Pilgerweg Loccum – Volkenroda im Mai 2012
Man(n) muss kein Pilger im ‚kirchlichen Sinne‘ sein, um die Schönheit dieser Weges erfassen zu können! Aber was hilft, ist der Glaube – auch an sich selbst – diese ca. 300km mit dem Bike an drei Tagen (und trotzdem noch Spaß dabei zu haben) bewältigen zu können.
Wir Vier, das sind Siggi (der Solling-Fighter), Hermi (der Deister-Iltis), Heiko und ich (Rolle) starteten nun endlich am Mittwochmorgen vor Himmelfahrt unsere Pilger-Tour. Von Rehburg aus fuhren wir zum offiziellen Startpunkt, zum Kloster Loccum. Waren es auch nicht wirklich viele Kilometer bis dorthin, so ließen aber bereits diese wenigen Kilometer es erahnen, was es bedeuten wird, eine solche Strecke mit einen bis zum Rand vollgepackten Rucksack zu bewältigen.
Leider war es uns auf Grund des Wetters nicht vergönnt, das Equipment zu optimieren, um wenigstens auf die Regensachen verzichten zu können. Gebraucht hätten wir sie natürlich nicht … da wir immer kurz vor den Regenschauern einen Unterstand gefunden hatten…aber weiß man das vorher?
Vielleicht aber zunächst ein paar Worte zur Planung der Tour.
Auf Grund der drei Tage, die wir für die Bewältigung einer solchen Strecke als realistisch ansahen und mit der Überzeugung am ersten Tag die meiste Energie abrufen zu können, planten wir am ersten Tag ca. 120 km, am zweiten Tag mit ca. 105 km und am dritten Tag ‚nur‘ noch ca. 80km. In Summe etwas mehr, als die Strecke des Hauptweges, aber gerade um Hameln herum Stand die Aussicht und nicht der Weg entlang der Weser im Vordergrund! Landschaftlich mit Sicherheit die richtige Entscheidung, aber konditionell definitiv eine Herausforderung !!!Und ließen uns die Kräfte auch mal im Stich, bauten wir uns hiermit wieder auf:
...aber landschaftlich 'nen Traum :-)
Gerade am ersten Tag, hat uns die Nebenstrecke doch recht viel Zeit genommen, sodass wir ein wenig abweichend der geplanten Route –nicht mehr über den Vogler- unser erstes Übernachtungsziel im Mammutpark in Stadtoldendorf (www.fpmammut.de) anfuhren. Dort angekommen, mussten wir uns jedoch zunächst der Reinigung unserer Bikes widmen, um zumindest den gröbsten Schlamm von den Rädern zu entfernen.
Nach einem netten und kleinen, aber ausreichenden Frühstück, ging es am nächsten Morgen –bei doch recht frischen Temperaturen um die 6-8 Grad Celsius – mit neuen Tatendrang ans geplante zweite Teilstück. Zum Teil doch schon ein wenig vom Vortag gezeichnet, sahen wir dennoch den noch vor uns liegenden Kilometern mit ‚Begeisterung‘ entgegen. Wie ich schon sagte: …landschaftlich …‘nen Traum :-)
Leider begab es sich so gegen die Mittagsstunde, dass sich Siggi –unser Sollingfighter- dem Gefühl nicht erwehren konnte, dass unser gefahrener Schnitt, es uns nicht ermöglichen wird, an dem Tag noch vor dem frühen Abendstunden oder womöglich im Dunkeln unser gesetztes Ziel in Friedland zu erreichen. Fazit: Heiko, Hermi und ich hielten an der geplanten Strecke des Pilgerwegs fest und Siggi entschloss sich noch eine Trainingseinheit entlang der Weser und durch den Solling in Richtung Heimat nach Hause zurück zu biken .Schade, aber akzeptiert!
Waren wir jetzt nur noch zu Dritt unterwegs, verloren wir jedoch das Ziel nicht aus den Augen. Und für heute hieß das Ziel Friedland, genauer gesagt das Landhaus Biewald in Friedland (http://www.biewald-friedland.de), nur ca. 50m abseits des Pilgerfades. Bereits kurz nach 17:00 Uhr kamen wir dort an und genossen auf der Terrasse sitzend nicht nur die wundervolle Spätnachmittagsonne und das wunderbare Gefühl auf einen Stuhl Platz nehmen zu dürfen, sondern auch unser erstes kühles ‚Getränk‘ (…ich glaube es war ein Weizen...).
Diese wirklich erholsame Atmosphäre konnten wir leider nur bis zum nächsten Morgen genießen. Auch hier ging es gleich – nach einen hervorragenden – Frühstück wieder auf die Bikes…auf zum letzten Teilstück. Nur noch die wenigen (80) Kilometer und wir haben es geschafft. Auch an diesem Tag, wie schon die beiden Tage zuvor, erfreuten wir uns wie so häufig an dem ‚landschaftlichen Traum‘ :-)
Da waren wir nun. Es war ca. 16:30 Uhr am Freitag den 18.Mai 2012 und wir hatten es geschafft. Nach knapp 330 km, nur zwei ‘Plattfüßen‘, 100gr verbrauchter Gesäßcreme, vieler schöner Eindrücke, einer Menge Fotos von all den Kirchen, Klöstern und der Landschaft.
Wir können es immer nur wiederholen: Landschaftlich … ‘nen Traum :-))
Viele Grüße und hoffentlich viel Spaß beim Nachradeln
Rolle
PS: bei Bedarf kann ich gerne die ursprüngliche/geplante Route zumailen !
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