Um 6 Uhr dröhnte mein Handy-Wecker begleitet von gellenden Piepstönen. Ich schaltete die Lärmquelle schnell aus, stand leise auf, putzte die Zähne und packte den Rest des Tagesrucksackes, den ich am Abend zuvor schon vorbereitet hatte. Meine Familie wollte den Tag am Haus verbringen, und ich wollte in die Sibillinischen Berge. Nach 1½ Stunden Fahrt stellte ich unseren VW-Bus in Foce auf knapp 1000m Höhe ab und machte mich zu Fuß auf den Weg weitere 1000 Höhenmeter hinauf zum Lago di Pilato, einem mystischen See, in dem die Leiche von Pontius Pilatus versenkt worden sein soll. Es war 7.40 Uhr. Anfänglich wanderte ich noch recht bequem auf einer Schotterstraße. Nach 1½ km folgte ein steiler Aufstieg (Le Svolte) gut 200 Höhenmeter bergauf. Es war kalt an diesem Morgen, und es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich warm gelaufen hatte. Vom oberen Ende von Le Svolte führte der Weg auf gut sichtbarem und markiertem Pfad (weiß-rot) weiter. Die Quelle, Fonte Matta, habe ich nicht gefunden, diese ist im Sommer meist trocken. Weiter ging es im Valle del Lago di Pilato hinauf zwischen dem Monte Vettore und dem Pizzo del Diavolo zum See. Grandioses Schauspiel – Geröll, Schneefelder, eine Schlange auf die ich beinahe getreten wäre, und schließlich zwei kleine Seen, die je nach Wasserstand zu einem werden, dem Lago di Pilato. Der Lago di Pilato war über die Jahrhunderte als ein mystischer und unheimlicher Ort bekannt. Im 12. Jahrhundert ging man davon aus, dass der Teufel hier wohnte und den Sterblichen Rede und Antwort stand. Viele pilgerten hier hinauf bis die katholische Kirche den Zugang versperrte und sogar Mauern errichten ließ. Ich aber war an diesem Tag ganz allein. Kein Mensch war am See als ich ihn gegen 10 Uhr morgens erreichte. Wie gesagt – Grandioses Schauspiel, mit dem Teufel habe ich aber nicht gesprochen! Der Abstieg erfolgte auf gleichem Weg zurück. Hier kamen mir jetzt die ersten Wanderer entgegen. Etwa die Hälfte hatte die „kleine Wanderung“ wohl als Familienausflug geplant. Einige fragten mich keuchend im Aufstieg des Le Svolte, wie weit es noch sei. „Ca. 100 schwierige Höhenmeter“ sagte ich „und dann nocheinmal 600 Höhenmeter bis zum See“. Ich hatte so meine Zweifel, dass sie den See jemals zu Gesicht bekommen würden.
Unten abgekommen, fuhr ich von Foce aus wieder zurück in unser Feriendomizil. Meine Tochter lag im Sonnenstuhl auf der Terrasse, mein Sohn auf dem Sofa und schaute „Fluch der Karibik – Teil 1“. Meine Frau kam gerade von einer Fahrradtour zurück. Bis auf die Fahrradtour hatte ich wohl nichts verpasst. Ich lud die Fotos meiner Bergtour auf den Laptop und zeigte sie meiner Familie. Der einheitliche Kommentar war: „Schön“! Wie weit doch Welten auseinander liegen können! Na egal – auf jeden Fall ist auf meiner Festplatte wieder eine Erinnerung dauerhaft gespeichert, nämlich die an den Lago di Pilato.
Unten abgekommen, fuhr ich von Foce aus wieder zurück in unser Feriendomizil. Meine Tochter lag im Sonnenstuhl auf der Terrasse, mein Sohn auf dem Sofa und schaute „Fluch der Karibik – Teil 1“. Meine Frau kam gerade von einer Fahrradtour zurück. Bis auf die Fahrradtour hatte ich wohl nichts verpasst. Ich lud die Fotos meiner Bergtour auf den Laptop und zeigte sie meiner Familie. Der einheitliche Kommentar war: „Schön“! Wie weit doch Welten auseinander liegen können! Na egal – auf jeden Fall ist auf meiner Festplatte wieder eine Erinnerung dauerhaft gespeichert, nämlich die an den Lago di Pilato.
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Minimální výška 954 m
Maximální výška 2026 m
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Fermo ist eine malerische Stadt südlich von Ancona. Hier fährt man nach Westen in hügeliger Landschaft bis in die Sibillinischen Berge nach Foce. In Foce befindet sich am Ortausgang ein kleiner Parkplatz, auf der rechten Seite auch eine Zeltmöglichkeit, allerdings ohne sanitäre Anlagen.
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