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Technische Daten

Länge67,1 km Höhenmeter1222 m Abstieg1215 m Dauer00:00 h:m Datum12.05.2009
Bewertungen Autor User Landschaft Spaßfaktor Kondition Technik

Statistik

6052 Views 1 Bewertung 251 Downloads 5.00 Durchschnitt
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Der Eggeweg ist der erste Wanderweg in Deutschland, der mit dem Gütesiegel "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" ausgezeichnet worden ist.

 Dieser Höhenweg ist älter als seine Schwesterstraßen, die Bremer Straße (Weserstraße) und der Königsweg (via regia), auch Frankfurter Weg genannt. Der Kammweg ist ca. 70 km lang und verläuft wie der Gebirgszug in nordsüdl. Richtung. Er beginnt im Norden an den Externsteinen und endet im Süden im Tal der Diemel bei der alten sächsischen Eresburg, dem heutigen Obermarsberg. Er verband Götterstätten und WalIburgen. Von den 64 gezeichneten Wanderwegen des Eggeraumes ist er ohne Zweifel der schönste. Der Wanderweg ist eine Teilstrecke des großen Wanderweges Nordsee - Bodensee - Mittelmeer (Europa-Fernwanderweg E 1). Von den ca. 70 km sind fast 30 km als Fußpfade neben dem befestigten Weg hergeführt. 23 Schutzhütten gewähren dem Wanderer bei Regen Zuflucht. Man erwandert den Eggeweg in drei oder vier Teilstrecken.

I. Teilstrecke: Externsteine - Iburg (23 km)

Die Wanderung beginnt an den Externsteinen, wo wir uns im Bereich des Teutoburger-Wald-Vereins befinden. Majestätisch ragen die gewaltigen Sandsteinfelsen aus der Landschaft heraus. Das Wasser der Wiembeke hat sie aus dem Sandsteinmassiv des Knickenhagens herausgewaschen. Die 13 Steine sind harte Reste des Egestragebirges. Sie sind ein Naturdenkmal von besonderer Schönheit und Eigenart, das spektakulärste erdgeschichtl. Monument des Teutob. Waldes (geolog. Wanderk. des Naturp., 1988). 

Die Erklärung dafür ist laut o. a. Karte: „Der bis zu 38 m hoch aufragende Osningsandstein ist das verfestigte Produkt einer ursprüngl. sandigen Küstenablagerung während der kreidezeitlichen Meeresbedeckung. Ausgelöst durch einen südwestl. gerichteten Schub an der Wende Kreide/Tertiär wurden die horizontal lagernden Schichten aufgefaltet und senkrecht gestellt. Hohe Niederschläge und tropische Temperaturen bewirkten in der Folgezeit eine hochgradige Verwitterung und Auswaschung der Gesteine, wobei die härteren Sandsteine zu Felsrippen skelettierten.“ Ihr Name wird von den einen gedeutet als Egerstein = Stein an der Egge, dafür spricht der Umstand, daß zwei Berghöhen südöstl. und südl. „Große Egge“ (357 m) und „Kleine Egge“ (331 m) genannt werden. Andere deuten den Namen nach der Elster einem Vogel, der mundartlich im Lipperland „Aexter“ genannt wird. Wieder andere leiten den Namen von Hexe ab, was Hexe als Waldfrau deutet und auf eine heilkundige Waldfrau mit seherischen Gaben (= Drude) hinweist, die an den Externsteinen gelebt haben könnte. Wie Riemenzähne wirken die fünf in einer Linie stehenden westl. Felsen, die von Eisenadern durchzogen sind. Wahrscheinlich besaßen diese merkwürdigen Felsbildungen in heidnischer Zeit eine kultische Bedeutung, wofür es aber keine Beweise gibt. Die Externsteine haben seit Jahrhunderten widerstreitende Deutungen erfahren, ohne daß bis heute eindeutige Erkenntnisse vorliegen. Eine allen Anlagen gerecht werdende Deutung geht dahin, daß es sich bei den Externsteinen um eine Nachbildung der Grabesheiligtümer von Jerusalem, um eine Ersatzwallfahrtsstätte handelt. Um 1093 erwarb das Gebiet das Benediktinerkloster Abdinghof, Paderborn, von der Besitzerin Ida, Wwe. des Imiko, zur Anlage einer Eremitage. Die Kapelle wurde 1115 von Bischof Heinr. II. von Werl geweiht. Auf seine Veranlassung wurde die Eremitage in eine Anlage umgewandelt, die eine Nachbildung der hl. Stätten in Jerusalem sein sollte, so daß ein System von drei miteinander verbundenen Grotten entstand: Christusgrab (für das in Paderborn Unterlagen vorhanden waren für eine Darstellung in der 1036 geweihten Busdorfstiftskirche), Golgathakapelle (in der Spitze des 2. Felsens) und eine von den Mönchen im untersten Felsen errichtete weitere Kapelle, die als Nachbildung der Kreuzauffindungsgrotte von Jerusalem zu deuten ist, in der die Kaiserin Helena angeblich das Kreuz Christi gefunden hat, oder als die am Fuß des Golgathafelsens gelegene Adamskapelle. 

Der rechte Teil der Kapelle gilt als ehemalige Klausnerzelle. Die Geschichte der Felsen ist älter als der Kauf sie bleibt dunkel und hütet noch immer trotz aller Forschungen ein Geheimnis. 

Bewundernswert ist das monumentale Relief der Kreuzabnahme an dem 37,5 m hohen Hauptfelsen. Es ist ein erhabenes Skulpturwerk frühchristlicher Kunst aus der Zeit um 1130 und steht zeitlich am Anfang der deutschen Großplastik. Es stellt die Abnahme Christi vom Kreuz dar. Das in den Stein gehauene Relief ist 5 m hoch und 3,75 m breit. Die beinahe lebensgroßen Figuren sind unter den Witterungseinflüssen erheblich beschädigt; es blieb aber die eindrucksvolle Größe der Darstellung. Von Kunsthistorikern, auch von Goethe, der von Pyrmont aus hier weilte, wird die ganze Anordnung des Bildes und die Gewandung bewundert. Meisterhaft sind der Ideengehalt und die Komposition. Über dem Gekreuzigten erkennen wir Gott Vater, der die Seele seines Sohnes in den Armen trägt; oben auf der Seite sieht man die Sonne in Gestalt eines Jünglings und den Mond in Gestalt einer Jungfrau. Zur Seite stehen Maria, Johannes und Josef von Arimathäa. Unten gewahrt das Auge Adam und Eva von der Schlange umstrickt. Nikodemus, einer der letzten Getreuen, steht auf einem sesselartigen Gebilde, dessen Bein und Lehne symmetrisch sind. In seiner aufgerichteten Stellung gleicht es einem umgebogenen stilisierten Baum, in dem mancher die viel umstrittene Irminsul sieht, das von Karl dem Großen zerstörte Heiligtum der Sachsen, das sich aber nicht dort befunden hat. Wenige Schritte nach links ist der Eingang zu der Kreuzkapelle, durch die man zur Kreuzauffindungsgrotte gelangt. Das halbfertige Standbild unter dem Eingang soll den hl. Petrus darstellen. Steigt man von dem dritten zum zweiten Felsen, so gelangt man in einen Gottesdienstraum, „Sacellum“ genannt, mit den Resten eines Altares (frühere Höhenkapelle). 

An dem größten Felsen sehen wir eine Nachbildung des Heiligen Grabes, das aus einem unten am Stauteich vorspringenden Felsen ausgehauen ist. 

Darüber befindet sich eine in Stein gehauene Wölbung in der Form eines Kreuzes. An dieser Stätte gedachte man der Grablegung Christi. Die Kerben mögen die Reste von Klammern sein, mit denen ein Kreuz befestigt war. 

Mit Beginn der Reformation verloren die Externsteine ihre religiöse Bedeutung, und Graf Hermann Adolf zur Lippe ließ an den Externsteinen ein festungsartiges Jagdschloß errichten. 

Eine Radierung von Rudolphi (1670/72) läßt den Festungscharakter der Externsteine erkennen, durch die die Fernstraße Paderborn - Hameln, die damals direkt an den Steinen vorbeiführte, von den lippischen Grafen kontrolliert wurde. 

Die obere, früher umbaute Plattform des unteren Steins läßt deutlich Bauspuren des 16. und 17. Jh. erkennen. 1813 wurde die uralte Wegtrasse aus dem Tal der Wimbeke verlegt, und die spätere Reichsstraße 1 führte bis in die 40er Jahre des 20. Jh. durch das Tor zwischen den Felsen 3 und 4 (vgl. Fr. Hohenschwert, Externst. b. Horn, Führer zu archäol. Stätten in Dldn’ Bd. 11, 1985, S. 220 ff.) . 

Das ganze Gebiet steht unter Natur- und Denkmalschutz. 

Das weiße Wegkreuz, unser Eggekammzeichen, lädt uns nun zur Wanderung ein. Ein prächtiger Eichenhain nimmt uns auf. Der Weg führt an der Nordostseite des Knickenhagens entlang; auf halber Höhe des Hanges liegt der Lönsstein. 

(Als Variante zum Eggeweg bietet sich der Hermannsweg (H) an, auf dem wir den engen Felsdurchgang beim Kassenhäuschen durchschreiten und 50 m hinter den Steinen links steil emporsteigen. Teilweise durch Heidegebiet gelangen wir am Lönsstein vorbei ebenfalls hinunter zur B 1.) 

Der Eggeweg unterquert bald beim „Waldschlößchen“ mit die Bundesstraße 1 und verläuft zunächst gemeinsam mit der lippischen Wanderstrecke über den Hermannsweg, und geht an der Südwestseite des Knieberges entlang. Nach etwa einstündiger Wanderung steigen wir hinab ins Silberbachtal, wo der Teutoburger Wald und das Eggegebirge ineinander übergehen. Heute verläuft der Eggeweg durch dieses Waldtal bachaufwärts. Dieses Tal ist wohl das schönste des Eggelandes. Seit Jahrhunderten klapperte hier eine Wassermühle. „Die Silbermühle“, eine wundersame Geschichte von Karl Rose, erzählt, wie Silberbach und Silbermühle zu ihren Namen kamen: 

„Unendlicher Reichtum kam über einen Müllern dessen Tochter der Nöck im Mühlenteich zur Frau bekommen hatten wofür dann die Mühle alles Korn in Silber verwandelte. Das ganze Land Lippe schwamm im Reichtum. Legte alle Arbeiten beiseite und feierte nur noch. Bald aber fehlten Brot und jede Ware und alles Glück. Erst mit der Rückgabe allen Silbers an den Nöck im Teich und der Wiederaufnahme der Arbeit kehrte der Wohlstand wieder zurück. Nöck und Müller verschwanden. Aus der Mühle wurde das Gasthaus Silbermühle“.

Längst steht die Mahlmühle still, wenn auch das Wasserrad noch läuft; sie ist heute zu einem modernen Restaurant umgebaut und lädt den Wanderer zur Rast ein. 

Von der Silbermühle wandern wir zunächst rechts des Silberbaches auf zunächst breitem Weg in das enger werdende Kerbtal und klettern schließlich auf schmalem Pfad über zahllose Baumwurzeln hinweg und erreichen nach etwa 2 km die Tiefe Einschnitte des Baches in die Untere-Kreide-Sandsteinformationen zeigen eine wilde landschaftliche Schönheit und fesseln uns durch die beinahe urwüchsige Vegetation. Der Silberbach hat den ganzen Sandsteinbergzug bis auf den Keupergrund durchnagt. Vom Hang drohen abgestürzte Felsblöcke. Die Felswände des Tales türmen sich steil aufwärts. 

An den Bergflanken zu beiden Seiten lassen sich - von der Waldvegetation weitgehend überwuchert - alte Steinbrüche erkennen, in denen seit dem 16n Jh. der Osningsandstein als Baustein gebrochen wurde bzw. zu Futtertrögen, Wühl- und Schleifsteinen verarbeitet wurde. Polternd stürzen sich die Wasser des Silberbaches über geschliffene Steinblöcke im Bachbett. Sie bilden weiße Schaumkronen, die beim Sonnenstrahleinfall wie helles Silber aufleuchten. Vielleicht rührt auch daher der Name des Tales. Viele leiten den Namen vom Schürfen nach Silber ab. Das Namensgeheimnis hütet der Bach. Er ist eitel; der Name Kattenbeke, den er im Oberlauf führte, ist ihm zuwenig, deshalb tauschte er ihn mit dem wohlklingenden Namen „Silberbach“. Bald ist die nördl. Bergkuppe mit ihrer markanten kahlen Bergwölbung, dem gering bewaldeten Lippischen Velmerstot (441 m), erreicht (Schutzhütte). Er ist von der Zwillingskuppe, dem Preußischen Velmerstot (468 m), durch einen flachen Sattel getrennt. 

Er ist der „getreue Eckart“ des Eggegebirges. Zerklüftete Neokomfelsen des Lippischen Velmerstot starren bizarr über den Heidekopf empor. In einem Stein eingehauene Weg- und Richtungsweiser zeigen Städte und Entfernung in einer umfassenden Rundsicht an. Bei klarem Wetter erblicken wir im NW den kuppigen sich nach NW in der Ferne verlierenden Teutoburger Wald mit dem Hermannsdenkmal, rechts von diesem Detmold und Heidenoldendorf mit seinem schlanken Kirchturm, fast genau in nördl. Richtung näher vor uns Horn, rechts dahinter Bad Meinberg (der Blick nach Norden ist z. Zt. am Velmerstot durch Wald behindert). Nach Osten bietet sich eine schöne Aussicht auf das Lippische Bergland. Da sehen wir den Schwalenberger Wald mit der auf einem Bergsporn thronenden Schwalenburg und in enger Talschlucht den Luftkurort Schwalenberg. Klar zeigt sich das Wörth, das schönste lippische Wandergebiet. Rechts davon ragt das Köterbergmassiv empor, der „westfälisch-lippische Brocken”. Rechts dahinter winkt der breite Solling mit seiner dunklen ansteigenden Rückenwölbung. Im Südosten erheben sich im blauen Dunst der Kegel des Desenberges und dahinter verschwommen die hessischen Vulkanhügel. Breit vor uns liegt das Steinheimer Becken mit dem Stoppelberg. Wir überschauen das nördl. Senkungsfeld und den harten Rahmen der Brakeler Muschelkalkschwelle. Scheu lugen nahe hinter einer Bergkuppe aus dem grünen Landschaftsbild der neugotische Turm der Kirche von Sandebeck am Mühlenbach hervor und der Uhlenberg mit nördlichstem Vorkommen des Basaltgesteins in Deutschland. 

Nach Süden schweift der Blick am Eggekamm entlang; an klaren Tagen reicht die Sicht bis in das Hess. Bergland hinein. Halblinks vor uns im Talgrund grüßen die Häuser des Luftkurorts Leopoldstal herauf. Ein kalter Wind streift über diese nackte, heidelbeerbewachsene Höhe. Wir sehen die Stärke des Westwindes an den zerzausten Wetterfichten und den nach Osten sich neigenden Krüppelkiefern. Die wenigen angepflanzten Fichten ducken sich; sie kennen den nassen und eisigen Wind auf dieser windgewohnten Heidesteppe der Kammhöhe (Niederschlag 1154 mm). 

Der Name Velmerstot setzt sich zusammen aus Velmer und Stot. Urk. hieß im 11. Jahrh. der in dem westl. Längstal gelegene Ort Druheim, später Droheim, und gehörte zum Kloster Hardehausen. Die Felder zu „Drohme“ „Feld to Drome“, bzw. „Veld to Drome“ werden urk. mehrfach bezeugt. Der Name ging im Mittelalter auf die Siedlung Feldrom Veldrom als Ortsbezeichnung über. Der vorgelagerte Eggeberg war der Feldrom-stot (Stot = Steilabhang). Velmerstot = der Veldromer Stoß. Aus dieser Zusammenziehung Veldroms - stot entstand die Bezeichnung Velmerstot. 

K. Mehring spricht von der Velmerstot und deutet den Wortteil „stot“ anders; er schließt sich jenen an, die meinen, daß „stot“ sich von „Stute“ ableite, was bedeuten würde, daß der Berg in früheren Zeiten den Pferden der lippischen Grafen als Weide gedient hat (vgl. K. Mehring, Der Hermannsweg - Kammweg des Teutob. Waldes, Bielefeld 1989, 4. Aufl. S. 200). 

Unser Wanderweg verläuft einige 100 m weiter in südl. Richtung zu dem Sattel des Bergmassivs und führt von hier links einbiegend zu dem hart unter der Klippenfront liegenden Steinbruch „Silberort“, wo der aufmerksame Betrachter rostbraune Eisenanreicherungen im klüftigen Osning Sandstein erkennen wird. Im 19. Jh. und bis zum II. Weltkrieg wurde der Sandstein u. a. für den Bau des Berliner Reichstagsgebäudes und für die Brücken der Reichsautobahn gebrochen. 

Inwieweit nach dem Rückbau der ehem. Militäranlagen und der Rekultivierung der Bergkuppe ein Zuweg zum höchsten Punkt der Egge (468 m ü. NN) angelegt wird und wann die ehem. Militärstraße rückgebaut und die Landschaft dort rekultiviert wird, konnte zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht in Erfahrung gebracht werden. Der Eggeweg verläuft 

An der linken Böschung dieses Kammwegs befindet sich seit 1964 ein Steinmal, das vorher am Feldromer Berg (448 m) gestanden hat. Es trägt ursprünglich einen nur schwach aus dem Gestein heraus gehauenen Christuskörper, dessen Züge fast ganz verwittert sind. Die vermoste Inschrift, von Pater Beda entziffert, lautet: ,,0, du geduldiger Herr Jesu Christ, der du am Kreuz gestorben bist, erbarme dich unser - John Fromme und Franz Hase, Joh. Meyer und Joh. Berg. A.D. 1826". Die Ursache zu dieser Kreuzaufstellung war der Umbau des Abdinghofes in Paderborn zu einer Kavalleriekaserne. Die vier Männer aus Feldrom erbaten in der argen Notzeit den Auftrag, die Steinkrippen für die Pferde zu liefern. Er wurde ihnen zuteil, und aus Dankbarkeit errichteten sie, der Steinmetzkunst unkundig, dieses Kreuz. 

Aus dem Talgrund zur Rechten grüßt zum Kamm herauf Feldrom bzw. Veldrom. Hinter dieser Siedlung ragen in westl. Richtung rechts der Hohlstein (Hohlsteinhöhle, ca. 150 m lange Klufthöhle) und links der Bielstein als Abschluß der Paderborner Hochfläche empor. Im Bielstein befinden sich zwei weitere bekannte Höhlen, das Lukenloch (ein senkrecht in den Fels hinabführender Schacht, eine Erdfallhöhle) und die größere Bielsteinhöhle, die am nördl. Ende einer langen Talkluft, die wie eine gewaltige Naturbastion wirkt, ca. 42 m als Klufthöhle im Fels verläuft. 

Auf diesem Teil des Eggekammes fallen besonders auf der Westseite erhebliche Baumschäden auf die erst ab 1981 in stärkerem Maße sichtbar geworden sind und ihre Ursache in der Umweltverschmutzung haben. 

Hinter dem Feldromer Berg steht auf der linken Seite des Kammweges der Bedastein. Dr. Beda Kleinschmidt, „der Eggepater“, geb. 1867 in Brakel, 1932 in Paderborn, ein anerkannter Kunsthistoriker und Volkskundler, fand diesen Bildstock am Berg abhang zertrümmert vor. Der EGV hat ihn 1936 neu aufgestellt. Er trägt alle Kennzeichen barocker Kunst. In einer Nische befand sich ehemals eine Hubertusstatue. Ursprünglich stand er an dem Wege, den die Bewohner Kempens über die Egge nach Sandebeck gingen. Er besteht aus drei Teilen: dem Sockel, dem blockartigen Mittelstück mit einer tiefen Nische und dem runden Oberteil mit der Widmung. Die Inschrift in einem Kreis am Mittelstück mag heißen: „Gelobt sei Jesus Christus. Preist und helft ihn loben in Ewigkeit. Anno 1772“. 

Der Sockel trägt eine dreizeilige Inschrift, die gänzlich verwittert ist. Die letzten Worte heißen: „... meinen Gott“. Ein Bronzerelief in der Nische zeigt den Pater Beda. Der EGV hat es 1948 anbringen lassen, um den Heimatfreund zu ehren, der jahrzehntelang durch die Egge zog und in Feldrom den Gottesdienst versah. 

Das Gut Kempen im westl. Längstal liegt in dem Durchbruchstor der Durbeke. Hier steigen die Wirbelwinde gern empor, eine Folge der Luftstauungen im Durbeketal, daher die häufigen Windbrüche. 

Westl. vom Bedastein liegt jenseits des Tales der Mönkeberg („Berg der Mönche“), 424 m. Hier befand sich ab 1937 die Funksendezentrale 276, die dem Funkverkehr Boden-Bord der Fliegerhorste Detmold, Gütersloh, Paderborn, Lippstadt und Lippspringe diente. Während des Krieges wurden im Deutschen Reich Luftlagewarndienstsender betrieben; der für den Westen zuständige Sender  „Primadonna“ wurde 1943 auf dem Mönkeberg eingerichtet. Seine Warndienstsendungen waren für Luftschutzstellen bestimmt, wurden aber auch von der Bevölkerung mittels behelfsmäßig hergestellter Planquadratkarten verfolgt. Die Umgebung von Paderborn lag in den Planquadraten Ida-Siegfried und Konrad Siegfried (H. W Wichert, Die Warte, Nr. 45, 1985, S. 31 f.) . 

Die am Wegrand stehenden Schnatsteine zeigten die Grenze zwischen den lippischen und preußischen Staatsforsten an. (Rose = lippische, Adler = preußische Grenzmarkierung). Das Kreuz weist auf den einstigen fürstbischöflichen Besitz vor der Säkularisation hin. Einer dieser vierkantigen, oben gewölbten Grenzsteine trägt auf der Ostseite die lippische Rose mit der Bezeichnung ,,1736 Holt-Snat, N 3", auf der Westseite das Wappen des alten Hochstifts Paderborn. Das Wappen mit dem Bild einer Leiter an einigen Schnatsteinen weiter südl. weist auf den Waldeigentümer hin, den Grafen v. Oeynhausen, Reelsen. 

In dem Steingeröll an den Gebirgshängen finden wir nicht selten den Siebenschläfer, in den Fichtenwäldern ist der Kreuzschnabel zu Hause. Aus der Flora sind besonders vertreten Erika, Kronsbeere, Siebenstern, Adler- und Rippenfarn. Am Wegrand und auf den Blößen wachsen Heidelbeersträucher und die dünnen Halme der Drahtschmiele,- die dem Rotwild zur Äsung dienen. 

Der Kamm des Gebirges bleibt weiterhin noch schmal. Der Eggeweg verläuft über den Kamm etwa 50 m von dem östl. Steilabfall entfernt. 

Zu einer kurzen Rast lädt links die Waldschneise ein, durch die die Grevenhagener Hochspannungsleitung führt. Anmutig ist das vor uns liegende Landschaftsbild, der Einblick in die waldumkränzte Talniederung. Zur Rechten winken Langeland und Erpentrup im schönen Emmertal. Im Talgrund liegt am Fischbach das idyllische Walddorf Gre-venhagen. Hinter dem Hinerk (Hünengräber) liegt versteckt Merlsheim hervor mit seinem Renaissanceschloß; im Hintergrund sieht man die freundliche Heckenlandschaft von Nieheim und das Becken von Steinheim. Unser Wanderweg von hier bis zum Rehberg war ehemals von knorrigen Eichenstümpfen als Hudeiechen umsäumt, weshalb dieser Teil bis zur Jahrhundertwende „Eykweg“ genannt wurde. Zu kurzem Verweilen fordert uns das Schwarze Kreuz (Schutzhütte) auf. Es steht unter einer Baumgruppe mit rundem Steintisch und Bänken. An dieser Stelle schneidet der Weg Grevenhagen - Altenbeken den Eggeweg. Er wurde der „Hildesheimer Weg“ genannt. Vor dem Bau der Eisenbahn ging alljährlich am Mittwoch vor Mariä Heimsuchung eine Pilgergruppe aus Hildesheim auf der Wallfahrt nach Werl diesen Pfad,.und acht Tage später erfolgte auf demselben Wege die Rückkehr. Nach der Sage wurde hier ein Köhler von einer Marodeurgruppe im Dreißigjährigen Kriege ausgeplündert, auf Holzscheite in Kreuzform aufgespießt und in einen rauchenden Meiler gestellt, wo der Arme anderntags als „Schwarzes Kreuz“ verkohlt gefunden wurde. Seit dieser Untat heißt das Waldrevier das „Schwarze Kreuz“. Anstelle eines verfallenen Kreuzes setzte der EGV 1922 nach Plänen des verstorbenen Paderborner Kaufmanns Gustav Ullner das jetzige gußeiserne Kreuz, das daher Ullner-Kreuz genannt wird. 

Nach einer anderen Lesart aus dem vorigen Jahrhundert berichtet ein lippischer Oberförster. Ein fürstbischöflicher Gesandter brachte einen Eilbrief nach Hildesheim. In der Nacht verirrte er sich auf der Kammhöhe. In seiner Not legte er das Gelübde ab, an dieser Stelle ein Kreuz zu errichten, falls er einen Ausweg aus dieser Waldwildnis fände. Nach glücklicher Heimkehr hat dieser Eilbote dann das gelobte Holzkreuz gesetzt, das späterhin morsch wurde und ein schwarzes Aussehen erhielt. Es gab dem Ort und dem umschließenden Waldrevier den Namen „Schwarzes Kreuz“. 
Folgen wir links dem Grevenhagener Wege, so stoßen wir auf den „Schwarzen Pfuhl“, das „dunkle Auge des Eggegebirges“, und den in der Nähe gelegenen Stollensiek. Der Weg rechts führt durch abwechslungsreichen Baumbestand nach Altenbeken. 

Der Eggeweg, auf dem wir aber bleiben, bringt uns bald an den Gipfel des Rehberges. Die Kuppe, 427 m, gewährt nach Osten eine weite Sicht über den Kreis Höxter, über den bergbewaldeten Nethegau, zum Köterberg, Solling, Ith und Hils, die nur bei gutem Wetter sichtbar sind. Im Westen schaut das Auge weit über das türmereiche Paderborn hinaus in die Münstersche Bucht. Im Süden erkennt man bei klarem Wetter verschwommen die Höhe des Habichtswaldes bei Kassel und im Norden die Parallelzüge des Teutoburger Waldes. 

Zur Zeit ist die Kuppe des Rehbergs völlig zugewachsen und gestattet keine Fernsicht. Wir haben bald den Sattel des Rehberges erreicht, unter dem in einem Tunnel die Eisenbahn nach und von Altenbeken rollt und wo unser Kammweg die Rehbergstraße kreuzt. Der Tunnel wurde 1861-64 angelegt als Verbindung der Westf.-Hessischen Eisenbahn und der Braunschweiger Bahn; die Gesamtkosten beliefen sich auf 788872 Taler. Er durchsticht die Sohle des Berges in ostwestl. Richtung und ist 1640 m lang. Der Gebirgssattel liegt 100 m über der Sohle des Tunnels.Im Jahr 1985 mußte die Bundesbahn fast 5 Millionen Mark für die Sicherung der Tunnelröhre ausgeben, da die in den früheren Jahrhunderten am Rehberg in den Eggekamm getriebenen Bergwerksstollen Regenwasser sammeln und in die Tunnelröhre ableiten, wodurch zwischen dem 120 Jahre alten Mauerwerk der Röhre und dem Fels Hohlräume von bis zu 1,5 m entstanden waren. 

(40 Jahre nach Inbetriebnahme des Tunnels war am 23. 7. 1905 ein Einsturz des Gewölbes erfolgt. Etwa 460 m vom Ostportal wurde das Gewölbe auf einer Länge von 20 m eingedrückt und füllte mit den nachrutschenden Gesteinsmassen das Tunnelprofil. Der Fahrbetrieb konnte erst nach 12monatiger Unterbrechung im Juli 1906 wieder aufgenommen werden.) 

Kurz vor der Überquerung der Paßstraße Langeland-Altenbeken liegt eine Schutzhütte. An der Böschung der Straßenkreuzung steht das Antoniuskreuz. Ein aus Altenbeken stammender Tischler J. Thöne hat es 1860 erstmalig errichtet aus Dankbarkeit, weil er hier seine verirrte Ehefrau erschöpft des Nachts anläßlich einer Antoniuswallfahrt nach Himmighausen wiederfand. Das alte Kreuz wurde 1896 und zuletzt 1952 von der obigen Familie erneuert mit der überlieferten Inschrift. 

Am Ostabhang des Rehberges, dem Habichtsberg, entspringt die Emmer, am Südabhang des nach Osten abfallenden Bergmassivs hat die Aa ihre Quelle. Auf der Kuppe war von 1833-49 eine Station des optischen Telegrafen zwischen Berlin und Koblenz. Die nächste westl. Station war auf dem Brocksberg bei Buke, die östl. auf der Finnstätte bei Pömbsen. Die Telegraphenlinie zwischen Berlin und Koblenz war ca. 700 km lang und umfaßte 61 Stationen; die Rehbergstation trug die Nummer 33. Ein Telegramm benötigte für die gesamte Strecke 17-20 Minuten. 
Die den Bergsattel überquerende Landstraße L 755 führt östl.des Rehberges über einen leichten Höhenrücken, der die Wasserscheide zwischen Emmer und Nethe bildet. Abwechslungsreich ist nach der Straßenüberquerung der Eggeweg über den Trötenberg, wie überhaupt unsere Wanderstrecke zu den schönsten im westfälischen Raum gehört. Er ist oft von dem „Mystiker“ Peter Hille begangen worden; er nannte ihn den Cheruskerpfad. Der viel begangene Weg nahm hier früher den Charakter eines Naturpfades an. Am östl. Abhang des Trötenberges zeigen sich viele Pingen (kl. Bodenvertiefungen durch bergmännische Schürfarbeiten). Der Braun-Eisenstein kam hier in 4 m Mächtigkeit vor. Das Eisen wurde für die Altenbekener Eisenhütte abgebaut. Narben auf Narben zeigen sich rechts und links des Weges. Der Wald deckt Dolinen und Schürfstellen zu. 

Bald ist eine Wegkreuzung erreicht. Hier steht ein Steintisch mit mehreren Eggesandsteinbänken, beschattet von einer mächtigen Birkengruppe. Der Stein hält das Andenken an den Eggefreund und Erforscher der bergbaulichen Erzgewinnung Altenbekens, Rektor Franz Scholand, fest (14.10.1937) und heißt allgemein der Scholandstein. Das Erinnerungsmal wurde am 14. 7. 1940 vom EGV an der Stelle errichtet, wo der alte Eisensteinweg den Heerweg schneidet. Prächtig ist je nach Bewuchs der Blick über die Hochfläche von Paderborn, das Beketal und den Altenbekener Viadukt. 

Leicht bergauf geht es zunächst, dann wieder etwas bergab, bis rechts der Weg über die Hüttenheide abbiegt. Bald ist der Fuß des „Dübelsnackens“ (437 m ü. NN) erreicht, wo sich wahrscheinlich eine heidn. Kultstätte befand, die dann zur Zt. der Christianisierung zum „Teufelsort“ wurde, zum „Dübelsnacken“. 

An seinem Osthang liegt 405 m ü. NN der Sachsenborn. Etwa 200 m vor den Knochenwiesen befindet er sich in einem Dolinenfeld nur 80 m entfernt an der rechten Seite des Eggeweges, von drei uralten wuchtigen Buchen umstanden, während zwei weitere vor Jahren gefällt werden mußten, deren vermoste, vermodernde Stämme am Boden liegen. 

Der eigentliche Sachsenborn ist heute eine Wassergewinnungsanlage und umbaut, nur einige Meter unterhalb liegt ein kleiner Tümpel mit glasklarem Wasser, das den Vögeln als Tränke dient. 
Der Name Sachsenborn tritt erstmalig urk. 1802 auf, er ist sicherlich viel älter. Zahlreiche Funde von Tonscherben und Trinkgefäßen beweisen, daß der Born eine beliebte Raststelle gewesen ist. Die ältesten Scherbenfunde sind mittelalterlich; zum Teil sind es schön gemusterte Gefäße, die mit dem Rollenstempel verziert sind. 

Östl. vom Sachsenbom liegen die „Ziegenstallsgründe“ (wohl aus Ziegentalgrund entstanden) mit der Hirschhöhle, deren Eingang aber weitgehend mit Humus und Laub verfüllt ist. 

Der Born beliefert das nahe Gut Knochen, das wohl wegen seines steinigen Bodens (Unterer Muschelkalk) so genannt wird, mit Wasser (am Weg Schutzhütte der Altenbekener EGV-Abteilung). Nach einer Urkunde des Stadtarchivs von Driburg bestand das Gut Knochen schon im Jahre 1180. Der alte Hof, früher ein Jagdsitz des Fürstbischofs, wurde 1502 erneuert. In der Nähe aufgefundene Feuersteine deuten auf eine vorgeschichtl. Vergangenheit des Platzes hin. Der Name Knochen ist nach Meinung von Neuheuser (Altenbeken) wahrscheinlich keltischen Ursprungs, da „cnoc“ = Berg und „fe-cnoc“ = Gehege am Berg, Pferch, Hürde für Vieh bedeutete. 

In dem benachbarten Waldbezirk gewahrt das kundige Auge alte Köhlerstellen, die an der Schwarzfärbung des Bodens zu erkennen sind. Die Köhlerei wurde hier bis 1912 betrieben. In der Nähe wurde noch im vorigen Jahrhundert ein Stollen angelegt zur Gewinnung von Eisenerz; Spuren sind noch sichtbar. 

Bis hierher wurde der Eggekamm vom Kreidesandstein, dem Neokom und Gault, gebildet, vom Knochen aus schiebt sich der Muschelkalk aus der östl. Talsohle fast bis zur Höhe. Der Sandstein beschränkt sich auf den westl. Abhang. Laubwaldungen lösen die Fichtenbestände ab. Die Flora zeigt jetzt ein anderes Bild. Vereinzelt finden wir den Kolbenbärlapp und den Seidelbast, seltener Märzenbecher, Ilex, Blauen Eisenhut und Frauenschuh. 

Die vielen bombentrichterartigen Erdfälle zu beiden Seiten des Eggeweges sind Höhleneinstürze, verursacht durch Kalk oder Gipsauslaugung. 

Wir gehen am Waldrand oberhalb vom ehem. Gut Knochen vorbei, der eine gute Fernsicht über das Brakeler Muschelkalkbecken gewährt. Bei klarem Wetter erblickt man in der Ferne den pyramidenförmigen Köterberg mit dem Fernsehturm (1970); der Köterberg ist mit 497 m die höchste Erhebung in Ostwestf.-Lippe. 

Auf der Höhe des Weges Gut Knochen-Clementinum steht eine Kugel-Buche, die letzte einer ehemaligen Heckenbuchenreihe. 

Etwa 500 m nach Verlassen der Knochenhütte macht unser Wanderweg einen Links-, dann einen Rechtsknick. 

Der Eggeweg verläuft weiter durch schattigen Buchenwald und schneidet bald den reizvollen Heine-Wanderweg, der von Bad Driburg durch den Katzohl und durch den Driburger-Grund nach Altenbeken führt. Nahe an dem Schnittpunkt, etwa 100 m in Richtung Altenbeken entfernt, steht ein Holzkreuz, das Heinekreuz, am Südrand des „Armensülleholtes“. 

Das Waldrevier auf der rechten Seite ist die Bürgerheide. Über ihren Rücken verläuft die alte Driburger Schnatgrenze. Die Schnatsteine tragen die Jahreszahl 1712. Am Hang der heute aufgeforsteten Heide fand man mehrere Steinwerkzeuge der Jüngeren Steinzeit. Hier ist auch die Preiselbeere vertreten. 

Nach etwa einer Viertelstunde überquert der jetzt befestigte Weg die B 64, einen Abzweig des alten Hellweges. Der Gasthof „Eggekrug“ gewährt uns verdiente Rast. Von hier (etwa 150 m in Richtung Driburg) führt der Eggeweg vom Soldatenstein am Waldrand entlang, passiert die zur Linken gelegene „Driburger Pforte“ (Schutzhütte) und überquert die Fahrstraße zur Iburg. 50 m rechts vom Weg liegt am Waldrand das EGV-Wanderheim „Driburger Hütte“ der Abt. Bad Driburg, das an Samstagen und Sonntagen ab 15 Uhr den Mitgliedern des Verbandes Dt. Gebirgs- und Wandervereine Zutritt gewährt. 

Der Eggeweg führt nun parallel zur Fahrstraße zur Iburg durch Fichtenwald zum Parkplatz an der „Schönen Aussicht“. 

Wir besuchen nun am Ende der 1. Teilstreckenwanderung die auf einem Bergvorsprung gelegene Iburg (Abstecher!) und stehen bald vor den Außenwallen der alten Volksburg. Die steile SO-Seite weist keine Befestigung auf. Der W-Wall zieht von SO quer über den Bergrücken, biegt in die N-Richtung ein und läuft zur NO-Ecke der Burg. Er ist aus steiniger Erde aufgeschüttet; in seiner Front steckt eine Trockenmauer; in die Wallkrone ist eine gemörtelte Bruchsteinmauer von 1,15 m Breite eingelassen. Im W und NW liegt, durch einen breiten Graben getrennt, ein zweiter Stein-Erdwall, dem wieder ein Graben vorgelagert ist. Am steileren N-Hang laufen beide aus. Der mauerbekrönte innere Ring ist hier weitgehend von den Schutthalden, die aus dem Halsgraben der mittelalterlichen Burg stammen, überschüttet. Im W-Wall lag ein gemauertes Tor von 3-4 m Breite und 8 m Länge. Den Durchlaß durch Vorwall und Graben bildet eine Erdbrücke. Nach den bisherigen Forschungen dürften die urspr. Befestigung, der Stein-Erdedoppelwall, sächsisch, die aufgesetzte Mörtelmauer nebst Tor karolingisch sein. Die gewaltigen Halsgräben der mittelalterlichen Burg mit starkem Außenwal1 umschließen ein Rechteck von 180 x 50 m, das mit einer in neuerer Zeit restaurierten Ringmauer bewehrt ist. An ihrer W-Seite steht ein runder Wehrturm. Am N-Tor und am S-Rand wurden 1901 mehrperiodige Wohnbauten freigelegt. Der westl. Halsgraben durchschneidet östl. davorliegende Mauer- und Wallreste, die einer älteren, nicht mehr sächs.-karol. Bauperiode angehören.

In der Mitte des Burgterrains liegt der verschüttete und neuerdings in seinem oberen Teile renovierte Burgbrunnen. Auf der rechten Seite sind die Reste der Kellerräume der Burg größtenteils freigelegt. Die Hauptwohngebäude lagen an der Südseite. Der erhaltene Bergfried - 12 m Höhe - hatte ursprünglich im unteren Teil keinen Eingang. Er wurde mit einer Strickleiter erstiegen.Das an seiner Westseite befindliche Rundloch wurde im vorigen Jahrh. gebrochen.

An den Ruinen der romanischen Kapelle im Osten des Burggeländes ist die Apsis noch gut zu erkennen. An der Stelle des Altares erhebt sich ein im vorigen Jahrh. errichtetes Steinkreuz mit der Inschrift: „Das Kreuz besteht, die Welt sich dreht“.

Das Kreuz wurde 1984 nach mutwilliger Zerstörung erneuert. Der Name Iburg leitet sich wahrscheinlich von Eibenburg ab. K. Schoppe (Die Irminsul, Paderborn 1947) vermutet, daß die Eibenburg schon zu Zeiten des Cheruskerfürsten Armin ein Stammesheiligtum der Cherusker war, in dessen Mittelpunkt eine kultisch verehrte Eibe stand. Schoppe (und mit ihm andere Forscher!) nimmt weiter an, daß die Sachsen bei der Eroberung des Cheruskerlandes im 7. Jh. dieses uralte Heiligtum zu ihrem Nationalheiligtum umgestalteten und zu ihrem Schutz besondere Verteidigungsanlagen bauten, so daß der Bergsporn schon in germanischer Zeit militärische Bedeutung gehabt hat, wofür aber bisher ein archäologischer Nachweis noch fehlt (vgl. auch:Th. Simon, Bad Driburg, Das Werden und Wachsen der Stadt, 1966, S. 56).

In das geschichtliche Licht trat die Iburg im J. 753, als nach den Lorscher Annalen der Erzbischof Hildegarius von Köln, der den König Pippin auf dem Zug zur Weser begleitete, hier bei der Iburg am Hellweg erschlagen wurde (Es besteht aber die Möglichkeit, daß die Iburg bei Osnabrück gemeint ist). Kaiser Karl zerstörte 772 ein sächsisches Heiligtum, die Irminsul. Einige Forscher sehen die Iburg als Ort dieses Heiligtums an. Diese Ansicht ist nicht unumstritten. In den Lorscher Annalen heißt es: „Karl eroberste die Burg Aeresburg, kam bis zur Ermensul, zerstörte das Heiligtum selbst und nahm Gold und Silber, welches er dort fand, hinweg. Und es herrschte eine große Dürre, so daß Wassermangel an dem Orte herrschte, wo die Irmensul stand, und da der König dort 2-3 Tage nach der Zerstörung des Heiligtums verweilen wollte und man kein Wasser hatte, da strömte durch die göttliche Gnade, um Mittag, als das Heer ausruhte, in einem Gießbach, von dem niemand wußte, Wasser in reichlicher Fülle hervor, so daß das ganze Heer hinreichend zu trinken hatten Darauf kam er an die Wesern“ Ähnlich ist die Lesart der einhardschen Annalen. Gobelin Person, ein westfälischer Geschichtsschreiber der um 1400 im Kloster Böddeke. lebte, berichtet, daß Karl der Große im 7. Jahre seiner Regierung die Iburg zerstörte und dort in Begleitung des hl. Sturmius ein Kirchlein des hl. Petrus erbaute. Weiterhin berichtet dieser Gelehrte, daß im Jaber 799 der Papst Leo III. während seines Aufenthaltes in Paderborn den Kaiser bat, die Iburg und ihre Umgebung der Paderborner Kirche zu schenken.

Mit der ungelösten Frage nach dem Standort der Irminsul hat sich auch der Historiker Dr. P. Bonk, Bad Driburg, befaßt (vgl. Eggegebirgsbote Nr. 205, 1981). Für Bonk erscheint es fraglich, daß es nur eine Irminsul (Irmin = Kriegsgott der Sachsen) - sozusagen ein Nationalheiligtum der Sachsen - gegeben hat angesichts der Uneinigkeit der germanischen Stämme. Ausgebend davon, daß Geschlechterverbände eigene Heiligtümer besaßen, bestehe keine zwingende Notwendigkeit, nur einen einzigen Standort für die Irminsul anzunehmen, so daß Karl der Große zwar eine Irminsul mit der Iburg zerstört habe, ohne daß ihm damit der entscheidende Schlag gegen die religiöse und politische Identität der Sachsen gelungen sei, was bei der Zerstörung eines Zentralheiligtums der Fall gewesen wäre und zur Beendigung des Krieges geführt hätte. Die zerstörten sächs. Burganlagen wurden nicht wieder aufgebaut.

Nach Gründung des Stiftes Heerse wurde diesem die Obhut über die Peterskirche auf der Iburg übertragen. Im 10./11. Jahrhundert sind auf dem Berg Einsiedlerinnen anzutreffen, darunter die hl. Helmtrudis, eine ehemalige Heerser Kanonisse. Um 1134 gründete Bischof Bernhard 1. von Paderborn (1127-1160) auf der Iburg ein Benediktinerinnenkloster. Bereits 1142 verließen die Nonnen den unwirtlichen Ort und verzogen in das Kloster Gehrden, das weiterhin die Kirche zu versehen und zu unterhalten hatte. im Jaber 1189 begann Bischof Bernhard II. von Paderborn (1188-1204), eine Burg zu errichten zur Sicherung seines Territoriums und zu seinem Schutz gegen Wittekind, den Grafen von Schwalenberg und Waldeck. die Ritterburg wurde Lehen von zwei Rittergeschlechtern, der Herren von Iburg (später Driburg), deren erster Ludolfus von Dassel war (ein Verwandter der Schwalenberger), der sich 1210 Ludolf von Iburg nannte. 1223 ließ Bischof Heinrich von Brakel die Iburg erweitern durch einen zweiten Burgherrensitz, den sein Bruder Hermann erhielt (die Ritter von Brakel hatten den Burgsitz auf der Iburg bis 1383 in ihrem Besitz). 1256 wurden auch die Ritter von Heerse mit einem Burgsitz belehnt, den sie bis 1444 innehatten.
Nach D. Pöppel (Bad Driburg - seit über 700 Jahren Stadt, 1984) stellt sich die geschichtliche Entwicklung der Iburg im 12. und 13. Jahrhundert etwas anders dar. So mußten die Benediktinerinnen 1142 das Iburgkloster verlassen auf Betreiben des Paderborner Hochvogts Volkwien II. von Schwalenberg (der mit den Waldeckern verschwägert war), weil er schon damals den Iburgkopf zur Bergfestung ausbauen ließ, deren Burgherren bis 1210 die Schwalenberger waren.

Die Paderborner Bischöfe weilten oft auf der Bergfeste, bevor 1323 das benachbarte Dringenberg ihre Sommerresidenz wurde. Seit 1231 war die Iburg (vielleicht ist mit Iburg schon das spätere Driburg gemeint) Archidiakonatssitz, dem das Kloster Helmarshausen und der Nethegau mit seinen Kirchen und Kapellen Unterstand. Im 15. Jahrhundert verlor die Iburg an Bedeutung, bis sie 1444 vom Herzog Otto von Braunschweig und Northeim vollständig zerstört wurde; sie wurde nicht wieder aufgebaut.

Fr. W. Weber verlegt in seinem Versepos „Dreizehnlinden“ die heidnische Opferfeier auf die Iburg.

...“Rings der Wälder tiefes Schweigen!
Aus des Tales Nebelhülle
Hob die Iburg ihren Scheitel
In die sternenklare Stille:
Alter Hain aus dessen Wipfel.
Sonst die Irminsäule ragte.
Die zum Schmerz und Schreck der Sachsen
König Karl zu brennen wagte:
Götterstätte, jetzt umwuchert
Von Gestrüpp und wilden Ranken
Und als Wohnort dunkler Mächte
Scheu gemieden von den Franken.
Lieblich war die Nacht. Die kurze,
Vor dem Tag der Sonnenwende;
Auf der Iburg stumpfem Kegel
Flackerten die Opferbrände!
Auf der Iburg stumpfem Kegel
Hatten sich zum Balderfeste
Fromm geschart die Heidenleute,
Gaugenossen, fremde Gäste.
Unter Eichen auf dem Rasen
Stand der Opferstein, der graue,
Neben ihm mit blut’gem Messer
Eine riesenhafte Fraue:
Swanahild, die greise Drude,
Ihres Priesteramts zu walten,
Erzgegürtet; weißes Linnen
Floß um sie in reichen Falten.“...

Einer der letzten Herren der Iburg, Domherr Johann von Driburg (gestorben 1437), hat den Burgberg und die umliegenden Waldungen der Stadt vermacht.

Von der EGV-Abteilung Driburg wurden auf dem Vorplatz der alten Wehrfeste 1904 der Kaiser-Karls-Turm erbaut und 1925 die Sachsenklause (heute ein modern eingerichtetes Restaurant). Beim Bau dieser Anlage wurden Gräber entdeckt, die wahrscheinlich zum Friedhof der ehem. Petrikirche gehörten. Vom Turm, von der Klause und der Brüstung des Vorplatzes aus hat man einen prächtigen Ausblick auf den Driburger Talkessel mit seinen vorspringenden Bergspornen. Ganz im Süden am Hang des Bergkranzes liegt das ehemalige Trappistenkloster. 

Vor einer kleinen Seitenschlucht gewahrt man die Siedlung Aschenhütte, daneben das Erdwerk einer Wohnturmburg aus dem 10. oder 11. Jahrh. An den Fuß des Burgberges, früher Haushahn genannt, schmiegen sich das Schwesternkloster, das Missionshaus St. Xaver mit sehenswertem Museum, einige Schulbauten der Stadt, das Iburg-Stadion und die Jugendherberge an. Die im neugotischen Stil erbaute Pfarrkirche St. Peter u. Paul beherrscht den alten Stadtkern, unmittelbar dahinter (N) am Rand der Altstadt ist das neue Kaufhauszentrum. An dem Nordrand des Talkessels liegt die „Stellbergklinik“ der Landesversicherungsanstalt Westfalen und an der Pyrmonter Straße vor dem Reelser Tunnel das Clementinum, ehemalig Institut des II. Bildungsweges (1997 geschlossen). 

Hinter der Bahnlinie lugt aus dem Grün das gräfliche Heilbad mit seinen Gebäuden im Biedermeierstil und seinen reizvollen Parkanlage. Links davon erblicken wir die Kurheime „Caspar-Heinrich-Klinik“ und „Bundesknappschaft“ und die „Driburg Therme“. Hinter dem Rosenberg gewahren wir das stille Walddörfchen Alhausen (mit dem Weberhaus, sehenswertes Museum). Zur Rechten der Straße Driburg - Emde liegt hinter dem Steinberg die moderne Freibadanlage. der Wehrturm der Pömbsener Kirche ragt über eine Bergkuppe hinaus, dahinter liegen schöne Wald- und Bergsilhouetten. Wir sehen links (N) das lippische Bergland und das Bergmassiv des Köterberges und das lippische Mörth, nördl. von Schwalenberg. schön ist der Blick in östl. Richtung in die Aatalgasse mit den vorspringenden Bergwaldzungen. 

Im Hintergrund sind an klaren Tagen die Sollinghöhen und der Reinhardswald zu erkennen. 
Beim Bahndurchbruch leuchtet auf dem Knüll ein weißes Kreuz in die Lande, wo ein frühbronzezeitliches Grab entdeckt wurde, in dem man eine Bronzeradnadel und gereifte Armmanschette fand. Östl. des Kreuzes liegt das Saatzer Moor, ein naturgewachsenes Schwefelmoor. 

Ganz rechts erkennt man in der Ferne den spitzen Kegel des Desenberges in der Warburger Börde, dahinter die hessischen Vulkanberge und den Habichtswald. 

Als nach dem Tod Kaiser Wilhelms I. im Frühjahr 1888 der westf. Städtetag im Namen der Bewohner der Provinz Westfalen die Errichtung eines Kaiser-Wilhelm-Denkmals an einem markanten Punkt beschloß, schlug die Stadt Driburg die Iburg als Standort des Denkmals vor. 1889 lehnte der westf. Provinziallandtag den Antrag ab und entschied sich für die Porta Westfalica (vgl. W. Becker, Warte Nr. 58, 1988). 

II. Teilstrecke: Iburg-Borlinghausen (22 km)

Von der Iburg gelangt man zunächst am Burggraben entlang auf befestigtem Weg bis zum unteren Parkplatz und biegt dann 500 m weiter links ab durch hohen Buchenwald über den Grat des Bergvorsprunges zu einem Stufenabfall. Zur linken Seite gewahren wir den Steilabfall der Egge, die „Weiße Mauer“. Am Abhang liegt eine geologisch beachtenswerte, vom Hauptkamm abgerutschte Felsnadel aus Muschelkalk, der „Ziegenknüll“. An der Weißen Mauer ist die „Schöne Aussicht“. Hier befindet sich seit 1967 eine Schutzhütte der EGV-Abt. Bad Driburg. Am 30.11./1.12. 1988 kam es bei einem 24stündigen Eisregen zu einer Naturkatastrophe in Ostwestfalen-Lippe, der 140 000 Festmeter Holz zum Opfer fielen. Unterhalb der „Schönen Aussicht“ entstanden im Driburger Raum die größten Schäden; die 70-90 Jahre alten Buchenbestände wurden zu 50 % zerstört, bei den stehengebliebenen Bäumen kam es zu massiven Zweig- und Astabbrüchen, was z. Zt. noch zu erkennen ist. 

Bei der Hütte stößt man auf den Eggeweg, der in südlicher Richtung an dem Steilabfall entlang verläuft. 

Bis vor ca. 35 Jahren waren rechts des Weges eine gerodete Flur und ein bäuerliches Anwesen, das infolge schlechter Bodenqualität und großer Wildschäden von der Stadt Driburg aufgekauft und aufgeforstet wurden hinter einer Fichtenkultur lag das heute abgebrochene Forsthaus Waldhausen am Fuß der Hausheide (heute stillgelegte Driburger Sandsteinbrüche). Hinter Waldhausen, früher Viöleken genannt, lag um 1600 in den von Haxthausenschen Waldungen eine Glashütte; Schmelzofen und Mauerreste des Glaswerkes sind erkennbar. Auf dem Weg zum Klusenberg wandern wir durch artenreichen Laubwald, der überall seine Frühlingsflora entfaltet, vor allem am Abhang des Frauentalgrundes. Bärlauch bedeckt weite Flächen an beiden Seiten des Weges und verbreitet seinen starken Lauchgeruch über Wochen. (Der Knoblauchduft ist unverkennbar. Die ätherischen Öle der Pflanzen ähneln dem blutreinigenden Knoblauchsöl, daher werden die Blätter als gesundes Gewürz verwendet.) Sogar Bären (lt. ursus) sollen nach ihrem Winterschlaf die Blätter des Bärlauchs (allium ursinum) aufnehmen (bzw. aufgenommen haben). Dazwischen wachsen Aronstab, Salomonsiegel und das gelbe Scharbockskraut. Auch wenn die Bäume belaubt sind, überrascht die Vielfalt der Sommerflora mit Waldmeister,Teufelskralle, Gelber Taubnessel, Bingelkraut, Gemeiner Akelei, schmal blättriger Miere, Waldplatterbse, Bergflockenblume und dem Großen Wiesenknopf. 

Nach überwinden einer kleinen Steigung tritt der Wanderer aus dem Buchenwald heraus und genießt den schönen Ausblick nach Osten über den Nethegau bis zu den Weserbergen. Die gesamte links des Weges mit Jungfichten bewachsene Fläche war bis 1972 mit Buchen bestanden, die im November 1972 einem Orkan zum Opfer fielen. 

Rechts des Weges befindet sich ein Gedenkstein an B. Lohmann, den langjährigen, verdienstvollen Wanderwart des EGV. bald nimmt uns der Klusenberg auf. Die Bezeichnung gilt für den Osthang der Egge bis Neuenheerse. Er wurde um 1900 aufgeforstet, war vorher baumlos und ein Hudegebiet (441 m). Der Name Klusenberg kommt von Klausnern, die im 10. und 11. Jahrh. hier lebten und zum Stift Heerse gehörten. 

Heiligenruhm erwarb sich Helmtrudis, die um 900 auf der nahen Helle als Tochter eines sächsischen Edelings geboren, in Heerse erzogen wurde und als Klausnerin auf der Iburg lebte; sie starb in Heerse um 965.

Ein Born an der Iburg und eine Straße der Badestadt tragen ihren Namen.

Vor der Schutzhütte beim ehemaligen Gehöft Pennig weist eine Holztafel auf eine tiefe Doline hin, die 50 m links im Laubwald ist. 400 m weiter erregt eine weitere Tafel unsere Aufmerksamkeit und fordert uns zu einem kurzen Abstecher zur Gedenkstätte Klusweide auf, die zur Erinnerung an die fünf Deutschen errichtet wurde, die am 20. 7. 1945 im damaligen Forsthaus Klusweide von plündernden ehem. russischen Kriegsgefangenen ermordet wurden. 

Das 1878 errichtete Forsthaus Klusweide hat knapp 100 Jahre gestanden und ist nach der Aufhebung der Revierförsterei Klusweide (1972) und der Zuordnung der dazugehörigen Waldflächen zum Forstamt Paderborn 1975 abgebrochen worden. Der Prozeß der Aufforstung der Klusweide, der schon früher begonnen hatte Ist nach Abbruch des Forsthauses fortgeführt und bis auf eine nur wenige Morgen große Restfläche fast abgeschlossen. 

Um 1607 ließen der Rentmeister des Oberamtes Dringenberg, Heistermann, und der Verwalter des Stiftes Heerse, Johann Ludewig hier auf der Höhe nach Eisenerz schürfen, das 4 Fuß stark unter der flachen Neokombedeckung zutage trat. Noch 1802 wurde dem Altenbekener Hüttenbesitzer Ulrich ein Schürfschein über eine Fläche von 1 2 Std. Länge und 1/4 Std. Breite auf der Klusweide zugewiesen. Das gewonnene Eisen wurde am Hilgenbach bei der heutigen „Josefsmühle“ (Grundmühle) in dem v. Schilder errichteten Eisenhammer am „Weißen Born“ bei Bad Driburg verarbeitet (1648-1670). 

In der Nähe des Forsthauses stand früher die Katharinenklus; ihre bischöfliche Weihe erfolgte 1480 vom Paderborner Weihbischof Johannes. Schon früher, vor dieser Kapellenkonsekration, 
wurde hier urkundlich eine Klus erwähnt, die im nahen Waldbezirk, dem Klusbusch, lag. Das Bild der hl. Katharina (ein Gnadenbild) ist später nach dem Zerfall der Kapelle in die Kirche von Schwaney gekommen und hier ein Altarbild gewesen, bis es 1895 bei einem großen Dorfbrand mit der Kirche zerstört wurde. 

Ein Weg an der linken Seite wurde uns in etwa 10 Min. in den Fichten aufwärts oberhalb des Klusberges zu dem Dreigrenzenstein führen, wo die ehemaligen Kreise Paderborn, Warburg und Höxter zusammenstießen (nahe bei dem Gehöft Becker). In den dunkel gefärbten grob behauenen Dreikantstein sind die Namen der drei Kreise eingemeißelt.

Am Gedenkstein Klusweide vorbei führt ein breiter Waldweg nach Schwaney im reizvollen Ellerbachtal; der hinter dem Forsthaus Klusweide gelegene Hanstein weist viele Steinbrüche auf. Aus seinem Gestein wurde 1895 die neue Kirche in Schwaney erbaut.

Folgen wir nach diesem Hinweis auf die Seitenwege wieder dem Kammweg, der in großem Bogen westlich um den Ochsenberg ins Bodental - früher „Bonendal“ - führt. 

Eine an der rechten Wegseite stehende Schutzhütte kann als Rastplatz benutzt werden. Der Eggeweg läuft jetzt neben einer Waldstraße bis Herbram-Wald. 

Im Bodental lag im 18. Jahrh. (unter dem Bischof Wilhelm Anton v. Asseburg) von 1764-1791 ein „feines Glaswerk“, das von den Faktoren Imbsen und Göbler geleitet wurde; 1773 wurde die Hüttenanlage in einem Tumult von Schwaneyer Bürgern zerstört. Die Bürger Schwaneys sahen sich durch die Hüttenanlage in Ihren Rechten und Privilegien ihrer Hude, Trift und Tränke behindert. 

Die Revolution dieserhalb im Bodental hatte für die Schwaneyer böse Folgen. 
Nördlich des durch das Bodental führenden alten Hellwegs sind noch heute auf der Rodung „Hüttenwiese“ Spuren von einstiger Glaserzeugung erkennbar. Der durch den Talgrund verlaufende Hellweg wurde auch Landdrostenweg ( I ) genannt. Die an der linken Wegseite früher gelegene Rodung mit einem Einzelbauerngehöft ist aufgeforstet. Das Gestein aus den vielen Steinbrüchen beiderseits des Weges wurde zur Aufschüttung des Bahndamms Neuenheerse-Buke verwandt. 

Der Eggeweg schneidet bald die Landstraße L 828 Neuenheerse-Schwaney. Wir überqueren die neue Dammstraße, gehen rechts von der neu ausgebauten Straße auf einem Fußweg in Richtung Herbram-Wald das wir in ca. 20 Minuten erreichen. Die Bahnlinie überquert hier die Egge in einem Gebirgssattel. Die Einweihung der Eisenbahn erfolgte am 21.7.1853. Etwa 5 Min. von der Eisenbahnbrücke entfernt, an der Straße nach Neuenheerse, liegt der Königsplatz. Er erinnert an die feierliche Bahneröffnung durch König Friedrich-Wilhelm IV. von Preußen. In seinem Gefolge war der Prinz Wilhelm, der spätere Kaiser Wilhelm I., nebst vielen hohen Würdenträgern. 

Für Fracht und Post spielte der Bahnhof fast 100 Jahre eine bedeutende wirtschaftliche Rolle. 
Die an der Bahnlinie liegenden Sandsteinbrüche geben einen vorzüglichen Baustein ab für Fensterbänke, Türfassungen u. a. m. 

Das dem ehem. Bahnhof (inzwischen abgerissen) gegenüber liegende Gelände, die Wifo, war ein militärisches Treibstofflager. Zum Schluß des Krieges 1945 wurden die getarnten Anlagen von Bombern in Brand geworfen. Der Angriff wurde am Vormittag des 28.3.1945 in vier Wellen von 124 B-26 Bombern der USAF geflogen, bei dem 1793 Sprengbomben (zu 100 500 lb), 24 Splitterbomben zu 260 lb) und 238 Brandbomben (zu 500 lb) abgeworfen wurden (Becker: Eggegebirgsbote Nr.191, 1974). 

In diesem Gelände befindet sich unmittelbar am Wanderweg das auf Fremdenverkehr ausgerichtete Walddorf Herbram-Wald. Es verfügt über mehrere Gaststätten und Pensionen, die dem Wanderer Rast und Unterkunft bieten, ohne den Eggekamm zu verlassen. 

Der Eggeweg biegt hier links ab und führt durch Lärchenwald am Rande eines Steilabfalls („Teufelsküche“) entlang über den Klippenweg auf den alten Eggeweg. Die ca.1 m hohen Schnatsteine tragen auf der einen Seite das Kreuz, auf der anderen ein H, Zeichen der Grenzlinie zwischen Paderborn und Stift Heerse. Auf der Rückseite ist die Zahl 1772 eingetragen, das Jahr des letzten Schnatganges zur Klarstellung der Grenzen. 

Überall bietet sich unserem Auge ein schöner Fernblick in das Nethetal. Am Fuß des Hanges liegt das Gut Wertheim auf der alten Wüstung Röhren, das dem Baron v. Zitzewitz gehört. Im Hintergrund an der Nethetalstraße befand sich Selle, eine mittelalterliche Wüstung. In diesem Bereich wird die neue Eisenbahnlinie Dortmund-Dresden durch einen Tunnel den Eggekamm kreuzen. 

Bald bietet sich dem Wanderer ein Ausblick vom Paderborner Berg auf das im weiten Talgrund liegende Willebadessen mit seinem ehemaligen Benediktinerinnenkloster (1149). Willebadessen liegt im östlichen Längstal der Egge, das von der Nethe ausgeräumt wurde, die bei Willebadessen das östlich gelegene Nethebergland (Muschelkalk) durchbricht. Zur Zeit der Ginsterblüte ist dieser Wanderweg besonders reizvoll. Bei Höhe 413 überschreiten wir die Landstraße Willebadessen Lichtenau. 

Das Holzkreuz am Hang der Straßenkreuzung, das „Lichtenauer Kreuz“ genannt, erinnert an ein tödliches Fuhrwagenunglück. In unmittelbarer Nähe der Kreuzung (Lichtenauer Weg und Eggeweg) steht hier auf dem Eggekamm die gewaltige Anlage des Fernmelde- und Fernsehturmes. Er ist der Nachfolger eines Stahlgitterturmes, der im Frühjahr 1995 abgebaut wurde.

Im November 1962 wurde von der Stadt Willebadessen eine 6928 qm große Waldfläche durch die Deutsche Bundespost zum Aufbau der „Richtfunkstelle Willebadessen mit Fernsehsender Eggegebirge“ angekauft. April 1965 wurde mit dem Gießen der Turmfundamente für den etwa 150 m hohen Stahlgitterturm begonnen; am 20. August 1965 war Richtfest. Im März 1989 wurde durch die Deutsche Bundespost von der Stadt Willebadessen zur Erweiterung der Funkübertragungsstelle eine weitere Fläche von 2825 qm erworben, auf der ein 133 m hoher Stahlbetonturm errichtet wurde, der eine 23,5 m lange Antenne tragt (26,5 Mio. Baukosten). Somit ist die Gesamthöhe des Turmes 156 m, die Oberkante Geländer beträgt 418 m über NN, die Oberkante Turm 570,50 m über NN. Ein neues Sendergebäude entstand. Die erste Einschaltung des Dienstleistungsnetzes, und zwar eine Richtfunkstrecke zwischen Willebadessen und Rischenau (Köterberg) erfolgte am 1. September 1992. Seit diesem Zeitpunkt wurden die weiteren Anlagen und die zugehörigen Antennen installiert. Die Aufsetzung der rot weiß gestrichenen Fernsehantenne erfolgte im September 1993 (H. W. Wichert, Fernsehsender Eggegebirge ..., Eggegebirgsbote Nr. 231 Okt. 1993.).

Die Aufgabe des Turmes umfaßt neben den zwei Fernseh-Grundnetzsendern für das ZDF und WDR 3 auch die Versorgung mit Radio Hochstift sowie sämtliche Bereiche moderner Telekommunikation. Hierzu gehört neben dem wichtigsten Kommunikationssystem unserer Zeit, dem Telefon, auch die Datenübertragung über die Funkfernsprechnetze B und C, Computernetze, Bildschirmtext, Telefax, Telex, Datex und Video Konferenzschaltung.

Der Eggeweg verläuft in südl. Richtung weiter. Wenige Meter von der Wegkreuzung entfernt steht auf der linken Wegseite die von der Abteilung Willebadessen errichtete Schutzhütte, die „J. Kiene Hütte“.

Ab hier Exkursion vom Eggeweg! 

Es ist zu empfehlen, in die Straße nach links einzubiegen, die uns abwärts durch hohe Buchenbestände auf die Einmündung der Straße Willebadessen - Kleinenberg bringt. Mächtige Felsblöcke liegen an den Berghängen; es sind Kammabstürze. Vom Schnittpunkt der Kleinenberger Straße führt uns der Weg durch das Naturschutzgebiet in einigen Minuten aufwärts zu dem Egge-Ehrenmal am Hirschsprung. Die gewaltige Felskulisse trägt die Aufschrift: „Gedenket der Helden 1914 -18,1939 - 45.“ Hier gedenkt der EGV alljährlich im Oktober der 8 000 Gefallenen des Eggelandes und aller Opfer des mörderischen Zweiten Weltkrieges und der NS-Diktatur. 

Unterhalb des Kreuzes entspringt unmittelbar neben der die Egge querenden Straße von Willebadessen nach Kleinenberg der Michaels-Born, der als Schicht- u. Hangschüttquelle den anstehenden Osningsandstein und das Blockhaldenmeer entwässert. 

Von der Plattform unterhalb des Kreuzes. gehen wir parallel zur Landstraße und wenden uns nach einigen 100 m nach rechts und folgen dem Dreieckszeichen aufwärts durch Fichtenwald und erreichen nach ca. einer Viertelstunde wieder den Eggeweg (!) der bald auf einen Rastplatz an der Straße nach Kleinenberg stößt.

 

Folgten wir von diesem Rast u. Parkplatz (A1) in westlicher Richtung auf der rechten Seite einer Waldschneise, so erreichten wir in 10 Min. die „Alte Eisenbahn“. Vor der Erbauung der jetzigen Bahntrasse Warburg - Altenbeken hatte man 1847/48 von beiden Seiten der Egge an dieser Stelle einen Kammdurchbruch versucht, um eine Bahnlinie Kassel-Paderborn in einem Tunnel durch die Egge an der Karlsschanze zu führen. 

Unvorhersehbare Wassereinbrüche (Quellwasser der Egge) sowie Schwierigkeiten beim Streckenbau in dem felsigen Gelände verunsicherten die Aktionäre der Eisenbahngesellschaft. Kurz vor der Vollendung des Bauwerks wurde die Betreibergesellschaft der „Köln-Minden-Thüringer Verbindungseisenbahn-Gesellschaft“ zahlungsunfähig (Einstellung der Arbeiten 1848).

Die Nachfolgegesellschaft baute die Westfälische Eisenbahn, wie sie jetzt hieß, auf einer neuen Trasse, die von Altenbeken kommend die Egge bei Neuenheerse ohne Tunnel überwand.

Die Änderung der Trasse erklärt sich aus einer gestiegenen Anforderung an die Linienführung mit größerem Krümmungsradius sowie dem Wunsch nach Verbreiterung einer zweigleisigen Strecke.
Vgl. Die Anfänge der Eisenbahn im Hochstift Pb. (Beitr v. W. Czapski, F. G. Hohmann, H. W Wichert), Heimatk. Schriften d Volksb Pb. Nr. 18, 1987).

Bei dem versuchten Kammdurchbruch des Gebirgszuges entstanden zwei tiefe Schluchten. Der Ostteil dieses Durchbruchgebietes liegt in dem weit verzweigten Quellgebiet des Hellebaches und der Westteil in dem Einzugsgebiet der Sauer.

Wäre das Projekt realisiert worden, hätte die Bahn über Borlinghausen, Hellebachschlucht, Gut Bülheim, Lichtenau, Grundsteinheim, Atteln, Etteln, Borchen geführt.

Ein Besuch des Einschnittes lohnt sich (Kindern ist besondere Vorsicht zu raten). Würde man diesen Weg durch die Felsgasse weiter verfolgen, so erreichte man in 10 Min. westwärts Schönthal (Waldsee) und nach etwa weiteren 20 Min. die Bülheimer Heide, die heute leider größtenteils aufgeforstet ist. Durch diesen Talgrund führte ehemals die Holländische Straße, eine im Mittelalter zwischen Holland und Süddeutschland bedeutende Fracht, Post und Heeresstraße. 
Zurückgekehrt zu der Straßenkreuzung erkennt man an der linken Straßenseite ebenfalls einen Teil des ehemaligen Bahneinschnittes. Wir folgen 200 m der Landstraße nach Kleinenberg, biegen dann links ab und gehen auf sandigem Waldweg weiter. Dieser reizvolle Weg kreuzt nach etwa 20 Min. einen kleinen Graben, in dem das Wasser zeitweilig versiegt. Es kommt aus einer Quelle, die die höchste des Gebirges ist. 

Bald erreichen wir den „Kleinen Herrgott“ im gleichnamigen Forstrevier. Es ist ein niedriges Mal mit einem Deckstein. Karl der Große soll an dieser Stelle, wo eine Opferstätte vermutet wird, ein Kreuz errichtet haben, das die Sachsen verächtlich in Hinsicht auf ihren Irmin, der am „Faulen Jäger“ verehrt wurde, „Kleinen Herrgott“ nannten. Wahrscheinlich sind die beiden Steine nur noch Reste eines ehemaligen Denkmals, vielleicht eines Kreuzbildes. An dieser Stelle fielen 1761 in einem Gefecht einige französische Soldaten, die im nahegelegenen Kleinenberg begraben wurden. Der hannoversche General v. Sporcken hatte am 29.6.1761 Warburg geräumt und wollte sich über Ossendorf, Hardehausen, Lichtenau zurückziehen, um sich bei Paderborn mit dem Heerführer Ferdinand von Braunschweig zu vereinigen. Die deutschen Truppen kamen nur bis Kleinenberg, als sie erfuhren, daß ihre Stoßrichtung bereits bei Lichtenau vom Feinde, der Haupttruppe Broglis, gesperrt sei. Der französische Corpsführer hatte in der Nacht noch Verstärkung durch den General Poyanne erhalten, der von Essentho über Dalheim an Holtheim vorbei zu ihm stieß. Es blieb Spörcken nichts anderes übrig, als nach Osten über das Eggegebirge auszuweichen. Bereits morgens 8 Uhr verwickelte sich seine Nachhut in ein Scharmützel am oberen Kleinenberg. 

Besonders heftig gekämpft wurde am Eggeweg, am Waldeingang des Weges von Kleinenberg nach Willebadessen zum Hellegraben. Der Feind machte große Beute, die geschlagenen Hannoveraner und Braunschweiger ließen Wagen, Kanonen, den ganzen „Kriegsapparat“ im Stich. Auf deutscher Seite fielen am Kleinen Herrgott 95 Soldaten, die im nahen Walde östl. des Denkmals bestattet wurden. Um 1880 standen hier im Winkel zwischen Eggeweg und dem Kleinenberger Wege einige kleine Kreuze, die die letzte Ruhestätte der Gefallenen anzeigten. 
Am Kampftage machte der französische Militärgeistliche Weber dem Pfarrer von Kleinenberg, Leifferen, einen silbernen Altarkelch für 17 Reichstaler zum Geschenk; dieser wird in Kleinenberg als Erinnerung an das blutige Gefecht am Eggeweg sorglich aufbewahrt. 

Wenn wir vom Kleinen Herrgott aus den Eggeweg weiterwandern, so stoßen wir nach etwa 10 Min. auf ein großes Holzkreuz. Es steht an der linken Wegseite im Forstrevier „Kleiner Herrgott“ in unmittelbarer Nähe eines alten, mannshohen Waldgrenzsteins, der die Grenzen der Waldungen andeutet: Kleinenberger Gemeindewald - Klosterwaldung von Willebadessen (heute Privatbesitz des Frhr. v. Wrede, Willebadessen, und des Forstreviers v. Spiegel-Borlinghausen, heute Baron v. Weichs, Borlinghausen). 

Die Inschrift des Kreuzes besagt, daß hier am 31.5.1880 die beiden v. Wredeschen Förster Gieß und Steinsträter von Wilderern erschossen wurden. Die Gerichtsakten berichten über den Fall: 

Die beiden Förster hatten am frühen Morgen im Revier Kleiner Herrgott hinter der Karlsschanze bei einer Frühpirsch eine gemeinsame Streife auf Wilderer unternommen Am gleichen Morgen ging ein Kleinenberger ahnungslos in die Nähe des Waldteils, um Birkenreiser zum Besenbinden zu schneiden. Da horte er plötzlich Stöhnen und matte Hilferufe. Als er dem Ruf nachging, fand er den schwerverletzten Förster Gieß. Der Besenbinder eilte durch das Hellbachtal zu der nahen Waldmulde am Viadukt (Wohnort des Försters), um Hilfe zu holen. Auf einem Handwagen brachte man den Schwerverletzten nach Hause, er verstarb auf dem Transport. Der Sterbende hatte noch mit Blut in sein Notizb

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