20 km lange Radtour anlässlich des 30jährigen Jubiläums das fun - Hondelage. Unter Berücksichtigung der aktuellen Schutzmaßnahmen vor COVID-19 soll die Radtour öffentlich am 17.07.2021 um 14:00 Uhr ab Rathaus Lehre starten. Unterwegs erläutern Aktive der Ortsgruppe Lehre Beispiele ihrer Naturschutz-Aktivitäten.
Tourverlauf:
Vom Rathaus Lehre geht es auf der Straße Zum Börneken Richtung Groß Brunsrode, welches wir aber durch Abbiegen auf die Kreisstraße K35 Richtung Sportplatz links liegen lassen. An der Auffahrt zum Sportplatz beginnt die im März/April von der Amphienschutzgruppe betreute Zaunstrecke.
Amphibienschutzstrecke "K35 -Sportplatz Groß Brunsrode"
Die nördlich der Strecke liegenden Laichgewässer sind als Ausgleichsmaßnahme zum Bau der Weddeler Schleife entstanden. In der Saison 2021 wurden hier 1070 Amphibien in Eimern aufgefangen und vom Helferteam über die Straße getragen.
Auf einem etwas holprigen Wirtschaftsweg geht es dann nordwärts und rechts ab auf dem Radweg der K36 Richtung Flechtorf. Kurz vor dem Passieren der Brücke der Weddeler Schleife erreichen wir die Naturschutzfläche "Köterkamp"
Naturschutzfläche "Köterkamp"
Nach dem Rückbau der Schuntertalbahn (Nähere Infos: Wikipedia) wurde an dieser Stelle eine Fläche für den Naturschutz geschaffen. Die beim Ausbau der ICE-Trasse „Weddeler Schleife“ angefallenen überschüssigen Erdmassen wurden auf diese dreieckige spitz zulaufende Fläche verbracht.
Blick von Süden auf die Fläche "Köterkamp"
So entstand ein langgezogener Hügel. Der FUN Hondelage übernahm die Fläche und entwickelt sie durch verschiedene Maßnahmen im Sinne des Naturschutzes weiter. Dazu zählen die Schaffung von Wasserflächen, die Anpflanzung von Obstbäumen und das Anlegen von Baumschnitt- und Steinhaufen.
Eine Informationstafel informiert über das so "aus zweiter Hand" geschaffene Biotop sowie über die Historie der an dieser Stelle ehemals vorbeiführenden Schuntertalbahn. Die nah gelegenen Gebäude gehören zum "Neuen Bahnhof" Brunsrode und werden nun privat als Wohngebäude genutzt. Köterkamp ist eine alte Flurbezeichnung und reicht zurück in die Zeit als für Landarbeiter kleine Flächen zur Bewirtschaftung/Selbstversorgung abgegeben wurden (genannt: Köterei). Die Fläche darf bei Rücksichtnahme auf die sich hier neu entwickelnden Habitate auf eigene Gefahr betreten werden.
Weiter geht es auf dem Radweg Richtung Flechtorf. Vorsicht beim Queren der Landesstraße! Auf einem Wirtschaftsweg geht es am nördlichen Rand der Schunterauen weiter Richtung Flechtorf.
Schunterwiesen
Auf der rechten Seite sind hier die der sumpfigen Schunterniederung abgerungene Grünflächen zu sehen. Extensiv bewirtschaftet, sind diese ein wichtiger Baustein für eine naturnahe Entwicklung und bei Hochwasser der Schunter überschwemmt. Auf der nördlichen, linken, Seite ist in den letzten Jahren mit den immer wieder hochkommenden Riesen-Bärenklau (Allergiegefahr, nicht berühren!) eine unerwünschte Hinterlassenschaft der hier ehemals wirtschaftenden Gärtnerei.
Am Ortseingang von Flechtorf kann ein schmaler Privatweg als Abkürzung genommen werden. Alternativ geht es weiter auf "In der Masch" zur Alten Braunschweiger Straße. Nach Überquerung des Mühlkanals und der Schunter geht es rechts ab auf die Straße "Zum schwarzen Kamp". Am Ortausgang in Richtung Lehre geht diese über in den sogenannten Promilleweg (K38). Aufmerksame Zeitgenossen bemerken hier eine Schranke. Diese wird zur Laichzeit von Mitgliedern der Amphibienschutzgruppe in Abstimmung mit dem Landkreis Helmstedt abends geschlossen. Nach ein paar Kurven kann rechts ein kleiner beschrankter Stichweg Richtung Stemmwiesen befahren werden.
Stemmwiesen
Dieser Weg führt zu einem geschotterten Wendeplatz. Nun heißt es: Ferngläser herausholen und am Rand des Schunter-Renaturierungsprojektes die Wasserflächen nach Kranichen, Fischottern und anderen hier beheimateten Tieren abzusuchen. Während der Brut- und Setzzeit (01.04. -15.07.) darf dazu der Weg nicht verlassen werden!
Den Stichweg zurück geht es weiter Richtung Lehre und nach ca. 300m links in das Beienroder Holz. Ein Großteil der Waldfläche wurde am 9. April 2020 zum Naturschutzgebiet ausgewiesen. Über Waldwege geht es zu den leider fast vollständig abgestorbenen uralten Kampstüh-Eichen.
Kampstüh-Eichen
Die bis zu 600 Jahre alten Relikte eines ehemaligen Hutewaldes sind für den Artenschutz sehr wertvoll und prägen das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet „Beienroder Holz“ maßgeblich. Deshalb sieht sich die Forstverwaltung in der Verantwortung, hier regelmäßig Pflegemaßnahmen durchzuführen. Diese werden von Naturschutzverbänden kritisch gesehen.
Die Strecke führt auf der ehemaligen Bundeswehr-Zufahrt (deshalb breit asphaltierter Waldweg) auf die K58, wo es dann Richtung Osten nach ca. 600m südlich auf einen Waldweg Richtung Süden geht.
Feuchtwiese in der Lehrschen Wohld
Nach Durchquerung des Waldstücks erscheint auf der rechten Seite eine feuchte Grünfläche. Hier sind u.a. wertvolle Seggenbestände festgestellt worden. Die Naturschutzgruppe ist hier im Gespräch mit dem Eigentümer und dem wirtschaftenden Landwirt zur Verbesserung des Schutzes der Fläche. Dazu wird es auf der "Jubiläumstour" am 17. Juli 2021 mehr Informationen geben.
Die Radtour führt auf Wirtschaftswegen zurück nach Lehre und zum Startpunkt Rathaus Lehre. Wenn diese zu matschig / holprig erscheinen, kann ein Teil der Strecke auf der parallel verlaufenden Kreisstraße K58 zurückgelegt werden.
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Start am Rathaus Lehre. In der Marktstraße kann ggf. auch ein Auto geparkt werden. Eine E-Ladestation ist vor dem Polizeigebäude ist vorhanden. Ganz in der Nähe ist die Bushaltestelle "Rathaus Lehre", die auch am Wochenende von der Linie 230 aus Wolfsburg und Braunschweig angefahren wird.
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