Ein Frühsommertag auf Fischland-Darss
Wenn ich für diese etwa 15 km lange Fahrrad-Tour einen Zeitbedarf von mindestens drei Stunden eingebe, dann kann das nur bedeuten: Der grob gesehen "8"-förmige Rundkurs ist für Genießer und "Trödeln" ist durchaus beabsichtigt. Anhalten, auf eine Bank niederlassen, umschauen, die Landschaft in sich aufnehmen, Fotomotive finden und in Szene setzen, das ist die Intention dieser Tour. Es macht durchaus Sinn, diesen Track nur bei schönem Wetter anzugehen. Die Technik-Wertung habe ich auf "2" gesetzt, weil die Strecke über teilweise losen und holprigen Sandboden führt.
GPS-Technischer Hinweis: Die Tour besteht aus mehreren Tracks, weil die Streckenführung gekreuzt verläuft. Etliche GPS-Geräte kommen mit solchen Konstrukten nicht reibungslos klar. Für solche Geräte, die auch gekreuzte Tracks problemlos navigieren, gibt es auch einen Gesamttrack in der Datei.
Wir beginnen die Tour am Hafen von Wustrow, dort können wir günstig parken und es laden bereits die Holzfiguren am Hafenbecken zum Fotografieren ein. Zu Fuß können wir auch die in direkter Nähe stehende neugotische Kirche besichtigen und ihren Turm besteigen. Von dort aus erleben wir einen grandiosen Blick über die Landschaft zwischen Ostsee und Saaler Bodden.
Vom Hafen aus fahren wir die Hafenstraße Richtung Barnstorf und folgen dem Ufer des Boddens Richtung Niehagen. Zwischendurch gibt es ein Stück, da ist der Sand zum Radfahren zu weich. Die vielleicht zweihundert Meter sollten wir das Fahrrad schieben. Am Rand von Niehagen wechseln wir die Seite der Halbinsel: wir fahren nach Westen zur Ostseeküste, die hier eine steile Klippe ist. Vorsicht also am Ende des Weges. Pause? Aber immer, und die Augen über den Horizont schweifen lassen.
Hinter dem Horizont, in nordwestlicher Richtung (halbrechts) befindet sich die Kadet-Rinne, die gefährlichste Stelle der gesamten Ostsee. Der Sockel der dänischen Insel Falster ragt knapp unter der Meeresoberfläche kilometerweit in die Ostsee hinein (Gedser-Riff). Aber auch der Sockel des Darß setzt sich als Untiefe weit in die See fort, so dass eine Rinne von nur wenigen hundert Metern Breite übrigbleibt, durch die größere Schiffe noch hindurchpassen. Allerdings müssen die Schiffsführer an der schmalsten Stelle der Rinne auch noch einen Kurswechsel um ca. 90 Grad bewältigen, und das bei einem sehr hohen Verkehrsaufkommen. (Informationen aus wikipedia.de)
Ein Stückchen weiter nördlich erreichen wir eine Stelle, an der eine eiserne Treppe die Klippe hinabführt. Keineswegs sollte man es sich entgehen lassen, hier mal runter zum Strand zu gehen. Vögel haben Nester in die Sandklippen gebaut, ein reges Versorgungstreiben ist zu beobachten. Stumme Zeitzeugen aus Beton deuten an, dass hier die Klippen vor nicht allzu langer Zeit weiter in die See hineingeragt haben. Spätestens jetzt ist klar, warum der Fotoapparat mit muss.
Es geht weiter auf der Klippe Richtung Norden und damit Richtung Ahrenshoop. Wir wenden uns von der Klippe ab und steuern auf die Ortsmitte zu, die von der Landstraße durchzogen wird. Hier endet Teil 1 des zweiteligen Tracks. Es bietet sich an, irgendwo eine Pause mit Verpflegung zu machen, damit der GPS-Operator den zweiten Teil der Rundfahrt aktivieren kann.
Die Rückfahrt führt neben der Landstraße aus Ahrenshoop hinaus und wechselt dann wieder an die Steilküste, die uns diesmal bis kurz vor Wustrow begleitet. In Wustrow müssen wir mal eben auf die normale Autostraße, um wieder zum Parkplatz am Hafen zu gelangen.
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