Das Fazit vorweg: Der Berliner Mauerradweg ist zzt. nicht zu empfehlen. Die Gegensätze von Innenstadt und Natur sind sehr reizvoll. Aber als negativ überwiegen die zum Teil falsche (!), fehlende Beschilderung, kilometerweite schlechte Fahrbahn (Querfugen im 4-m-Abstand) und das Problem „Griebnitzsee“ (s.u.). Die Strecke ist für Rennräder und Citybikes ungeeignet. Ein gesunder Rücken und ein stabiles (!) Trekkingbike sollten Vorraussetzung sein.
Start und Ziel meiner Tour ist in Rudow/Altglienicke am Teltowkanal, gegen den Uhrzeigersinn gefahren. Am Teltowkanal führt der neu gebaute Radweg zum Britzer Kanal. Danach vorbei am Treptower Park (Abstecher lohnenswert) zum ersten Problempunkt der Tour: Rechts in die Elsenstr. und da nach ca. 100 Metern rechts in einen Garten: da ist die Rampe hinauf auf den Görlitzer Bahnweg. Weiter geht’s in Kreuzberg durch den Görlitzer Park (http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6rlitzer_Park): Hier befand sich bis in die 1960er Jahre noch der Görlitzer Bahnhof, jetzt ein Park. Gegenüber vom Cafe Edelweiss ist der umstrittene Pamukkale-Brunnen.
Ich nähere mich dem Zentrum der Metropole. Über die sehenswerte Oberbaumbrücke geht es auf die östliche Spreeseite. Hier befindet sich die ersten Mauerreste auf meiner Tour. Am Ostbahnhof führt die Strecke zum Bethaniendamm und Michaelkirche. Der Bethaniendamm war früher der Verbindungskanal zwischen Spree und Landwehrkanal, heute ein tieferliegender Park.
Nun bin ich im Zentrum. „Checkpoint Charlie“, Potsdamer Platz, Brandenburger Tor und Reichstag, das volle Programm. An der Niederkirchner Str. („Gropiusbau“) wieder Mauerreste. Hier im Innenstadtbereich erfahre ich die beste Wegweisung: Der Verlauf der Berliner Mauer ist durch Pflastersteine markiert, an Kreuzungen viel besser zu „lesen“ als Schilder. Weil ich Berlin gut kenne, fahre ich hier im Eiltempo durch, obwohl es hier sehr viele Sehenswürdigkeiten gibt.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Gedenkstätte an der Bernauer Str.
Der Weg wird wieder grüner. Im Osten Pankow, im Westen Lübars. Ab hier wird der Weg deutlich schlechter. Ursprünglich hatte ich in Mitte wegen der vielen Kreuzungen mit niedrigem Tempo gerechnet und hier oben mit flottem Durchkommen, aber der schlechte Weg hat das Durchschnittstempo auf ca. 10 km/h gedrückt! Hinter Frohnau wird’s richtig grün, leider auch schlecht zu fahren. Durch die Stolper Heide erreiche ich die Havel. Ab hier beginnt der landschaftlich schönste Teil, immer mal wieder am Wasser, unterbrochen durch Staaken/Spandau. Diese schöne Strecke zieht sich über Kladow, Wannsee (Fähre!) bis zum Teltowkanal im Südwesten der Tour. Ein Kleinod ist die Gegend um die Glienicker Brücke. Leider findet sich hier auch das endgültige KO der Tour (s. WP „Griebnitzsee…“). Die Beschilderung des Mauerradwegs leitet den Radler am schönen Südufer des Griebnitzsee entlang. Die Tour endet abrupt an einem Zaun: „Privatgrundstück“! Hintergrund ist der Grundstücksstreit zwischen einigen wenigen Eigentümern und der Stadt Potsdam. Wen es interessiert: http://www.griebnitzseeufer.de/. Darüber kann man urteilen wie man will. Aber völlig daneben ist die Beschilderung: Unter dem irreleitenden Mauerradwegsymbol gibt’s ein zusätzliches Schild, Kleingedrucktes: „Der Uferweg am Griebnitzweg ist zzt. nicht durchgängig offen“. Eine Ersatzbeschilderung fehlt völlig, ein Armutszeugnis für die Verantwortlichen. Auf der Strecke fehlen an vielen Stellen Schilder. Hier wäre es doch einfach genial, das Mauerwegsymbol zu entfernen. Aber so werden die Touris bewusst in diese Sackgasse geschickt. Spekuliert man vielleicht mit dem Frust der Touris gegenüber den Wegsperrern?
Den Südteil der Tour finde ich nach den gemachten Enttäuschungen dann unattraktiv. Landschaftlich nicht schön, Fahrbahn s.o., Beschilderung teilweise ganz schlecht. Zum Ende der Tour drohen mir meine GPS-Akkus ihren Geist aufzugeben. Zum Glück halten Sie durch. Mit meinem Stadtplan hätte ich meine Not gehabt. Das GPS war mein bester Freund der Tour! Das darf ich nicht vergessen: Übernachtungsmöglichkeiten und Versorgung sind natürlich hervorragend, da bieten Berlin und Umgebung sehr viel und schönes.
Zum Ende meines Berichtes kann ich wieder nach oben verweisen: Zu Beginn hatte ich schon mein Fazit abgegeben. Diese Tour würde ich so nicht wieder fahren. Einzelne Abschnitte sind ok, aber der Gesamteindruck war ärgerlich.
(Gefahren am 22./23./24.07.2009)
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Berlin, Altglienicke, Ecke Wegedornstraße / Semmelweisstraße
Ich bin mit dem Rad aus Zeuthen gekommen. Deshalb kann ich hier keine ÖPNV-Empehlung geben. Aber der Rundkurs bietet genug Möglichkeiten, z.B Ostbahnhof oder Staaken im Westen.
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