Der Jenner ist ein einmalig schön gelegener Aussichtspunkt inmitten des Nationalparks Berchtesgaden. Er ist jedoch mit einer Seilbahn erschlossen. Doch „Dank“ Coronapandemie ist sie außer Betrieb, es ist also etwas ruhiger geworden um diesen Berg hoch über dem Königssee. Aber nur etwas, denn das Tourengehen boomt! Deshalb wird man auf dem üblichen Anstieg kaum alleine unterwegs sein.

Schon lange bin ich auf der Suche nach einem Alternativantieg gewesen. Heute sah ich bei der langen Querung von der Mittelstation zum Königsberggraben, wo der übliche Anstieg raufgeht, eine Spur und ich folgte ihr. Sie geht leicht ansteigend im Wald gemütlich an der Südflanke des Jenners entlang bis zu einem Unterstand. Dort ist es besser, die Ski für 10 Minuten 100 Hm am Rucksack zu befestigen und den steilen Steig zu Fuß raufzugehen. Dann geht’s mit Felle wieder, teilweise auch leicht fallend, weiter bis zu den freien Wiesen unter der Seilbahnstation. Ein Kaser lädt zur sonnigen Rast ein.

Es besteht die Möglichkeit, nach rechts zum üblichen Anstieg zu queren. Ich ging den immer steiler werdenden Hang direkt an und erreichte den üblichen Anstieg erst kurz vor dem Gipfel. Die meisten stellen ihre Ski am Aussichtspunkt ab, ich nahm sie jedoch mit über den Gipfel und den unschwierig zu gehenden Grat bis zu einer Sendestation mit und machte dort erst meine Gipfelrast.

Nun geht’s vom Sender mit Ski steil runter zur Seilbahn-Bergstation. Eine Einkehr war für mich bisher dort immer Pflicht, im Augenblick ist sie verwaist. Nun einfach weiter auf der Piste. Ich hielt mich an die präparierte Baustraße, es gibt jedoch immer wieder Abkürzungen. Am Dr. Hugo Beck Haus und an der Mittelstation vorbei, die letzten 700 m zum Hinterbrand-PP wird man wegen steinigem Weg zu Fuß gehen müssen.

Bei bedächtigem Schritt und offenen Augen, die für Fotos unverzichtbar sind, wird man ca. 2 Stunden für den Anstieg von rund 850 Hm und 6 km benötigen.

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