Der Kammspitz 2.139m, nördlich von Gröbming, ist die höchste Erhebung des Kammergebirges zwischen Grimming und dem Dachsteinmassiv. Wegen dem steilen Gipfelaufbau ist die Tour auf den letzten ca. 100 Metern nur für geübte Bergwanderer empfehlenswert, die schwindelfrei sind und über etwas Kletterkönnen verfügen. Diese Bergtour ist für Kinder nicht geeignet und da der Aufstieg von Gröbming aus auf der Sonnenseite liegt, sollte man im Sommer schon frühzeitig mit dem Aufstieg beginnen, wenn man die Hitze nicht so sehr mag.
Du kannst diese Bergtour entweder in Gröbming (765m), oder einen Kilometer weiter oben kurz nach dem Gasthof Sonnhof auf einer Höhe von 862m beginnen (siehe Google Map). Dort gibt es für ein paar Autos auch eine Parkmöglichkeit. Auf dem Wanderweg Nr.677 wandern wir zuerst durch den dichten Wald hinauf bis zur Weggabelung beim Säbelboden. Die ersten 2,1km des Direktanstiegs haben eine durchschnittliche Steigung von 31%. Es folgt ein ca. 200m langes flaches Stück. Knapp über der Baumgrenze genießen wir die ersten sehr guten Aussichtspunkte auf den Stoderzinken, die Niederen Tauern und in das Ennstal. Der Wanderweg führt uns nun durch steinigeres, latschenbewachsenes Gelände. Nach dem Marterl und dem Queren der kleinen Schotterrinne geht es auf dem sehr schön angelegten Wanderweg hinauf zum Sattel auf 1.890m zwischen Kammspitz und Winterstein 1.915m.
Zum nahegelegenen Winterstein gibt es keinen Wanderweg. Die letzten 500m der Bergtour auf den Kammspitz sind zwar anstrengend, aber auch sehr aussichtsreich. Und daher lohnt es sich, wenn man im letzten Teil des Aufstiegs ein paarmal kurz anhält. Der steile und abschüssige Wanderweg mit vielen Serpentinen und den ersten Seilversicherungen sind ein Vorgeschmack auf den letzten Teil. Die letzten ca. 100 Meter zum Gipfelkreuz überwinden wir mit einer leichten, ein wenig ausgesetzten Kletterei. Das kurze, fast senkrechte Stück wurde mit Seilen und Trittstiften entschärft und ist somit für geübte Bergwanderer durchaus begehbar.
Nach der Rast am Gipfel geht es auf der Nordseite ebenfalls wieder mit einer leichten Kletterei über Stahlbügel ca. 50 Höhenmeter runter zum Wanderweg Nr.678. Wir wandern nicht zur Kammalm hinunter, sondern nehmen den Weg über den Bergrücken des Kammsteins in Richtung Nordosten zum Zirmel. Rund einen Kilometer vor der Berillenalm biegen wir nach rechts wieder in Richtung Gröbming ab. Im dichter werdenden Bergwald wandern wir hinunter zum Säbelboden und auf einem markierten Hohlweg zurück zum Ausgangspunkt.
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