Es sollten 5 Tage gemütliches Radfahren im Norden von Slowenien, in der Ecke Österreich – Ungarn – Kroatien – Slowenien werden. Wir buchten diese Tage bei Marx Reisen in Fridolfing. Wir konnten allerdings nicht damit rechnen, dass nur 2 einheimische Radführer zur Verfügung standen, die die Gruppen, immerhin 2 volle Reisebusse, anführten. Ich selbst achte immer darauf, dass ich nur die Touren bei gps-tour.info einstelle, die ich weiterempfehlen kann. Diesmal soll sich jeder selbst ein Bild machen und sich vor der Buchung einer solchen Reise informieren.
Die Anfahrt mit dem Reisebus war etwas umständlich, da an verschiedenen Stellen sogar entgegen der Reiserichtung die Mitreisenden eingesammelt werden mussten. Am Murradweg gings dann mit den Rädern los, über 80 Radler auf einem Haufen. Dass da die Kommunikation schwierig ist dürfte verständlich sein. Ab Bad Radkersburg fuhren wir überwiegend auf normalen Autostraße zu unserem Hotel Ajda in Moravske Toplice. Unsere Unterkunft war in Ordnung, es gab kaum was auszusetzen, was von einer 4-Sterne Unterkunft zu erwarten ist.
Am nächsten Tag stand für uns von der ersten Gruppe (44 Radler) der nördlichste Zipfel von Kroatien auf dem Programm. Einkehr auf der orografisch rechten Seite der Mur.
Am 3. Tag starteten wir in Richtung Ungarn. Ein besonderer Punkt war die St. Nikolai-Rotunde. Die Fresken aus dem 14. Jahrhundert sind beeindruckend, Führung und Eintritt 2,50 €, die es allemal wert sind. Der Umweg über den Bukovnisko Stausee verhinderte eine zu frühe Rückkehr zum Hotel. Leider wie auch die Tage vorher ohne der Möglichkeit, die Runde nach Navi selbst zu fahren. Man weigerte sich seitens der Marx-Radführer, die Daten aufs eigenen Gerät zu übertragen, obwohl es auf Seite 172 des Reisekatalogs ausdrücklich heißt, dass man die einzelnen Tagesetappen im eigenen Tempo und auf eigene Faust zurücklegen kann!
Am 4. Tag gings Richtung Norden, am Ledavsko Stausee vorbei in den Naturpark Goricko. Dankenswerterweise hat uns ein Marx-Guide den GPS-Track für die Rückfahrt vom Schloss Goricko zur Verfügung gestellt, so konnten wir mit Hilfe eines Audioguides das Schloss und das Museum ausgiebig besichtigen. Leider hat uns unser einheimischer Guide vor den anderen Mitfahrern scharf kritisiert, weil wir uns von der Gruppe abgesetzt hatten.
Am letzten Tag fuhren beide Gruppen zunächst zu einer Fähre an der Mur, um festzustellen, dass sie außer Betrieb ist und dann weiter ins Hügelland von Jerusalem mit den Weinbergen. Abschluss dann bei einer Weinprobe.
Das alles hört sich recht gut an. Ich habe für Wiederholter alle Wege und besondere Punkte aufgezeichnet. Fährt man alles alleine, kann es evtl. sogar Spaß machen, obwohl die Gegend auf uns alles andere als berauschend wirkte. Nicht jedoch wenn man im Pulk unterwegs ist. Aufgeschlossen, sodass Überholer die Radfahrer abdrängen mussten. Es passierte schon mal, dass der Gegenverkehr dem Überholer ausweichen musste. Mit den entsprechenden Abständen hätte dies vermieden werden können. Es macht keinen Spaß, wenn längere Zeit Lkws und Busse auf Hauptstraßen einem im Nacken sitzen, die eine 200 – 300 m lange Radlerschlange unmöglich überholen können.
Ich müsste mich schämen, würde ich Mitfahrern (bin seit über 40 Jahren selbst ausgebildeter Tourenleiter) diese Reise zumuten. Auch wenn der Preis verhältnismäßig günstig war (1250 € 2 Pers. HP 4 Nächte).
Mein Navi zeichnete eine Gesamtwegstrecke von 284 km, eine Sattelzeit von 17 Stunden und gut 1800 Hm im Aufstieg auf. Der 500-W-Akku war noch lange nicht leer, viele Mitreisende mussten täglich nachladen.
Weitere Informationen unter
https://de.wikipedia.org/wiki/Moravske_TopliceTour Galerie
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