Streckenorte:
Eisenbahnknotenpunkt Werbig nördlich der Kreisstadt Seelow - Derfflinger Eiche - Gusow - Platkow - Letschin - Wollup - Sophienthal - Sydowwiese - Bleyen - Küstrin-Kietz - Oderbrücke - Kostrzyn - Verwaltungshaus Nationalpark "Warthemündung" - Neu Amerika (Zabczyn) - Gorzyca - Owczary - Oderdeich - Slubice - Frankfurt (Oder)
Das Oderbruch ist eine weite flache Landschaft, in der oft ein strammer Wind weht. Ich hatte das Glück, das heute Rückenwind meine Tour unterstützte. Andere Radler kamen mir entgegen und kämpften mit ihren bepackten Rädern auf dem Oder-Neisse-Radweg von Süden nach Norden mit diesem starken Gegenwind. Meine Empfehlung nur so nebenbei: die Oder-Neisse-Tour von Norden nach Süden beradeln!
Bemerkenswerte Orte:
Derfflinger Eiche zwischen Werbig und Gusow: Als Georg Freiherr von Derfflinger (1606-1695) die Eiche an der Werbiger Grenze gepflanzt hatte, nahm er aus der ersten Gusower Schulklasse 13 Knaben, führte sie an die Eiche, legte jeden über sein Knie und versetzte ihm 13 derbe Schläge. Dabei sagte er: „Nun werdet ihr behalten, wo die Grenze steht. Verrückt sie nie wieder!“
Gusow: Ein sehenswertes Schloss findet der interessierte Tourist in Gusow (Museum, Restaurant, Hotel). Ein Berliner Architekten-Ehepaar hat nach der Wende 1992 das Schloss erworben und bisher viel investiert. In den unteren Räumen des Schlosses befindet sich das erste Zinnfigurenmuseum der Länder Brandenburg und Berlin. Viele Dioramen, ein jedes ein kleines Meisterwerk, und zahlreiche Originalexponate geben Einblicke in die wechselvolle brandenburg-preußische und deutsche Geschichte, vom Beginn der Besiedlung bis zur politischen Wende 1989. Natürlich hat der bekannteste Gusower, Generalfeldmarschall Georg Freiherr von Derfflinger, der Schöpfer der brandenburgischen Armee, einen besonderen Platz in dieser anerkannten und interessanten Ausstellung. Die Liebhaber Fontanes kommen selbstverständlich auch auf ihre Kosten, denn sein erster Roman "Vor dem Sturm" spielt zu Teilen im Schloss Gusow, und in seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" erhalten Schloss, Park sowie seine früheren Besitzer ein eigenes Kapitel. Der von ihm beschriebene "Tanzende Faun" kann heute wieder im Museum betrachtet werden.
Letschin: Vor dem Gasthaus "Zum Alten Fritz" steht das Denkmal für Friedrich II ("Alter Fritz"). 1906 wurde das Denkmal aufgestellt. 1990 wurde das Denkmal ein zweites Mal feierlich eingeweiht (Ein mutiger Letschiner hatte das metallene Denkmal in der Zeit der preussenfeindlichen DDR-Jahre versteckt und so vor dem Einschmelzen bewahrt). Zur 100jährigen Geschichte des Denkmals wurde 2005 eine Broschüre erarbeitet. Weitere interessante Geschichten erfährt der fragende Tourist im Gasthof "Zum Alten Fritz". Dort gibt es auch Einblicke in das "Preußenzimmer".
Küstrin-Kietz: Durch den Bau der neuen Umgehungsstraße wurde der ursprünglich kurze Weg zur Oderbrücke um eine Schleife verlängert.
Kostrzyn (Küstrin): Der Basar lockt täglich viele deutsche Touristen an zum Konsumieren. Gastronomische Angebote bieten dem Radler einen Anlass für eine Tourpause.
Verwaltung Nationalpark: Das Gebäude und der Aussichtsturm können fast täglich besichtigt werden. Von oben sieht der interessierte Beobachter einen großen Teil des Nationalparks "Warthemündung".
Neu Amerika: Das Gehöft trägt wie viele andere kleine Orte in der Wartemündung diesen ungewöhnlichen Namen (z.B.: Jamaika = Jamno, Ceylon = Czaplin, Hampshire = Budzigniew etc.pp.). Im 19. Jahrhundert sind von hier viele Bewohner ausgewandert. Daran erinnern solche Namen. Über einen Betonplattenweg durchquert der Radler eine fruchtbare Ebene.
Gorzyca: Dieser Ort gibt einer Großgemeinde seinen Namen. In der Gemeinde ist die touristische Steinroute (www.gps-tour.info/de/touren/detail.36031.html) für Radler, Wanderer und Autotouristen ein Anlass zum Hinfahren.
Owczary: Das in Polen einmalige Wiesenmuseum liegt direkt an der Verbindungsstraße Nr. 31 Kostrzyn-Slubice. Am Parkplatz dahinter lädt eine kleine Gaststätte (Bar) den müden Radfahrer ein, sich einen schwarzen Tee oder Kaffee kochen zu lassen oder einen Snack zu probieren.
Oderdeich: Auf der polnischen Oderseite wurde der Deichweg weitestgehend ohne Asphalt gebaut. Ein fester sandiger Weg macht ein Befahren aber relativ gut möglich. Kurz vor Slubice gibt es auf dem Deich dann einen Betonpflasterweg.
Frankfurt (Oder): Am Rathaus endet der GPS-Track. Rundum warten mehrere gastronomische Betriebe auf Kundschaft (Bäcker, "Türke", "Chinese", "Italiener", "Inder", Ratskeller etc.).
Schloss Gusow: www.schloss-gusow.de
Gemeinde Letschin: www.letschin.de
Küstrin: www.cuestrin.de/
Landschaftspark Warthemündung: www.eko.org.pl/lkp/ujwarty/ger_index_ujwarty.html
Frankfurt: www.frankfurt-oder-tourist.de
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Mit der Eisenbahn ab Frankfurt (Oder) bzw. ab Berlin-Lichenberg bis zum Track-Startort, dem Eisenbahnknotenpunkt Werbig (nördlich von Seelow). Die wichtigsten Informationen (z.B. Abfahrtzeiten) findet man u.a. im Internet = www.odeg.info bzw. www.bahn.de
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