Die Tour rollt nur auf verkehrsarmen Straßen, auf Feld- und Waldwegen. Im Triebischtal geht es aber auch auf richtigen Pfaden mit Schiebestellen entlang. Lediglich in Mohorn muss auf 300 Metern die Bundesstraße B173 genutzt werden. Das ist jedoch völlig unproblematisch. Notfalls gibt es einen schmalen Fußweg.
Touristen sollten dennoch beachten, dass Sachsen keine Skandinavier oder Rheinländer sind. Sie fahren oft recht ruppig. Dies betrifft auch die Sächsinnen. Sie bleiben nicht selten viel zu lange auf dem Gas und fahren vorwärts nicht besser als rückwärts. Das tun sie halt nur viel schneller. Man sollte also auch auf kleinsten Straßen Augen und Ohren stets offen halten!!
Startpunkt ist das Tintenfässl, eine Triangulationssäule in einer Baumgruppe am oberen Forstweg in Freiberg. Zunächst geht es hinab in die Stadt, über den Obermarkt, vorbei am Schloß Freudenstein, am Dom, am Untermarkt wieder hinauf gen Tuttendorfer Weg vorbei an der Reichen Zeche und an Herders Ruh. Dann folgen wir dem Radweg nach Halsbrücke. Hier wimmelt es nur so von historisch wertvollen Zeugen des Bergbaus wie das 7. und 8. Lichtloch des Rothschönberger Stolln`s und vieles mehr. Deshalb haben wir es nicht so eilig und schlagen ein paar Haken ehe wir an der Halsbrücker Esse vorbei nach Krumhennersdorf radeln. Am ersten Rastplatz unter einer alten Eiche habe ich das imposante Bauwerk gleich noch einmal von hinten abgeknipst (Bild) und zum Beweis, dass die Moderne hier schon längst Einzug gehalten hat bevor die ersten Atommeiler vom Netz gingen, sind die Windräder vom mir obendrein verabreicht worden (Bild). Es geht nun gemächlich hinab ins Tal der Bobritzsch
Unten ist die Wünschmann-Mühle. Hier beginnt die Grabentour von Krumhennersdorf nach Reinsberg. Diese hat ihren Namen vom anno 1844/46 angelegten Grabensystem. Die Bergleute brauchten das Wasser als sogenanntes Aufschlagwasser.
Ab der Mühle geht es steil hinaus an ein paar Einsiedlern vorbei, deren Bleiben sich Wolfsgrün nennen und weiter über einen Sattel nach Dittmannsdorf. Hier queren wir die ehemalige Wilsdruff - Nossen Kleinbahnstrecke, welche wir zum Teil schon in einer anderen gps-Tour befahren haben und auf welche wir an anderer Stelle viel später noch einmal treffen.
Wir verlassen wieder das Tal und schwenken oben auf einen LPG-Plattenweg ein. Wen das nervt, der könnte geradeaus radeln und in Neukirchen links durchs Dorf wieder auf unsern Track stoßen. Wir nehmen lieber die holprige Naturroute vorbei am Fasanenteich und erhaschen noch einen kleinen Sattel ehe es endlich hinab gen Triebisch geht. Wir lassen heute mal das Mundloch des Rothschönberger Stolln`s rechts, genau wie das Alte Kalkbergwerk Miltitz links liegen und radeln immer gemächlich bergab. Irgendwann muss man ins Tal der Kleinen Triebisch wechseln. Vielleicht ist später als wir es taten besser. Wir hatten so noch eine kleine sportliche Herausforderung mehr aber vor allem einen phantastischen Fernblick übers Meißner Hochland.
Der Abstieg ins Tal der Kleinen Triebisch zur Helm-Mühle wurde aber etwas ruppig. Dann haben wir noch etwas Kleinbahnfeeling bis zur Peisker-Mühle genossen ehe wir uns durchs Tal auf den Rückweg machten. Die Strecke ist fast ein Mountainbike –Trail, nur dass eh nicht schnell gefahren werden kann wegen des vielen Verkehrs. Dies trifft erst recht auf das echte Triebischtal zu, dass wir nach dem überqueren eines Sattels erreichten. Es wird über Feldwege, Wiesen, Waldwege und Pfade gefahren bzw. auch mal geschoben, wenn´s eng wird oder staut. Wunderschöne Feuchtgebiete sind hier ab und an zu überwinden. ;-)
Wir hatten außerdem regen Gegenverkehr durch die Nachzügler des 100km-Duathlon – ein Happening der besonderen Art.
Es wird unter anderem an der Triebischtalbaude, der Krillemühle und an der Dietrichmühle vorbei geradelt ehe wir wieder auf einem sehr schönen Bahndamm landen. Den sollte man nicht zu früh verlassen, sonst kommt man auf die B173 mit sehr unangenehmen Passagen zwischen engen Leitplanken.
Im Tharandter Wald geht es zwar viel bergan. Es gibt aber genügend viele schöne Rastplätze (Bild) und die von uns befahrenen Wege sind zurzeit auch in einem hervorragenden Zustand. Deshalb machen wir noch einen Schwenk über das mystische Warnsdorf bzw. die Reste davon (Warnsdorfer Quelle).
In Naundorf treffen wir auf unsere gps-Tour vom Weidegut Colmnitz. Wer will, der kann hier ein letztes Mal auf einem Stückchen Bahndammfeeling auf der Strecke Klingenberg – Oberdittmannsdorf schnuppern. Wir müssen aber eh noch aus dem Bobritzschtal heraus (Bild) und auch noch das Muldental gen Freiberg verlassen.
Vorbei am Abraham-Schacht nehmen wir den neuen Radweg gen Reichen Zeche und treffen auf unseren alten Track.
Nun tauchen wir endlich wieder in den Trubel der Altstadt und könnten dort noch ein bisschen rumkurven. Nach Kultur (Dom, Schloß Freudenstein, terra mineralia …) wird niemandem mehr zumute sein!? ;-)
Für Leute, die noch kein GPS-Gerät besitzen, empfehlen wir die Kompass Karte 1031 (Dresden – Meißen – Tharandter Wald).
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Aus der Altstadt Freiberg fährt man gen Süden den Forstweg hinauf. Bahnreisende sollten vom Bahnhof in Richtung Westen fahren und dann links in die Beuststraße abbiegen. Die dritte Querstraße geht es dann wiederum links den Forstweg hinauf. Autofahrer finden auf dem oberen Forstweg drei große Parkplätze vor. Die Stellplätze des obersten Parkplatzes sind jedoch für größere Autos etwas knapp geraten. Camper können direkt von ihrem Platz am Waldbad in den Track einsteigen.
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