders mächtige Birke vermutet, irrt. Wenn dort eine gestanden hat, dann ist dies schon Jahrhunderte her, denn die "Hange Berk" ist schon auf einer Karte von 1585 zu sehen.
Gegenüber führt eine Straße rauf zum Erbeskopf (4,5 km / ca. 85 Höhenmeter).
Der Erbeskopf - König des Hochwaldes - in den Landkreisen Bernkastel-Wittlich und Birkenfeld ist nicht nur die höchste Erhebung des Hunsrücks. Mit seinen 816 Metern ist er auch der höchste Berg in Rheinland-Pfalz und die höchste deutsche linksrheinische Erhebung.
Auf seinem Gipfel findet man u.a. die Aussichtsskulptur "Windklang" und eine Radarstation.
Amerikanische Truppen besetzten am 17. März 1945 den Erbeskopf. Sie erweiterten die militärische Nutzung erheblich und überwachten den gesamten militärischen Flugverkehr bis tief ins Gebiet der damaligen Sowjetunion. Drei große Radartürme sowie der nach 1960 unter dem Südhang des Erbeskopfes erbaute Kommandobunker Börfink, genannt "Bunker Erwin", mit dem Kriegshauptquartier Europa Mitte dienten der NATO-Strategie als multinationale Gefechtsstelle im Kalten Krieg.
Vom "Bunker Erwin" wurde die Luftraumüberwachung Mitteleuropas gesteuert.
Augen und Ohren des Kommandobunkers waren neben dem Radar auf dem Erbeskopfgipfel auch die Funkanlagen auf dem Ruppelstein und Sandkopf, die alle durch die Pfaffenstraße miteinander verbunden sind.
Die Station dient auch heute noch der Bundeswehr zur Luftraumüberwachung.
Retour führt die Strecke auf der B 422 durch Allenbach und Katzenloch, vorbei an Kirschweiler und durch Tiefenstein zurück nach Idar.
Start und Ziel ist der Marktplatz im Stadtteil Idar von Idar-Oberstein (Für Navigation: Am Markt, 55743 Idar-Oberstein)
Trivia:
Einsam und verwunschen wirkt die Kreisstraße, die oberhalb von Hinzerath Richtung Hellertshausen im Idarwald verläuft.
Das dort inmitten 448 Hektar Mischwald gelegene Jagdhaus an der umgangssprachlich "Gerstenmaier-Allee" genannten Straße war in den 1960er-Jahren Treffpunkt der deutschen Politprominenz.
Zum Vierherrenwald gehören ein Forsthaus und ein Jagdschloss, das "Haniels Schlösschen".
Letzteres war in den 60er-Jahren bundesweit in den Schlagzeilen.
Der damalige Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier hatte die prominenten Politikerkollegen, darunter auch Helmut Kohl und Franz-Josef Strauß, immer wieder zur Jagd eingeladen.
Auch die Übertragung an die Evangelische Kirche, die im Zusammenhang mit einer Steuerhinterziehung gestanden haben soll, erregte Aufmerksamkeit.
Doch die Geschichte des Schlösschens reicht noch weiter zurück.
Im Spiegel, im Volksfreund und in der Rhein-Zeitung wurde darüber berichtet:
Der Morbacher Christian Hackethal hat sich mit der Geschichte des Schlösschens befasst.
Er ist verwandt mit der Duisburger Industriellenfamilie Stinnes, die einst in die Familie Haniel – ebenfalls aus Duisburg stammend – eingeheiratet hatte.
Als weitläufiges Familienmitglied ist Hackethal an der Geschichte des Schlosses interessiert.
Das um 1895 vom Ruhr-Industriellen Richard Haniel als Jagdschloss gebaute Haus mit 15 Zimmern wechselte im März 1949 von der Witwe Ulrike Haniel in den Besitz der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Haniel trat den Vierherrenwald mit Jagdhaus per Nießbrauch-Vertrag an die GSG (Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks der Evangelischen Kirche in Deutschland mbH) ab.
Es schien, als sei es die großherzige Geste einer wohlhabenden Dame gewesen.
Tatsächlich war die "steuerbegünstigte Schenkung" in Wahrheit ein "strafwürdiger Handel im Sinne der Barmherzigkeit" und ein Geschäft für die inzwischen bettelarme Witwe.
Durch das Nutzungsrecht bekam der damalige Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier, der zu dieser Zeit auch das Hilfswerk der Ev. Kirche leitete, Zugriff auf das Haus.
Die Freude der Beschenkten war allerdings verhalten. Man fand heraus, dass die Immobilie mit 15 großen, unpraktischen Räumen nicht als Alters- oder Kinderheim genutzt werden konnte. Es wäre wegen der zu geringen Anzahl an Betten nicht rentabel zu halten gewesen.
Zudem war man auch mit der ungünstigen Verkehrslage sowie dem Klima unzufrieden.
"Im Vierherrenwald ist neun Monate Winter und drei Monate kein Sommer" , so der zuständige Oberforstmeister Dr. Groth.
In dieser misslichen Lage kam es dem Hilfswerk dann wohl gerade recht, dass sich der Oberkonsistorialrat Gerstenmaier vorstellen konnte, im Vierherrenwald häuslich einzurichten.
Er ließ den Waldweg zum Schlösschen in den 1960er-Jahren asphaltieren. Dadurch kam es zum Namen "Gerstenmaierstraße".
1979 wechselte das Haus in den Besitz eines Vorstandsmitgliedes des Marmeladenherstellers Schwartau.
Aktueller Eigentümer der Immobilie ist Holz-Tycoon Fruytier.
Die belgische Fruytier-Gruppe, der u.a. auch das Sägewerk in Hochscheid gehört, bewirtschaftet den Vierherrenwald. In diesem Zusammenhang gelangte das Unternehmen im Jahr 2011 wegen des fragwürdigen Kahlschlags eines großen Teils des Waldes in die Schlagzeilen.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/hunsrueck/aktuell/Hunsrueck-Kohl-und-Strauss-im-Hunsrueck-auf-der-Pirsch;art779,3338529
http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/nahe_artikel,-kohl-und-strauss-im-hunsrueck-auf-der-pirsch-_arid,516861.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46407156.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46251816.html
Grundsätzliches:
Die von mir in diesem Portal eingestellte Tour wurde mit einem Garmin-Gerät aufgezeichnet. In engen und/oder tiefen Tälern sowie in dichten Wäldern kann es zu Ungenauigkeiten des Steckenverlaufs kommen.
Diese Tour wurde am PC mit gpsies (www.gpsies.com) in Verbindung mit Kartenmaterial auf Grundlage von Google Maps und OpenStreetMap auf Ungenauigkeiten überprüft und im Bedarfsfall korrigiert, sodass von einer genauen Streckenführung ausgegangen werden kann.
Sollten beim Nachfahren dennoch Fehler auftreten, bitte mir melden.
Denkt daran, dass sich die Streckenbeschaffenheit jederzeit ändern kann.
Das Nachfahren der Touren geschieht auf eigenes Risiko.
Bitte geht rücksichtsvoll mit Radfahrern, Wanderern, Tieren und der Natur um und hinterlasst keinen Müll.
Další informace v části
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