Dörnberg – herrliche Fernsicht vom Berg der Orchideen
Das Naturschutzgebiet am Dörnberg in Nordhessen wird von vielen Naturfreunden wegen seiner reizvollen Landschaft, der Weite des Raumes und seiner bemerkenswerten Pflanzen- und Tierwelt geschätzt. Die auf den Kalk-Magerrasengebieten des Dörnbergs über Jahrhunderte betriebene Hutung mit Schafen, Ziegen, Rindern und Schweinen konservierte diese historische Nutzlandschaft. Es gedeihen hier auf trockenen Böden zwischen alten „Wacholdersäulen“ speziell angepasste Pflanzen, insbesondere seltene Orchideen und Enziane und auf den bunten Wiesen tummeln sich viele Insekten und farbenprächtige Falter.
Vom Parkplatz am Dörnberg gehen wir auf dem Alpenpfad am Hang des kleinen Dörnbergs entlang. Nach etwa 1,5 km biegen wir nach rechts ab auf den Jägerpfad und folgen ihm bis zum Blumenstein. Auf diesem markanten Basaltfelsen, der auch Wichtelkirche genannt wird, lag eine mittelalterliche Burg. Wie es zu der Bezeichnung Wichtelkirche kam, erzählt eine Sage, die man auf einer Schautafel unterhalb des Felsens nachlesen kann.
Vom Blumenstein führt der Weg hinauf zum dreieckigen Plateau des Hohen Dörnbergs (579 m). Dieses Plateau ist von Ringwällen und Gräben umgeben, die an einigen Stellen durch Tore unterbrochen sind; die Hänge der ebenen Fläche fallen steil ab. Man vermutet hier eine Burganlage aus dem 6.-1. Jahrhundert v. Chr.. Der Ausblick von hier ist überwältigend; bei guter Sicht reicht der Blick bis zum Brocken im Harz, zum Rothaar- und Eggegebirge.
Der Abstieg erfolgt auf einem schmalen Pfad auf der bewaldeten Südseite. In einem weiten Bogen gelangen wir an den Waldrand, besuchen rechts am Weg zwei alte Stieleichen und erreichen kurz darauf die Schutzhütte am Hohlestein. Der Hohlestein ist ein von einem Steinwall umgebener Basaltfelsen, auf dem – so wird vermutet – wie auf dem Blumenstein eine mittelalterliche Burg stand. Rätselhaft ist die große quadratische Vertiefung in der Mitte der Felskuppe, die nicht natürlichen Ursprungs ist, sondern von Menschenhand in den Felsen geschlagen wurde. Vorsicht, nur geübte Kletterer sollten den Aufstieg auf den Hohlestein wagen.
Wir gehen den Weg ein kleines Stück zurück, durchqueren ein Waldstück und erklimmen dann den linker Hand auftauchenden Helfenstein. Der Helfenstein ist eine durch Erosion entstandene Felsformation, bestehend aus mehreren, teilweise besteigbaren Basaltblöcken und –schloten. Wälle und Gräben an der Westseite sowie Scherbenfunde lassen auch hier auf eine mittelalterliche Burg schließen. Auch vom Helfenstein hat man einen wunderbaren Blick auf die angrenzenden Täler – und besonders auf den Flugbetrieb des direkt unterhalb, auf der thermikreichen Hochebene zwischen Hohem – und Kleinen Dörnberg gelegenen Segelflugplatzes.
Vom Helfenstein führt uns der Weg am Fliegerlager und am Dörnberghaus (Einkehrmöglichkeit) vorbei zurück zu unserem Ausgangspunkt.
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Die Anreise erfolgt mit dem PKW von Kassel über die A44 Abfahrt Zierenberg. Über Ehlen fährt man nach Zierenberg, dann die L3214 Richtung Ehrsten und nimmt den ersten Abzweig hinter dem Ortsschild nach rechts. Alternativ kann man mit der Regiotram RT4 bis Zierenberg fahren und zum Ausgangspunkt der Wanderung laufen (ca. 3,5 km).
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